Lebensdaten
1892 – 1983
Geburtsort
Stretzin (Kreis Schlochau, Westpreußen)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
General
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118824317 | OGND | VIAF: 64804259
Namensvarianten
  • Nehring, Walther Kurt
  • Nehring, Walther
  • Nehring, Walther Kurt
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Zitierweise

Nehring, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118824317.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 17. Jh. in Westpreußen ansässiger Fam.;
    V Emil (1847–1915), Gutsbes., S d. Rittergutsbes. Karl (1812–72) u. d. Ferdinande N. N. (1822-86);
    M Martha (1852–1926), T d. Rittergutsbes. Robert Weiß (1817–66) u. d. Marie Alexandrine v. Zitzewitz (1815–1908); Vorfahren Jacob Zernecke (1672–1741), Hist., Bgm. v. Thorn, Johann Bogislaw v. Zitzewitz (1724–1804), preuß. Gen. (s. Priesdorff II, S. 208 f.);
    Bruch 1923 Annemarie (1903–87), T d. Rittergutsbes. Ludwig Rohrbeck (1868–1952) u. d. Olga Urban (1873–1931);
    2 S, Christoph (* 1930), Hubertus (1935–88, s L), beide Kaufm., 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1911 trat N. als Fahnenjunker in die preuß. Armee ein, nahm, seit 1915 Oberleutnant, am 1. Weltkrieg teil und wurde in die Reichswehr übernommen. Während seiner Ausbildung für den Generalstab studierte er 1924/25 gleichzeitig Volkswirtschaft in Königsberg. Im Oktober 1925 zur Operationsabteilung des Truppenamts im Reichswehrministerium versetzt, begegnete er Heinz Guderian (1888–1954), mit dem ihn die im Stellungskrieg gewonnene Einsicht verband, daß militärische Siege künftig eine schnelle Kampfführung mit motorisierten gepanzerten Truppen erforderten. Seit März 1929 baute N. in Münster eine Kraftrad-Schützenkompanie als erste deutsche Kraftfahrteinheit auf. Im Januar 1932 begann er in der Inspektion der Kraftfahrtruppen (In 6) mit Guderian und Oswald Lutz (1876–1944) mit dem Aufbau der deutschen Panzerwaffe. 1933 zum Oberstleutnant befördert, wurde N. 1936 zur Wehrmachtsakademie versetzt. 1937 übernahm er als Oberst das Panzerregiment 5, im Juli 1939 wurde er Stabschef des XIX. Panzerkorps (1940 Generalmajor). Er bewährte sich im Polen- und Frankreichfeldzug und erzielte im Juni 1941 mit der 18. Panzerdivision gegen die Sowjetunion durch die Unterquerung des Bug mit watfähigen Panzern und den Übergang über die Beresina schnelle Erfolge. Seit dem 1.2.1942 Generalleutnant, wurde N. Kommandierender General des Deutschen Afrika-Korps. Nach der Einnahme von Tobruk im April wurde er zum General der Panzertruppe befördert. Am 15.11.1942 verzögerte er als Kommandierender General des XC. Armeekorps dank des Sieges bei Terboura den alliierten Angriff auf Tunis um Monate. Da er die Ansicht vertrat, daß Tunis nicht gehalten werden könne, wurde er abgelöst; er übernahm im Februar 1943 das XXIV. Panzerkorps an der Ostfront. In Erwartung des sowjet. Angriffs zog er im Juli 1944 zur Frontstabilisierung die 4. Panzerarmee hinter die Weichsel zurück. Dennoch wurde sein Panzerkorps im Januar 1945 eingeschlossen. Der Rückzug zu den eigenen Linien gelang in einem über 150 km „wandernden Kessel“. Ende Januar baute N. in Niederschlesien eine Verteidigungslinie auf und hielt seit Ende März mit der 1. Panzerarmee in Oberschlesien und Mähren in schweren Abwehrkämpfen die Front. Dadurch ermöglichte er Hunderttausenden die Flucht. Seit dem 9.5.1945 in amerik. Kriegsgefangenschaft, arbeitete er 1947/48 für die Historical Division. – 1948-64 nahm N. bei der Deutschen Kraftverkehrs GmbH in Düsseldorf kaufmännische Aufgaben wahr, engagierte sich in soldatischen und landsmannschaftlichen Verbänden und betrieb landes- und militärgeschichtliche Studien.|

  • Auszeichnungen

    EK II. (1915) u. I. Kl. (1917);
    Spangen zum EK (1939);
    Ritterkreuz d. EK (1941);
    Verwundeten-Abzeichen in Gold (1943);
    Eichenlaub (1944) u. Schwerter zum Ritterkreuz d. EK (1945);
    Westpreußen-Medaille (1971);
    BVK 1. Kl. (1973).

  • Werke

    Heere von morgen, 1934, ²1935;
    Panzer u. Motor in fremden Heeren, 1935;
    Kampfwagen an die Front, 1935;
    Panzerabwehr, 1936, ²1937 (³1941 u. d. T.: Panzervernichtung);
    Die Gesch. d. dt. Panzerwaffe 1916-1945, 1969, ³1995 (L).

  • Literatur

    Hubertus W. Nehring (Hg.), 90 J., Fast e. Jh., W. K. N. 15.8.1892-15.8.1982, 1982 (W);
    D. Bradley, in: Dt. Soldatenjb. 1985, S. 45-55;
    W. Paul, Panzer-Gen. W. K. N., Eine Biogr., 1986;
    H. G. Guderian, in: Das schwarze Barett 10, 1993;
    Dt.GB 78, 1933, S. 202-05, 140, 1965, S. 174-78 (P);
    Munzinger;
    Wi. 1971/73;
    Altpreuß. Biogr. IV.

  • Porträts

    Fotos in: BA Koblenz, BA-Mil.archiv.

  • Autor/in

    Klaus-Volker Gießler
  • Zitierweise

    Gießler, Klaus-Volker, "Nehring, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 41-42 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118824317.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA