Dates of Life
1900 – 1972
Place of birth
Wien
Place of death
Wien
Occupation
Geodät ; Astronom ; Geophysiker
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118727036 | OGND | VIAF: 39764836
Alternate Names
  • Ledersteger, Karl
  • Ledersteger, K.
  • Ledersteger, Carl

Places

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Citation

Ledersteger, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118727036.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    Therese Mladoschowitz;
    1 T.

  • Biographical Presentation

    L. betrieb 1919-24 das Studium der Mathematik, Physik, Astronomie und Geodäsie an der Univ. Wien und schloß es bei S. Oppenheim ab mit der Dissertation „Das Sternsystem Ursa major, eine Spiralbewegung der Milchstraße“ (in: Astronom. Nachrr. 224, 1924, S. 153-58). Danach arbeitete er zwei Jahre unentgeltlich an der Univ.-Sternwarte in Wien. 1926-31 war er Assistent an der Lehrkanzel für Höhere Geodäsie und Sphärische Astronomie der TH Wien (R. Schumann), wobei er sich durch Arbeiten über Polhöhenschwankungen, Schweremessungen, Drehwaagenmessungen und Triangulieren die Grundlage für seine späteren Forschungsarbeiten schuf. 1931 trat er beim Österr. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen ein, 1939-41 war er im Reichsamt für Landesaufnahme in Berlin tätig (1941 Oberregierungsrat), 1941-45 war er zum Kriegsdienst eingezogen, der die Aufnahme einer Lehrtätigkeit an der TH Darmstadt 1943 und der TH Wien 1944 (hier trotz formeller Ernennung zum Ordinarius) verhinderte. 1947 trat L. wieder in das Bundesamt ein (Leiter der Abt. Erdmessung 1956; Hofrat 1957). Nach Übernahme einer Privatdozentur 1952 wurde er 1957 als o. Professor für Höhere Geodäsie an die TH Wien berufen, wo er bis zu seinem Tode wirkte.

    Neben der erfolgreichen Lehrtätigkeit widmete sich L. leidenschaftlich der Forschung, die ihm hohe internationale Anerkennung brachte. Rund 180 wissenschaftliche Arbeiten und mehrere Bücher, an erster Stelle der umfangreiche Band V „Astronomische und Physikalische Geodäsie (Erdmessung)“ (1967) des Handbuchs der Vermessungskunde von W. Jordan, O. Eggert, M. Kneißl, zeugen von seinen Leistungen. In zahlreichen Vortragsreihen im In- und Ausland vertrat er seine Ideen und Erkenntnisse. Dabei war er ständig bestrebt, die Physikalische Geodäsie zur grundlegenden Disziplin der gesamten Geophysik zu machen. Seine wesentlichen Ergebnisse umfassen u. a. die Neubegründung der Astronomischen Geodäsie aufgrund der Unterscheidung der translativen und projektiven Methode; neue Formeln zur Theorie des trigonometrischen Nivellements; die Methode der Partialsysteme zur Berechnung bestanschließender Ellipsoide; die Entdeckung der 37jährigen Schwebungsperiode bei den Polhöhenschwankungen; die erstmalige Berechnung des Achsenabstandes von Geoid und Referenzellipsoid; die horizontale, die gleichzeitige Erhaltung von Masse und Druck garantierende Isostasie; die Einführung der „vertikalen dynamischen Korrektionen“ zur systematischen Behandlung des Problems der Schwerereduktion von Nivellements; die Normalsphäroide von Erde und Mond; die theoretische Erkenntnis der Existenz eines minimalen Kernradius der Erde; schließlich mit besonderer Intensität das Problem der sphäroidischen Gleichgewichtsfiguren. – L. starb nach einem Autounfall, den er auf der Rückreise von einer Vortragsveranstaltung in Dresden an der Grenze zu seiner Heimat erlitt.|

  • Awards

    Korr. Mitgl. d. Dt. Geodät. Komm. (1950), Mitgl. d. Österr. Komm. f. d. Internat. Erdmessung (1953) u. deren Präs. (1961), Sekr. d. Sekt. V „Geoid“ d. Internat. Ass. f. Geodäsie (1957–63);
    Dr. d. techn. Wiss. E. h. (TH Graz 1960), Dr.-Ing. E. h. (Dresden 1970);
    Korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1961);
    Mitgl. d. Österr. Ak d. Wiss. (1961), Ehrenmitgl. d. Ungar. Ak. d. Wiss. (1967), Technikerpreis d. Wiener Wirtsch. (1970).

  • Literature

    K. L. z. 70. Geb.tag, = Veröff. d. Dt. Geodät. Komm., R. E., H. 13, 1970 (W-Verz., L, P);
    M. Kneißl, in: Zs. f. Vermessungswesen 1970,|S. 457 f.;
    A. Barvir, in: Österr. Zs. f. Vermessungswesen 1970, S. 164-66;
    F. Hauer, ebd., 1973, S. 109-11;
    H. Moritz, in: Allg. Verm.-Nachr. 1973, S. 41-44 (P);
    M. Kneißl u. G. Kirschmer, in: Jb. 1973 d. Bayer. Ak. d. Wiss., S. 233-35 (P);
    K. Ferrari d'Occhieppo, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 122, 1973, S. 295-301 (P);
    Pogg. VII a.

  • Author

    Gottlob Kirschmer
  • Citation

    Kirschmer, Gottlob, "Ledersteger, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 44-45 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118727036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA