Dates of Life
1891 – 1964
Place of birth
Buchau (Württemberg)
Place of death
Bolligen bei Bern
Occupation
Musiktheoretiker ; Philosoph
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118721372 | OGND | VIAF: 27223059
Alternate Names
  • Kayser, Hans
  • Kayer, Hans
  • Cayser, Hans
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kayser, Hans, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721372.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Gustav (1855–1912), aus Westpr., Hofapotheker in Sigmaringen;
    M Maria Göbel (1859–1935) aus Biberach;
    ⚭ Clara Ruda (* 1891) aus Berlin;
    1 S (früh †), 2 T u. a. Eva (* 1914, Hannes Neuner, * 1906, Prof., Maler).

  • Biographical Presentation

    K. wuchs in Sigmaringen auf und empfing im Vaterhaus musische Anregungen, vor allem durch häufige Kammermusik der Familie, wobei er Cello spielte. Seit 1911 studierte er an der Berliner Musikhochschule (Komposition bei Humperdinck, Cello), seit 1913 privat bei Arnold Schönberg.

    Seine vielseitigen Interessen bewogen K., den Musikerberuf aufzugeben und Kunstgeschichte zu studieren; er promovierte 1917 in Erlangen bei Hans Preuß mit einer Dissertation über Fra Angelico.

    Nach verschiedenen beruflichen Betätigungen in Berlin machte er dem Insel-Verlag den Vorschlag zu einer Mystiker-Ausgabe und erhielt den Auftrag, eine Reihe „Der Dom – Bücher deutscher Mystik“ zu edieren (1919), in der bis 1927 13 Bände erschienen (die über Böhme und Paracelsus von K. selbst). Der Kepler-Band (W. Harburger) dieser Reihe brachte K. mit der pythagoreisch-harmonikalen Tradition in Berührung, die er als wesensverwandt empfand und der er sich von da ab als Lebensaufgabe widmete. Bis 1933 lebte er nur von Nebenbeschäftigungen, um seine beiden ersten Bücher schreiben zu können. 1933 wurde er durch Gustav Fueter in die Schweiz geholt, wo dieser Mäzen und später andere K. die Möglichkeit zur Weiterarbeit gaben. K. lebte als Privatgelehrter mit seiner Familie in Ostermundigen, seit 1953 in Bolligen bei Bern. 1961 wurde ihm der oberschwäbische Kunstpreis verliehen.

    Außer durch Kepler wurde K. durch Albert von Thimus, dessen nahezu vergessenes Werk „Die harmonikale Symbolik des Alterthums“ er aufgriff, angeregt, die pythagoreische Idee einer auf akustisch-musikalischen Gesetzen beruhenden Weltharmonie wiederzubeleben und neu zu formulieren. Er war jedoch nicht wie Thimus rein philologisch und auch nicht wie Kepler rein naturwissenschaftlich orientiert, sondern sah in seiner „Kayserschen Harmonik“ einen wesentlichen Beitrag zur geistigen Situation der Gegenwart. Durch Einbeziehung neuer wissenschaftlicher Forschungen (zum Beispiel aus der Kristallographie und Botanik) und zusätzliche philosophische Perspektiven (zum Beispiel Tonzahl-Begriff) vergrößerte er die Basis, auf der ein harmonikales Weltbild aufgebaut werden kann, welches das naturwissenschaftliche ergänzt, insbesondere durch die Einbeziehung des Gehörssinnes in die Naturerkenntnis. K. verband außerdem den Gedanken der Weltharmonie mit der Mystik und der Philosophie des Deutschen Idealismus zu einer Synthese mit stark spekulativen Zügen.

  • Works

    Weitere W Orpheus, 1926;
    Der hörende Mensch, 1932;
    Vom Klang d. Welt, 1937;
    Abhh. z. Ektypik harmonikaler Wertformen, 1938;
    Grundriß e. Systems d. harmonikalen Wertformen, 1938;
    Harmonia Plantarum, 1943;
    Akroasis, 1946, ²1964;
    Ein harmonikaler Teilungskanon, 1946;
    Die Form d. Geige, 1947;
    Lehrb. d. Harmonik, 1950;
    Bevor d. Engel sangen, 1953;
    Paestum, 1958;
    Die Harmonie d. Welt, 1968;
    Orphikon, 1973;
    Aufsätze a. d. Nachlaß, 1975. -
    Zahlr. Aufsätze u. (unveröff.) Kompp. |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Hans-Kayser-Inst. f. harmonikale Grundlagenforschung, Wien.

  • Literature

    R. Haase, K.s Harmonik in d. Lit. d. J. 1950–64, 1967;
    ders., H. K., 1968;
    ders., Grundlagen d. harmonikalen Symbolik, 1966;
    ders., Gesch. d. harmonikalen Pytagoreismus, 1969;
    ders., Paul Hindemiths harmonikale Qu. -
    sein Briefwechsel mit H. K., 1973;
    U. Haase, Der Briefwechsel H. K.s. 1973;
    MGG VII (W, L).

  • Portraits

    Büsten v. M. Fueter (Bern, Kunstmus.);
    H. Neuner (Mus. Buchau u. Wien, H. K.-Inst.);
    Porträt v. Max Huber (in dessen Privatbesitz).

  • Author

    Rudolf Haase
  • Citation

    Haase, Rudolf, "Kayser, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 383 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721372.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA