Dates of Life
1870 – 1930
Place of birth
Gnadenfrei (Schlesien)
Place of death
Berlin
Occupation
evangelischer Missionar ; Sprachforscher ; Tibetologe
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 118952544 | OGND | VIAF: 19780393
Alternate Names
  • Francke, August Hermann
  • Francke, Hermann
  • Francke, August Hermann
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Francke, Hermann, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118952544.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Aug. Herm. (1838–98), Kaufm., Inh. d. Färberei J. Haag in G., S d. Chrstn. Frdr. (1799–1871), Missionar in Südafrika;
    M Charl. Susanne (1842–90), T d. Schneidermeisters Karl Heinr. Beyer;
    1897 Anna Theodora ( 1945), T d. Ernst Theodor Weiz (1827–1904), Theologe, Sup. d. Kaffernmission, u. d. Marie Franziska Schammer;
    2 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Besuch der Lateinschule wurde F. im Lehrerseminar der Brüdergemeine zu Niesky (Oberlausitz) zum Dienst als Lehrer und Missionar ausgebildet. Seine ungewöhnliche linguistische Begabung zeigte sich schon während seiner Lehrerjahre in Kleinwelka (Sachsen), indem er die dort noch lebendige wendische Sprache erlernte und Sanskrit nebst Altnordisch betrieb. Nach ergänzendem Studium in Fairfield/Manchester wurde er zum Missionsdienst im westlichen Himalaya berufen. 1896-1910 war er dort auf den Stationen Leh, Khalatse und Kyelang tätig. Seine sprachlichen Arbeiten galten vor allem der Bibelübersetzung, zunächst ins klassische Tibetisch. Seine eminente Kenntnis der dortigen Dialekte befähigte ihn, das Markus-Evangelium in die Bunan-, Manschad-, Tinan-, Dardi- und Ladakh-Sprachen zu übertragen. Diese Arbeiten beschäftigten ihn neben späteren bis an sein Ende, und sie trugen ihm schon 1906 die Ehrenbürgerschaft der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft ein. Von 1904 an gab F. die erste Zeitung in tibetischer Sprache heraus, die bis Lhassah Eingang fand. 1909/10 bereiste er im Auftrag der Britisch-Indischen Regierung die Grenzen Tibets zu archäologischen Zwecken, nachdem er bereits 1900 auf lebendige Spuren der Kesar-Sage und damit auf eine Hauptquelle der vorbuddhistischen Religion gestoßen war. Seine Sammlung tibetischer Fels-Inschriften veröffentlichte er 1914 in „Antiquities of Indian Tibet“. 1914 unternahm er im Auftrag des Münchener Museums eine Reise in sein altes Forschungsgebiet. Auch übersetzte er für die Göttinger Wissenschaftliche Gesellschaft (R. Otto) die Bonpo-Schriften. Der Kriegsausbruch riß ihn aus der Arbeit. 1916 kehrte er aus der indischen Gefangenschaft zurück. Als Dolmetscher auf dem europäischen Kriegsschauplatz geriet er erneut in Gefangenschaft bis 1919. In Gnadenberg (Schlesien) ließ er sich nieder und bearbeitete zunächst die gZermyig-Handschriften der Berliner Staatsbibliothek nebst|entsprechenden Aufträgen des British Museums und der Münchener und Hamburger Institute. 1922 habilitierte er sich an der Berliner Universität für Tibetisch. 1925 erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Die Unbilden der Gefangenschaft im heißen Indien und kalten serbischen Winter hatten seine Gesundheit untergraben.

  • Awards

    Dr. phil. h. c. (Breslau 1911).

  • Works

    Die vorbuddhist. Rel. Tibets, in: Allg. Missions-Zs. 28, 1901, S. 579-84;
    Antiquities of Indian Tibet I, Personal Narrativ, in: Archiological Survey of India, New Imperial Service 38, Kalkutta 1914;
    Durch Zentralasien in d. ind. Kriegsgefangenschaft, 1921 (P);
    Geistesleben in Tibet, 1925;
    Felseninschrr. in Ladakh, 1925;
    Verz. in Herrnhut (Unitäts-Archiv).

  • Literature

    Th. Bechler, A. H. F., in: Missionsbl. d. Brüdergemeine 94, 1930, S. 94 ff. (Bildbeil. S. 177);
    H. W. Jannasch, Bildnis e. Erziehers, in: Die Slg., Zs. f. Kultur u. Erziehung 11, 1956, S. 150 ff.;
    Dt.GB 25

  • Author

    Hans-W. Jannasch
  • Citation

    Jannasch, Hans-W., "Francke, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 345-346 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118952544.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA