Lebensdaten
1714 – 1774
Geburtsort
Aversa bei Neapel
Sterbeort
Neapel
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 11871290X | OGND | VIAF: 66652159
Namensvarianten
  • Jommelli, Niccolò
  • Jommelli, Niccolò
  • Iomelli, Nicola
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jommelli, Niccolò, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11871290X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    J. gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Europa musikalisch beherrschenden ital. Oper im 18. Jh. Seit 1725 erhielt er seine Ausbildung in Neapel (Conservatorio S. Onofrio, Lehrer F. Feo und I. Prota; Cons. della Pietà dei Turchini, Lehrer u. a. N. Fago), wo er 1737 als Opernkomponist debütierte. Die früheste erhaltene Oper J.s ist die Seria „Ricimero“ (1740). Rom, Bologna und Venedig, wo er auf Empfehlung J. A. Hasses Direktor des „Ospedaletto degli Incurabili“ (1741-47) wurde, waren weitere Stationen seines Wirkens. Durch 5 Opernwerke, die er 1749-50 in Wien, der durch die Anwesenheit Pietro Metastasios zum Zentrum der ital. Oper aufgestiegenen kaiserl. Residenzstadt, zur Aufführung brachte, begründete J. seinen Ruf auch außerhalb Italiens. Den Schwerpunkt seines Schaffens bildete die Opera Seria, innerhalb derer er jedoch unabhängig von Gluck nach neuen Wegen suchte (vor allem durch stärkere Beteiligung des Instrumentalen im Drama). Von seinen über 80 Opern und theatralischen Festspielen haben sich 53 erhalten. Zunächst unter dem Einfluß von L. Leo stehend, gelangte J. in seinen Opern bald zu Eigenständigkeit. 1753 wurde er als Hofkapellmeister nach Stuttgart berufen. Hier entfaltete er eine vor allem in Deutschland bewunderte vielbeachtete Tätigkeit als Orchesterleiter und als Opernkomponist. Der von ihm ausgebildete Orchestersatz und der Stil des Orchesterspiels – vor allem der strukturell begründete Effekt des Orchester-Crescendos, der großes Aufsehen erregte –|übte tiefgreifende Wirkung in erster Linie auf die Sinfonien der Mannheimer Komponisten (J. Stamitz u. a.) aus. Die in Mannheim weiter ausgebaute neue und zukunftsweisende Orchesterbehandlung und -komposition verdankt J. Wesentliches. Für Stuttgart schrieb er u. a. die Opern „Fetonte“ (1753, Neufassung 1768), „La clemenza di Tito“ (1753), „Pelope“ (1755), „Il re pastore“ (1755), „Demofoonte“ (1760) sowie einige Buffa-Opern. Als vorbildlich galten zu seiner Zeit insbesondere J.s Opern-Sinfonien, die auch als selbständige Stücke seit 1750 weiteste Verbreitung in Deutschland und Frankreich fanden. Als er 1769 nach Neapel zurückkehrte, fühlte sich J. seinen Landsleuten entfremdet. Seine letzten Werke, u. a. „Armida“ (1770) und „Ifigenia in Tauride“ (1771), blieben ohne Erfolg. J. schrieb außerdem Kirchenmusik und Oratorien.

  • Werke

    Weitere W Fetonte (1768), hrsg. v. H. Abert, in: DDT XXXII f.

  • Literatur

    J. Sittard, Zur Gesch. d. Musik u. d. Theaters am Württ. Hofe II. 1891;
    H. Abert, N. J. als Opernkomp., 1908, Neudr. 1969;
    H. Hell, Die neapolitan. Opernsinfonie in d. 1. Hälfte d. 18. Jh., 1971;
    MGG VII (W, L, P);
    Riemann u. Ergbd., (W, L).

  • Autor/in

    Stefan Kunze
  • Zitierweise

    Kunze, Stefan, "Jommelli, Niccolò" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 592-593 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11871290X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA