Lebensdaten
1901 – 1944
Geburtsort
Deutsch-Eylau
Sterbeort
Berlin-Plötzensee
Beruf/Funktion
General ; Widerstandskämpfer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118992864 | OGND | VIAF: 67743
Namensvarianten
  • Stieff, Hellmuth

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Zitierweise

Stieff, Hellmuth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118992864.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Walter (1872–1920), Oberstlt.;
    M Anna (Annie) Krause (1877–1962), aus hann. u. meckl. Juristenfam.;
    Schw Ursula (Ulla) Grundmann († n. 1988);
    1929 Cäcilie (Ili) (1902–80, aus Mölke (Schlesien), T d. Adrian Gaertner (* 1876), aus Neuwied/Rhein, Dr. phil., Bergwerksdir., Mitgl. d. Grubenvorstands d. Gewerkschaft Consolidirte Wenceslaus-Grube, Steinkohlenbergbau, Mölke, Kr. Neurode (Schlesien), Dr.-Ing. E. h. (TH Breslau 1929) (s. Wenzel; Rhdb.; Wi. 1935) u. d. Kunigunde (Kuni) Linnartz; kinderlos;
    Gvv d. Ehefrau Nicolaus Gaertner (1848–1913, Fabrikbes. in Thalgau (Österr.).

  • Biographie

    Nach dem Abitur trat S. im Juli 1918 als Kriegsfreiwilliger in das Heer ein. Als Fahnenjunker wurde er – trotz seiner kleinen Statur – wegen seiner raschen Auffassungsgabe in die Reichswehr übernommen. 1922 Leutnant, machte er die übliche Offizierskarriere. In der NSDAP sah er eine Bewegung des nationalen Aufbruchs. Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler begrüßte er. Die Ermordung des österr. Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß 1934 weckte bei ihm erste Zweifel. Der mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht verbundene Karrieresprung (Major 1938) und die durch die Aufrüstung bedingten Anforderungen ließen alle Bedenken zurücktreten. 1941 Oberstleutnant, 1942 Oberst im Generalstab, war er seit 1943 Chef der Organisationsabteilung im Generalstab des Heeres und Anfang 1944 Generalmajor.

    Der Briefwechsel mit seiner Frau zeigt sein steigendes Entsetzen über die verbrecherische Kriegführung und seinen Weg in den Widerstand. Die Kriegsführung Hitlers gegen die Sowjetunion und die in Rußland verübten Verbrechen machten ihn im Aug. 1942 bereit, sich dem Widerstand anzuschließen. Juli 1943 gewann ihn Henning v. Tresckow (1901–44) für den Widerstand. Da S. Zugang zu Hitler hatte, schien er für die Attentatspläne wichtig. Er lehnte es jedoch ab, selbst das Attentat auszuführen. Trotzdem rechnete Claus Gf. Schenk v. Stauffenberg (1907–44) bis zum 6. Juli 1944 mit ihm als Attentäter. S. war in alle Pläne Stauffenbergs und Tresckows eingeweiht. Der für das Attentat notwendige Sprengstoff wurde von ihm aufbewahrt, doch gehörte S. nicht zu den gestaltenden Männern des Widerstandes.

    Am 20. 7. 1944 flog S. mit Stauffenberg zur Wolfsschanze. Am Nachmittag dieses Tages unterrichtete er einige Verschwörer, u. a. in Paris, telephonisch über das Scheitern des Attentats. Am Abend des 20. Juli wurde S. in der Wolfsschanze verhaftet. In der Haft wurde er mehrfach gefoltert und mißhandelt, ohne Namen preiszugeben. Am 7. 8. 1944 gehörte S. zu der ersten Gruppe der Verschwörer, die vor dem Volksgerichtshof angeklagt und von Roland Freisler (1893–1945) abgeurteilt wurde. Er wurde am folgenden Tag in Plötzensee durch den Strang hingerichtet.

  • Werke

    Ausgew. Briefe v. Gen.major Helmuth S., hg. v. H. Rothfels, in: VfZ 2, 1954, S. 291–305;
    Briefe, hg. v. H. Mühleisen, 1991.

  • Literatur

    H. Mühleisen, H. S. u. d. dt. Widerstand, in: VfZ 39, 1991, S. 339–77;
    M. Messerschmidt, Die Wehrmachtjustiz 1933–1945, 2005;
    Altpreuß. Biogr. II u. IV.

  • Porträts

    Fotos in: BA, Bildarchiv.

  • Autor/in

    Karl Otmar Freiherr von Aretin
  • Zitierweise

    Aretin, Karl Otmar Freiherr von, "Stieff, Hellmuth" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 324-325 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118992864.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA