Lebensdaten
1900 – 1975
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Baden-Baden
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118784404 | OGND | VIAF: 40174420
Namensvarianten
  • Möhring, Philipp Gustav Max
  • Möhring, Philipp
  • Möhring, Philipp Gustav Max
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Zitierweise

Möhring, Philipp, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118784404.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1868–1944), aus Magdeburg-Salbke, Verlagsbuchhändler in Berlin, S d. Philipp Heinrich (|1828-vor 1899) aus Unseburg b. Staßfurt u. d. Sophie Dorothee Wibelitz (* 1828) aus Westerhusen b. Emden;
    M Elisabeth (* 1868), Schriftst. aus Prenzlau (Neubrandenburg) (s. Brümmer), T d. Gustav Heydemann (1835-1900) aus Stettin u. d. Adolphine Wagenknecht (* 1838) aus Treptow/Tollense b. Greifswald;
    1) Berlin-Friedenau 1925 (⚮) Lucie (1900–73) aus Köln, T d. Ludwig Schmidt (1867–1945), Amtsrat im Kriegsmin., u. d. Hedwig Strucksberg (1876–1968) aus Düsseldorf, 2) Baden-Baden 1954 Ruth (* 1917, kath.), T d. Johannes Martin Kießling (1879–1944), Dr.-Ing. E. h., Architekt, Ministerialdir. im Preuß. Finanzmin. u. Leiter d. Preuß. Hochbauverw. (s. Wi. 1935), u. d. Elisabeth Le Blanc (1879–1948) aus Opladen; 1 S, 1 T aus 1) Rudolf (1926–88, Viktoria Elisabeth Kirstein, * 1944, Dr. rer. pol.), Dr. iur., RA u. Bankdir. in Hamburg u. Düsseldorf, Beate (1927–85, Kurt Kusenberg, 1904–83, Dr. phil., Schriftst., s. Kosch, Lit.-Lex.³; Killy), Lektorin in Hamburg, 1 S aus 2) Philipp Benjamin, 1 T aus 2)| Rubina (* 1950), Dr. phil., Journalistin u. Fernsehmoderatorin in Wien.

  • Biographie

    M. nahm als Kriegsfreiwilliger am 1. Weltkrieg teil und studierte anschließend Rechtswissenschaft in Berlin, Jena und Freiburg (Breisgau). Nach der Promotion über ein strafprozessuales Thema (1922) trat er 1925 in die angesehene Berliner Anwaltskanzlei Marwitz-Munck-Schönberg ein. Gemeinsam mit Bruno Marwitz verfaßte M. einen Kommentar zum Literatururheberrechtsgesetz (Marwitz-Möhring), der 1929 erschien und zu einem Standardwerk wurde. Daneben wandte er sich besonders dem Gewerblichen Rechtsschutz und dem Aktienrecht zu. Der von M. gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Patentamtes verfaßte Kommentar zum Patentgesetz (Klauer-Möhring) erschien 1937. Im 2. Weltkrieg war M, zunächst bei den Eisenbahnpionieren, danach wurde er im Luftfahrtministerium mit Treuhänderfunktionen beauftragt und war zuletzt Kriegsgerichtsrat in Bamberg. Nach Kriegsende siedelte M. nach Hamburg über, wo er als Rechtsberater der Commerzbank tätig war und 1946-48 einen Lehrauftrag an der Universität wahrnahm. 1948 wurde er als Anwalt beim neueröffneten Obersten Gerichtshof für die Britische Zone in Köln zugelassen. 1950 ging er an den im selben Jahr errichteten Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe, wo er bis zu seinem Tode als Rechtsanwalt tätig war. Neben dieser beruflichen Haupttätigkeit war M. seit 1952 Mitglied des Aufsichtsrats der Commerzbank und seit 1958 dessen stellvertretender Vorsitzender. M. gehörte zahlreichen weiteren Gremien und Beiräten an, u. a. als stellvertretender Vorsitzender des Aktienrechtsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken, als Vorsitzender der Deutsch-österr. Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Kunst sowie als Mitglied der juristischen Kommission des Internationalen Autoren- und Komponistenverbandes. Seit 1962 war er österr. Generalhonorarkonsul für Nord- und Südbaden.

    M. gehörte zu den besten Kennern des Urheber- und Patentrechts sowie des Aktienrechts. Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten wurden seine weitverbreiteten, z. T. mit Koautoren bearbeiteten Gesetzeskommentare mehrfach neu aufgelegt: das „Urheberrechtsgesetz“ (1970), das zweibändige „Patentgesetz“ (³1971), die „Aktiengesellschaft und ihre Satzung“ (²1966), das Kreditwesengesetz (²1964) und das „Handbuch der Aktiengesellschaft“ (1967). M. war Mitherausgeber der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW) und des Nachschlagewerks des BGH „Lindenmaier-Möhring“ sowie zahlreicher weiterer Zeitschriften und Schriftenreihen. Als juristischer Berater der „Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte“ (GEMA) und ihr Rechtsvertreter in den großen Urheberrechtsprozessen der 50er und 60er Jahre beim BGH hat M. der GEMA die gesicherte Position geschaffen, von der Komponisten, Textdichter und Musikverleger heute profitieren. M. lehrte als Honorarprofessor an den Universitäten Köln (seit 1952), Heidelberg (seit 1955) und Salzburg (seit 1968).|

  • Auszeichnungen

    Richard-Strauss-Medaille (1956);
    Dr. rer. pol. h. c. (Köln 1970);
    Gr. Bundesverdienstkreuz mit Stern, Gr. Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Republik Österreich.

  • Werke

    Weitere W Etwa 120 Btrr. zu Festschriften. Sammelwerken u. Zss.

  • Literatur

    W. Hefermehl u. a. (Hrsg.), FS f. P. M. z. 75. Geb.tag, 1975 (vollst. W-Verz. v. R. Nirk);
    K. Nicolini, P. M., in: Juristen im Porträt, FS z. 225j. Jubiläum d. Verlages C. H. Beck, 1988, S. 584-91 (P);
    Wi. 1973.

  • Autor/in

    Rudolf Nirk
  • Zitierweise

    Nirk, Rudolf, "Möhring, Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118784404.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA