Lebensdaten
1737 – 1814
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Ingenieurgeograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121407977 | OGND | VIAF: 13163075
Namensvarianten
  • Hograewe, Johann Ludwig
  • Hogrefe, Johann Ludwig
  • Hograewe, Johann Ludwig
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Zitierweise

Hogrefe, Johann Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121407977.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Ledig.

  • Biographie

    H. trat 1759 als Fähnrich in das hannoverische Ingenieurkorps, Garnison Stade, ein, wurde 1763 Leutnant und durchlief die Offiziersränge bis zum Oberst (1799). Nach einer Grundausbildung bei der Truppe wurde er Mitte der 60er Jahre mit Nivellements als Vorarbeiten für einen zwischen Weser- und Elbmündung geplanten Kanal beauftragt. Daneben bearbeitete er für König Georg III. von England eine Karte von dessen „sämtlichen Teutschen Ländern“. 1767 trat er als Topograph zur „Kurhannoverischen Landesaufnahme, die unter dem Kommando des Generals Georg Josua Du Plat, eines bewährten Vermessungsoffiziers, stand. Nebenher machte er im Auftrage des Königs im Winter 1767/68 eine mehrmonatige Dienstreise durch England und im Winter 1768/69 durch die Niederlande, Lothringen und die Länder am Oberrhein, um sich über die dortigen Kanal- und Festungssysteme zu unterrichten. – 1769-79 steht die Landesaufnahme im Vordergrund. H. wird durch Lehre und Schrift der einflußreichste Mann für die Gestaltung dieses 165 Blätter (Manuskript 1 : 21 333 1/3) umfassenden, bedeutendsten Kartenwerks Norddeutschlands im 18. Jahrhundert. Das Werk war, wie die überwiegende Mehrzahl aller damaligen Landesaufnahmen, noch nicht auf eine astronomisch orientierte Landestriangulation gegründet, sondern auf jedem Blatt bestimmte man durch eine Art Meßtischtriangulation Türme, Mühlen und sonstige hervorragende Punkte, von denen aus die Einzelheiten des Geländes vorwiegend mit Schrittmaß und Bussole aufgenommen wurden. Die einzelnen Aufnahmeblätter aber wurden durch lange Überschlagslinien gegeneinander orientiert. Die dadurch erreichte hohe Genauigkeit und die durch die Signaturen, die Geländeschraffen, die Farben und die Schrift überaus ansprechende kartographische Darstellung begründen den dem Kartenwerk zuerkannten hohen Rang.

    1780-84 wurde H. mit der Unterweisung des Prinzen Wilhelm in „Mathesis und Fortifikation“ beauftragt. 1785 wurde er zum Chef der Pontonier- und Pionierkompagnie in Hannover ernannt. Aber noch einmal rief ihn der Vermessungsdienst: 1787 wurde er nebenamtlich zum Mitdirektor der 1790 in seinem Stil beendeten Osnabrücker Katastervermessung bestimmt. Letztmalig wird er als Oberst im Staatskalender von 1803 aufgeführt. – Der Nachwelt ist H. bekannt als „Seele“ der Kurhannoverischen Landesaufnahme und als Verfasser ausgezeichneter, meistens als „Praktische Anweisungen“ betitelter Lehrbücher.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Gött. Soc. d. Wiss., 1785.

  • Werke

    Weitere W u. a. Prakt. Anweisung z. topograph. Vermessung e. ganzen Landes, 1773;
    Beschreibung d. in England seit 1759 angelegten … u. aller bis jetzt in- u. außerhalb Europas bekannten schiffbaren Kanäle …, 1780;
    Prakt. Anweisung z. planimetr. Vermessen d. Feldmarken …‚ 1798;
    Prakt. Anweisung z. Nivellieren od. Wasserwägen …, 1800;
    Prakt. Anweisung z. Baukunst schiffbarer Kanäle …, wobey bes. d. franz. Kanal v. Languedoc beschrieben wird, 1805;
    Theoret. u. prakt. Unterricht z. Topograph. Aufnahme od. Vermessung e. ganzen Landes …‚ 1806.

  • Literatur

    G. Schnath, Die kurhannov. Landesaufnahme d. 18. Jh. u. ihre Kartenwerke, in: Mitt. d. Reichsamts f. Landesaufnahme, 1933/34, wieder (mit Nachtrag) in: ders., Ausgew. Btrr. z. Landesgesch. Niedersachsens, 1968;
    Meusel, Gel. Teutschland III u. IX;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Walter Großmann
  • Zitierweise

    Großmann, Walter, "Hogrefe, Johann Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 475 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121407977.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA