Lebensdaten
erwähnt 1290, gestorben 1297 oder 1315
Sterbeort
Wien (?)
Beruf/Funktion
Mystikerin ; Begine
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119162482 | OGND | VIAF: 59888291
Namensvarianten
  • Blanbeckin, Agnes
  • Blanbekin, Agnetis
  • Blannbekin, Agnes
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Blannbekin, Agnes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119162482.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    B. wuchs als Bauerntochter auf, war schon als Kind asketischen Übungen geneigt und wurde in Wien Begine oder Franziskaner-Tertiarin. In den Jahren 1290-94 hatte sie Offenbarungen, die ihr Beichtvater, ein ungenannter Franziskaner aus dem Heilig Kreuz-Konvent, lateinisch aufzeichnete. Christus als Schmerzensmann steht im Mittelpunkt ihrer Visionen, und der Kult seiner Wunden erfährt gesteigerte Ausbildung. Christi ganzes Leben zieht in Bildern an ihr vorüber bis zum Jüngsten Gericht, auch die Heilige Jungfrau zeigt sich ihr. Mannigfache allegorische Auslegung von mystischen Bildern und Legenden ist eingemischt. Unter den Heiligen steht ihr Franziskus am höchsten. Ohne überschwengliche Ekstase, in einfacher, herzlicher Ausdrucksweise berichtet Agnes von ihrer Schau, mit oft kühnen Bildern und Gesichten, eine Parallelgestalt zu Mechthild von Magdeburg.

  • Werke

    Agnetis Blanbekin vita et revelationes auctore anonymo…, hrsg. v. B. Pez, Wien 1731.

  • Literatur

    ADB II (unter Blanbeckin);
    O. Panizza, A. B., eine österr. Schwärmerin aus d. 13. Jh., nach d. Qu., Zürich 1898;
    W. Stammler, in: Vf.-Lex. d. MA I, Sp. 242 f.

  • Autor/in

    Wolfgang Stammler
  • Zitierweise

    Stammler, Wolfgang, "Blannbekin, Agnes" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 287 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119162482.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Blanbeckin: Agnes B., war eine Prophetin des 13. Jahrhunderts, welche wol im April 1315 (nicht 1297) gestorben ist. Sie war die Tochter eines Landmanns, lebte in traurigsten Verhältnissen, schloß sich den Beginen an und lebte in Wien, wo sie auch starb. In ihren Visionen finden sich Beziehungen auf die Jahre 1290—94, doch auch mancherlei sehr Wunderliches, so z. B. Cap. 38, wo vom praeputium Christi gesprochen wird, was freilich die heilige Brigitta in ihren Revelationen VI. Cap. 112 auch that. Dieser Stelle wegen wurden ihre Revelationen auf den Index libr. probibitor. gesetzt, auch richtete Pontius eine Schrift gegen den Herausgeber der B., Pez, welcher überhaupt dieser Herausgabe halber mit Garelli und Andern in litterarische Zwistigkeiten verwickelt wurde.

    • Literatur

      Agnetis Blanbekin vita et revelationes auctore anonymo ... ed. Bernard Pez, Vien. 1731. 8.

  • Autor/in

    Merzdorf.
  • Zitierweise

    Merzdorf, "Blannbekin, Agnes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 688 unter Blanbeckin [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119162482.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA