Lebensdaten
1778 – 1838
Geburtsort
Schloß Spindlhof bei Regenstauf (Oberpfalz)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
bayerischer Generalpostmeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118861689 | OGND | VIAF: 42635454
Namensvarianten
  • Drechsel, Karl Joseph Graf von
  • Drechsel, Karl Joseph von
  • Deufstetten, Karl Joseph Drechsel von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Drechsel, Karl Joseph Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118861689.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph Maria Frhr. v. D. (1754–80), bayerischer Hauptpfleger zu Regenstauf, S des Karl Jos. Anton (1723–85) auf Bergstetten u. Kager u. der Marie Anna Franziska v. Vieregg;
    M Phil. Franziska (1754–80), T des Jos. Heinr. Frhr. v. Schneidt (1705–86) aus kurtrierischer Beamtenfamilie, bayerischer Komitialgesandter in Regensburg (s. Dipl. Vertr. II), u. der Esther v. Barth;
    Om Jakob Heinr. Frhr. v. Schneidt ( 1802), auf Karlstein, Spindlhof usw., thurnisch u. taxisscher dirigierender GR u. Oberpostdirektor in München, Valentin (1734–1802), Weihbischof v. Regensburg;
    Karlstein b. Regenstauf 1800 Therese (1778–1848), T des Siegmund Gf. v. u. zu Freyen-Seyboltstorff, Reg.rat in Landshut, u. der Maria Walpurga Gfn. v. Preysing-Moos;
    2 S, 5 T, u. a. August (1810–80, Maximiliane Gfn. v. Bayrstorff, 1885, T des GFM Prinz Carl v. Bayern [ 1875]), bayerischer Genmajor, Reichsrat der Krone Bayern; Urenkel Max Ulrich (1911–44), Hptm., Teilnehmer der Widerstandsbewegung.

  • Biographie

    Nach juristischen Studien in Erlangen, Würzburg und Ingolstadt und Besuch der „Diplomatischen Pflanzschule“ in München wurde D. 1800 in Neuburg/Donau als Landesdirektionsrat angestellt, 1803 nach München versetzt und am 1.10.1806 zum königlichen Post- kommissär dort ernannt; als solcher hatte er gegenüber der gemäß Staatsvertrag eingerichteten taxisschen Lehenspost die Souveränitätsrechte des bayerischen Staates zu sichern. Er führte Frühjahr 1808 die Übernahme der taxisschen Posten in bayerische Staatsverwaltung durch und leitete sie als Generalpostdirektor bis 1817. 1817-26 versah D. das Amt eines Generalkommissärs im Rezatkreis (Ansbach) und dann bis 1828 im Oberdonaukreis (Augsburg), worauf ihn König Ludwig I. wegen seiner liberalen und eigenwilligen Haltung des Dienstes plötzlich enthob. Den Rest des Lebens verbrachte er auf seinem Gut Karlstein und widmete sich als Mitglied der 2. Kammer besonders schulpolitischen, sozialen und verkehrstechnischen Fragen. Ein verstandesklarer, vielseitig gebildeter, rastlos tätiger Mann, zählte er zu den führenden Köpfen der Ära Montgelas; die Schaffung einer eigenen bayerischen Landespost, ihr fortschrittlicher Ausbau und die nachdrückliche Verteidigung des neugewonnenen Regals (gegen Taxis) waren seine Hauptleistungen. Er war eine streng rechtlich gesinnte Persönlichkeit, aber eine gewisse Schärfe erweckte ihm viele Feinde.

  • Literatur

    K. H. v. Lang, Memoiren II, ²1881;
    O. Veh, Die geh. Postüberwachung im Kgr. Bayern 1806-17, in: Archiv f. Postgesch. in Bayern 11, 1935;
    ders., K. J. Gf. v. D., ebd. 12, 1936;
    ders., K. J. Gf. v. D., in: Jber. d. Hist. Ver. f. Mittelfranken 71, 1951, S. 35-63 (L);
    H. Stuntz, Generalpostmeister Frhr. v. D., in: Archiv f. Postgesch. in Bayern 14, 1938. – Zu Ur-E Max Ulrich: Das Gewissen entscheidet, hrsg. v. A. Leber, 1957, S. 242 f.

  • Porträts

    Stich v. F. Fleischmann nach Zeichnung v. A. Reindel (Münchener Stadtmus., Maillinger-Bilderchronik, u. im Bes. d. Fam., Schloß Karlstein/Opf.).

  • Autor/in

    Otto Veh
  • Zitierweise

    Veh, Otto, "Drechsel, Karl Joseph Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 105 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118861689.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA