Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Bildhauerfamilie
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118762850 | OGND | VIAF: 3266523
Namensvarianten
  • Schwabenthaler
  • Schwanthaler
  • Schwabenthaler

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Zitierweise

Schwanthaler, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118762850.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der älteste bekannte Vertreter der Familie, aus der zwischen 1633 und 1879 in sieben Generationen mindestens 21 Bildhauer hervorgegangen sind, war Hans Schwabenthaler ( 1656 in Ried). Er war aus Bayern (?) zugewandert und heiratete 1633 in Ried im Innkreis (heute Oberösterreich, bis 1779 kurbayer.) die aus Trostberg (Lkr. Traunstein) stammende Katharina Oeberl ( 1682). Bis zu seinem Tod wurde er Schwabenthaler genannt. Sein ältester Sohn Thomas (s. 1) baute den väterlichen Betrieb zur führenden Bildhauerwerkstatt der Region aus; er benutzte seit den 1660er Jahren die Namensform Schwanthaler und fügte dem von ihm erfundenen sprechenden Wappen für seinen 1679 erworbenen Wappenbrief als Bild einen Schwan mit einem Taler im Schnabel ein. Thomas' jüngster Sohn Johann Franz (1683–1762) und dessen Sohn Johann Peter d. Ä. (s. 2) setzten die erfolgreiche Bildhauertradition fort. Sie macht es oft schwer, die weit verbreiteten Arbeiten der Schwanthaler-Werkstatt genau zu datieren und einem bestimmten Familienmitglied zuzuschreiben. Die reiche Produktion umfaßt ein weites Spektrum von anspruchsvollen Kirchenausstattungen bis hin zu volkstümlicher Kleinkunst, Devotionalien und Krippenfiguren. Unter Johann Petersd. Ä. Sohn Johann Peter d. J. (1762–1838) erlebte die Werkstatt ihren Niedergang und fand schließlich ihr Ende.

    Einige Bildhauer der Familie ließen sich andernorts, in Wien, Krems, Enzenkirchen und Hals bei Passau, nieder. Johann Georg (1740–1810) entfaltete in Gmunden eine fruchtbare Tätigkeit; eine Spezialität von ihm waren kleinformatige Holzreliefs. Franz Jakob (s. 3), der älteste Sohn Johann Petersd. Ä. , und sein jüngerer Bruder Franz Anton (1767–1833) faßten in München Fuß. Es folgte ihnen ihr Neffe Franz Xaver (1799–1854), ein Sohn Johann Petersd. J. , der bei Franz Jakob arbeitete und anschließend in München blieb. Berühmtestes Familienmitglied wurde Franz Jakobs Sohn Ludwig v. S. (s. 4); er formte bei seinem Monogramm aus den ligierten Buchstaben L und S das S stets als stilisierten Schwan. Als einer der maßgeblichen Künstler unter Kg. Ludwig I. von Bayern (reg. 1825-48) erlangte er internationales Renommee. Mit dem frühen Tod von Franz Xavers Sohn Rudolf (1842–79), der Ludwigs Werkstatt in München in bescheidenem Umfang weitergeführt hatte, endete die lange Folge von Bildhauern in der Familie.

  • Literatur

    M. Bauböck, Stammbaum d. S., in: 92. Jber. 1963/64 d. Bundesgymn. Ried im Innkreis (P);
    Die Bildhauerfam. S. 1633-1848. Ausst.kat. Augustinerchorherrenstift Reichersberg am hin 1974 (P);
    H. Schindler, Bayer. Bildhauer, 1985, S. 68-79;
    ThB;
    Dict. of Art.

  • Porträts

    Gedenktafel am ehem. Wohnhaus d. Fam. in Ried.

  • Autor/in

    Peter Volk
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Volk, Peter, "Schwanthaler" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 792-796 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118762850.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA