Lebensdaten
1932 – 1991
Geburtsort
Gotha
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Politiker ; Wirtschaftsmanager
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11913862X | OGND | VIAF: 54951445
Namensvarianten
  • Rohwedder, Detlev
  • Rohwedder, Detlev C.
  • Rohwedder, Carsten
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Zitierweise

Rohwedder, Detlev, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11913862X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius, Buchhändler in G., S d. Johannes, Verleger in G.;
    M Elisabeth, T d. Paul Ott;
    1960 Hergard, Dr. iur., Landger.rätin, T d. Kurt Toussaint (1902–45), Dipl.-Ing., Sauerstoffabr.;
    1 S Philipp, Kaufm., 1 T Cäcilie, Journ.

  • Biographie

    R. studierte nach dem Abitur in Rüsselsheim 1953-57 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Mainz (1958/59 wiss. Assistent an d. Forsch.stelle f. Atomenergierecht) und Hamburg. Auslandsaufenthalte führten ihn während des Studiums nach Frankreich und nach seinem Referendarexamen 1957 in die USA, 1959/60 als Stipendiat der Ford Foundation nach Berkeley. Nach der Promotion zum Dr. iur. 1961 in Mainz (Über d. Ultra-Vires-Lehre u. ihre Problematik im dt. Recht) und dem Assessor-Examen 1962 leitete er 1963-69, seit 1965 als Partner, die Rechts- und Steuerabteilung der „Kontinentale Treuhandgesellschaft/Wirtschaftsprüfungsgesellschaft“ in Düsseldorf.

    1969 in die SPD eingetreten, wurde R. im selben Jahr Staatssekretär unter Karl Schiller im Bundeswirtschaftsministerium, wo er u. a. für Energie-, Industrie- und Außenwirtschaftspolitik verantwortlich war. Er machte sich besonders in den Wirtschaftsverhandlungen mit der DDR verdient und erwarb sich vor dem Hintergrund der Ölkrise der 70er Jahre einen Ruf als Krisenmanager. Ende 1978 kehrte R. in die freie Wirtschaft zurück, seit 1979 als stellvertretender und seit 1980 als Vorsitzender des Vorstandes der „Hoesch AG“, die nach dem 1972 eingegangenen ersten länderübergreifenden Unternehmensverbund mit dem niederländ. Stahlunternehmen „Hoogovens“ zu 50% an dem damit neu entstandenen Konzern „Estel NV“ beteiligt war und in der europ. Stahlkrise große Verluste gemacht hatte. Wegen zunehmender Konflikte mit „Hoogovens“ über die einzuleitenden Sanierungsmaßnahmen|trennte R. im Nov. 1982 die „Hoesch AG“ vom „Estel“-Konzern. Die in der Folge von ihm geplante Gründung einer „Ruhrstahl AG“ in Kooperation mit der „Fried. Krupp AG“ scheiterte.

    Mit dem Eintritt R.s in den Hoesch-Vorstand war ein umfassendes Umstrukturierungs- und Modernisierungsprogramm zur Sanierung des Unternehmens eingeleitet worden, das die Trennung vom Profilstahlbereich und die Konzentration auf hochwertige Flachstahlerzeugnisse insbesondere für den Automobilbau vorsah, verbunden mit einem erheblichen Personal- und Kapazitätsabbau. 1982 erzielte Hoesch, unterstützt von einem Investitionsprogramm von 1, 5 Mrd. DM, wieder hohe Gewinne. R. war Vorsitzender bzw. Mitglied vieler Aufsichtsräte, u. a. bei „Orenstein und Koppel AG“, „VEBA AG“, „BEWAG“, „Ruhrkohle AG“, „Ruhrgas AG“. 1981-90 Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Dortmund, war R. seit Jan. 1982 deren Vizepräsident. Er engagierte sich auch im Initiativkreis Ruhrgebiet.

    Nach erfolgreicher Diversifizierung in zukunftsträchtige Wachstumsfelder – wie die neue Konzernsparte Automation und Systemtechnik – und zunehmender Internationalisierung des Konzerns erreichte Hoesch 1989 sein bestes Konzernergebnis, der Wert der Hoesch-Aktie hatte sich vervielfacht. Im Aug. 1990 wurde R. zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats und nach seinem Ausscheiden aus der Hoesch AG im Dez. 1990 zum Präsidenten der Berliner Treuhandgesellschaft bestellt, die über die Zukunft der ehemals volkseigenen Betriebe der früheren DDR zu entscheiden hatte. Der Mord, dem R. zum Opfer fiel, wurde bis heute nicht aufgeklärt; der Presse wurde ein Bekennerschreiben der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) zugespielt.|

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK (1979);
    Manager d. Jahres (1983, 1990);
    Detlev-Rohwedder-Preis d. wirtsch.pol. Clubs Bonn/Berlin z. Deregulierung in d. Marktwirtsch.

  • Werke

    Management im Ruhrgebiet, Unternehmensführung im Strukturwandel, 1989.

  • Literatur

    P. Fiedler, D. K. R., Ein J.zehnt Strukturwandel b. Hoesch u. in Dortmund, 1991;
    Munzinger;
    – Ztg.art. in d. Redaktion d. NDB (P).

  • Autor/in

    Karl-Peter Ellerbrock
  • Zitierweise

    Ellerbrock, Karl-Peter, "Rohwedder, Detlev" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 7-8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11913862X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA