Lebensdaten
1574 – 1620
Geburtsort
Pfarrei Gmund
Sterbeort
Pfarrei Gmund
Beruf/Funktion
Wasserbaumeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119552183 | OGND | VIAF: 59896732
Namensvarianten
  • Reiffenstuel, Simon
  • Reiffenstuel, Simon I.
  • Reiffenstuel, Simon, der Ältere
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Zitierweise

Reiffenstuel, Simon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552183.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hanns (s. 1).

  • Biographie

    R. erwarb als junger Mann in Lyon in künstlichen Brunnenwerken neue Kenntnisse, bevor er v. a. im Wasserbau, aber auch im Bau- und Zimmererwesen in der Umgebung des Tegernsees tätig war. 1596 trat er in den hzgl. Dienst, wurde 1600 Schiffmeister, kurz darauf Hofzimmermeister und 1602 Brunnmeister. Er baute 1603 Uferbefestigungen bei Straubing und reparierte 1605 das Brunnenwerk zu Kraiburg. Zeitweise war er gemeinsam mit seinem Vater tätig, den Hzg. Wilhelm V. am 3.12.1616 mit dem Bau der Soleleitung einschließlich Hebewerken, Wasserrädern, Zuleitungen, Triftbächen, Holzauffangeinrichtungen, Siedeanlagen und Wohnhäusern beauftragte. R. konstruierte die neuartigen, von Wasserrädern angetriebenen Kolbenpumpen für die sieben Hebewerke, mit denen die Sole in Hochbehälter befördert wurde, um von dort im natürlichen Gefalle bis zum nächsten Pumpwerk zu laufen. Anstatt in Siegsdorf lag die Endstation der Soleleitung nunmehr in Traunstein, wo am 5.8.1619 der erste Sud erfolgte. Erstmals war es gelungen, eine Flüssigkeit mittels Pumpen über ein Gebirge hinwegzuleiten. Die 32,7 km lange Soleleitung, die hauptsächlich aus Fichtenholzdeicheln bestand, überwand einen Höhenunterschied von ca. 250 m; sie stellte eine technische Meisterleistung dar, die zu den imposantesten ihrer Zeit gehörte und knapp 200 Jahre in Betrieb war. Erst mit dem Bau einer neuen Soleleitung 1808-10 und der leistungsfähigeren Wassersäulenmaschinen Georg v. Reichenbachs war das Werk der beiden R. überholt.

  • Literatur

    zu Hanns u. Simon ADB 27;
    M. Flurl, Ältere Gesch. d. Saline Reichenhall, 1809, S. 37-42;
    J. Obermayer, Die Pfarrei Gmund am Tegernsee u. d. R., 1868;
    H. Freydank, Zur Gesch. d. Saline Traunstein, 1935, S. 520-22;
    N. Lieb, Münchner Barockbaumeister, 1941, S. 30-33;
    H. Kurtz, Die Soleleitung v. Reichenhall nach Traunstein 1617–19, 1978 (beschränkt sich auf d. techn. Leistung);
    A. Kleinschroth, Simon R. and his hydraulic work around the year 1600, in: Hydraulics and Hydraulic Research, A Historical Review, 1987, S. 89-92 (P);
    P.-G. Franke u. A. Kleinschroth, Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991 (P);
    W. Staller, Hanns u. Simon R., in: Jb. d. Hist. Ver. f. d. Chiemgau 7, 1995, S. 91-120 (P), 8, 1996, S. 74-85;
    B. Klingmann, Die Salinenanlage Traunstein in d. Kftl. Hofmark Au, 1999;
    ThB.

  • Porträts

    Hanns mit Söhnen u. Ehefrauen, Gedenktafel, Anfang 17. Jh. (Totenkapelle d. Pfarrkirche Gmund);
    Ölgem. zu Simon (München, Hauptverw. d. Bayer. Berg-, Hütten- u. Salzwerke AG).

  • Autor/in

    Walter Staller
  • Zitierweise

    Staller, Walter, "Reiffenstuel, Simon" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 329 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA