Lebensdaten
um 1548 – 1620
Geburtsort
Seeklasengütl bei Gmund/Tegernsee
Sterbeort
vermutlich Gmund/Tegernsee
Beruf/Funktion
Baumeister ; Wasserbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119552175 | OGND | VIAF: 77128171
Namensvarianten
  • Reiffenstuel, Hanns
  • Reiffenstuel, Hans
  • Reiffenstuel, Hanns
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Zitierweise

Reiffenstuel, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552175.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 14. Jh. im Raum Gmund nachweisbarer Fam., zu d. auch Johann Georg (Anaklet) (1641–1703), Franziskaner, Kanonist u. Moraltheol. (s. ADB 27; Kosch, Kath. Dtld.; LThK²) gehört;
    V Leonhard, Zimmermann u. Wirt;
    M N. N.;
    B Georg (Jörg) (um 1562–97), 1588/89 Werkmeister am fürstl. Hofbauamt in München, Quirin (um 1564–1623), Trift- u. Holzmeister, folgte Georg als Werkmeister am fürstl. Hofbauamt (s. ThB);
    N. N.;
    S Wolfgang (1575–1626), 1608 Propst d. Chorherrenstifts Weyarn, Hans (Johannes) (1576–1615), Chorherr u. Stiftspfarrer an St. Martin in Landshut, 1610 Pfarrer in Geisenhausen, Leonhard, Wirt in G.; unehel. S Simon (s. 2);
    N Georg (erw. seit 1612), folgte 1623 seinem V Quirin als Werkmeister;
    E Paulus v. R. (* 1608, Reichsadel 1652), Dr. iur, 1642 Hofrichter in Wien, Hof- u. Pfalzgf.;
    Ur-E Ignatius (1664–1720), Jesuit, lehrte Phil. u. Theol. an d. Univ. Wien (s. ADB 27).

  • Biographie

    Wohl vom Vater ausgebildet, arbeitete R. 1570-80 als Zimmermann in Ingolstadt, war 1586 Zimmermann am fürstl. Hofbauamt München und dort seit 1587 Werkmeister, vorwiegend im Wasserbau. Zu seinen ersten Arbeiten zählte der Bau des Triftrechens an der Isar bei München. Auf Wunsch Hzg. Wilhelms V. erfolgte im Herbst 1591 der Umzug nach München. Wegen ihrer Verdienste als Werkmeister am fürstl. Hof erhielten R. und seine Brüder Quirin und Jörg als ksl. Auszeichnung 1596 ein Familienwappen verliehen. 1597 wurde R. zum „Vorstand des gesamten Bauwesens als Hofbaumeister-Amtsverwalter“ berufen und gleichzeitig Mitglied der Kommission zur Beaufsichtigung der Bauwerke in Bayern, dabei hauptsächlich für den Bereich des Wasserbaus zuständig. 1602 folgte seine Ernennung zum Hofbaumeister. Als 1611 Heinrich Schönd. Ä. dieses Amt erhielt, wurde R. auf fürstl. Befehl mit besonders wichtigen und schwierigen Bauten betraut. 1612/13 leitete er Flußbauarbeiten vor München, 1614 in Vilshofen und an der Ammer bei Gräfelfing sowie in Augsburg.

    Den Höhepunkt seines beruflichen Schaffens erlebte R. erst im hohen Alter, als 1613 in Reichenhall eine neue Salzwasserquelle gefunden wurde. Ein Versieden der Sole in der dortigen Saline war wegen der Holzknappheit nicht mehr möglich, weshalb die Sole nach dem Vorschlag des Hofkammerrats Oswald Schuß zu einer neuen Saline in Siegsdorf|weitergeleitet werden sollte. Allerdings mußte die Sole dabei bergaufgeführt werden, ein Novum für die damalige Zeit. R. realisierte dieses Vorhaben zusammen mit seinem Sohn Simon. Nach Vollendung der Soleleitung 1619 trat er endgültig in den Ruhestand. Sein letztes Werk dürfte die Erneuerung der Festungsanlage auf der Fraueninsel im Chiemsee gewesen sein.

  • Autor/in

    Walter Staller
  • Zitierweise

    Staller, Walter, "Reiffenstuel, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 328-329 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552175.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA