Lebensdaten
1644 – 1693
Geburtsort
Eichstätt
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
Bischof von Bamberg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118971298 | OGND | VIAF: 13107411
Namensvarianten
  • Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg
  • Stauffenberg, Marquard Sebastian Schenk von
  • Schenk von Stauffenberg, Marquard Sebastian Graf
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Zitierweise

Marquard Sebastian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118971298.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Schwäb. Adelsgeschl., d. z. schwäb. u. fränk. Reichsritterschaft gehörte;
    V Hans Sigismund (1607–79), auf Amerdingen (seit 1664). eichstätt. Rat u. Hofmarschall, S d. Bernhard ( 1609), auf Amerdingen, u. d. Anna Regine v. Leonrod;
    M Margarete Schenk v. Geyern ( 1687);
    Om 2. Grades Konrad Wilhelm v. Wernau (1838–84), Bischof v. Würzburg (seit 1683);
    Vt 2. Grades Joh. Gottfried v. Guttenberg (1645–98), Bischof v. Würzburg (seit 1684, s. NDB VII, S. 352).

  • Biographie

    M., dessen Pate der Eichstätter Bischof Marquard Schenk v. Castell war, erhielt bereits mit neun Jahren Domherrenpfründen in Bamberg und Würzburg. Er studierte seit 1658 in Ingolstadt und erwarb sich eine gründliche Bildung. 1665 erbte er von einem Vetter das sog. Echterhaus (seitdem Stauffenberghaus in der Bamberger Judengasse und 1666 das Rittergut Bach bei Ehingen; nach dem Tod des Vaters übernahm er zusammen mit seinen beiden Brüdern das Rittergut Amerdingen bei Nördlingen. 1672 erhielt er die Subdiakonatsweihe.

    Bei der Bischofswahl 1683 wurde M. als Vertreter des einheimischen Adels und des Domkapitels zum Bischof von Bamberg gewählt und durch die Wahlkapitulation auf eine Politik festgelegt, die stärker als unter seinem Vorgänger Peter Philipp v. Dernbach nach Frieden streben sollte. Als Kreisdirektor leistete er dem Kaiser im Kampf gegen die Türken gute Dienste, wußte aber die Einquartierung kaiserlicher Truppen in Franken zu verhindern und eine eigenständigere Politik auch gegenüber dem Kaiser einzuleiten. Seine besonderen Bemühungen galten der inneren Verwaltung, der Erhöhung der Einnahmen und dem Abbau der beträchtlichen Schulden seines Vorgängers. In guter Zusammenarbeit mit dem Domkapitel erwies er sich als finanzpolitisch vorsichtiger Landesherr. Das ermöglichte ihm eine lebhafte Bautätigkeit. M. hat das Franziskanerkloster in Forchheim und die Martinskirche (der Jesuiten) in Bamberg bauen lassen; 1686 wurde mit dem Bau der „Marquardsburg“ (Schloß Seehof) als Landsitz des Bischofs nahe Bamberg begonnen. Seine Baumeister waren Italiener wie Pozzo und Petrini, aber er bediente sich auch bereits – hierin ein Vorläufer der Schönborn – des Rats der Dientzenhofer. Obwohl M. erst 1686 die Diakonatsweihe und 1687 die Priester- und Bischofsweihe erhielt, lagen ihm seine geistlichen Aufgaben besonders am Herzen. Er wird als gewandter Diplomat, aber auch als sehr verantwortungsbewußter Geistlicher und Förderer der Orden gerühmt. Da seine Gesundheit anfällig war, suchte er gern Erholung auf der Jagd. Das Domkapitel schenkte ihm 1691 das heimgefallene Lehen Greifenstein, das M. abrundete und für das er seine Brüder und Vettern mitbelehnen ließ. Als diese 1698 vom Kaiser in den erblichen Freiherrnstand erhoben wurden, spielte zweifellos die Würde des ersten Bischofs aus der Familie eine Rolle.

  • Literatur

    J. Looshorn, Die Gesch. d. Bisthums Bamberg VI, 1906;
    F. Schenk Frhr. v. Stauffenberg, Die Schenken von Stauffenberg, 1876;
    M. Kämpf. Das fürstl. Schloß Seehof b. Bamberg, in: Hist. Ver. Bamberg 93/94, 1954/55;
    G. Wunder, Die Schenken v. Stauffenberg, 1972 (P);
    H. Caspary. Staat, Finanzen, Wirtschaft u. Heerwesen im Hochstift Bamberg 1672–93, 1376.

  • Autor/in

    Gerd Wunder
  • Zitierweise

    Wunder, Gerd, "Marquard Sebastian" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 238-239 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118971298.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA