Lebensdaten
1841 – 1908
Geburtsort
Heide (Holstein)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118882171 | OGND | VIAF: 18020264
Namensvarianten
  • Hennings, Paul Christoph
  • Hennings, Paul
  • Hennings, Paul Christoph
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Zitierweise

Hennings, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118882171.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans Christian, Lohgerbermeister in H.;
    M Charl. Catharina Frieder. Möller;
    1876 Mathilde Wendel;
    2 S.

  • Biographie

    Durch äußere Umstände gezwungen, verließ H. ohne Abschluß 1860 das Gymnasium in Meldorf, um 1861 als Volontär am Botanischen Garten in Kiel einzutreten. Gefördert durch den damaligen Direktor E. F. Nolte, konnte er sich auf Anraten seines Freundes K. Groth im WS 1863/64 an der Universität Kiel immatrikulieren. Der Krieg mit Dänemark 1864 zwang ihn, in den Dienst der Post zu treten, zunächst in Augustenburg. Von 1867 an war er in Hohenwestedt tätig. In seiner Freizeit studierte er hier die Flora der Umgebung, unternahm dabei zahlreiche Exkursionen mit Nolte, begann mit der Anlage umfangreicher Sammlungen und war Lehrer an der dortigen Landwirtschaftsschule. 1874 holte ihn Noltes Nachfolger, A. W. Eichler, nach Kiel zurück und stellte ihn als Assistenten am Botanischen Garten ein. Hier ordnete H. ein großes Herbar, baute seine Sammlungen aus, veröffentlichte eine Flora der Umgebung von Hohenwestedt sowie eine solche für den Kieler Raum; daneben beschäftigte er sich mit|Kryptogamen, unter anderem stellte er als erster eine vollständige Sammlung der größeren Algen der Kieler Bucht zusammen. 1880 folgte er Eichler nach Berlin. Neben dem Ordnen und Aufstellen des von Eichler gegründeten Schaumuseums oblag ihm hier der Aufbau eines Kryptogamenherbars. Sein besonderes Interesse wandte sich in dieser Zeit den Pilzen zu, zunächst den Hutpilzen, dann auch den Ustilagineen, Uredineen sowie den parasitischen Ascomyceten. Bald galt er als unbestrittene Autorität auf diesem pflanzensystematisch schwierigen Sachgebiet. Über den norddeutschen Raum hinaus, wo ihm eine Fülle überraschender Entdeckungen gelang, beschäftigte er sich, angeregt durch Sendungen aus den deutschen Kolonien, mit tropischen Pilzen. Sammlungen und Anfragen aus aller Welt gingen bei ihm ein; er beschrieb eine große Zahl neuer Arten. 1891 wurde H. zum Kustos und in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit – ohne abgeschlossene akademische Ausbildung hatte er seine Kenntnisse im Grunde autodidaktisch erworben – 1902 zum Professor ernannt. Seine wissenschaftlichen Abhandlungen, deren Zahl in die Hunderte geht, hat er zum großen Teil in der Zeitschrift für Kryptogamenkunde „Hedwigia“ publiziert, deren Mitherausgeber er 1893-1905 war.

  • Werke

    Verz. d. wichtigen Arbb. in: G. Lindau u. P. Sydow, Thesaurus litteraturae mycologicae I, 1907-18, Nr. 11 835-12 055.

  • Literatur

    G. Lindau, in: Naturwiss. Rdsch. 23, 1908, Nr. 50, S. 647;
    ders., in: Verhh. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg 55, 1909, S. XCII-CXIII (unvollst. W-Verz., P);
    ders., in: Hedwigia 48, 1909, Anhang S. 1-5 (unvollst. W-Verz., P).

  • Autor/in

    Klaus Müller
  • Zitierweise

    Müller, Klaus, "Hennings, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 548-549 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118882171.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA