Dates of Life
erwähnt 1436, gestorben vermutlich vor 1482
Place of birth
Alzey
Place of death
Frankfurt/Main
Occupation
Baumeister ; Steinmetz
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118702513 | OGND | VIAF: 32790971
Alternate Names
  • Eseler, Niklas
  • Eseler, Nikolaus
  • Eseller, Nikolaus
  • more

Places

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Citation

Eseler, Niklas der Ältere, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702513.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Peter (?), seit 1438 Werkmeister am Mainzer Dom;
    1) Anna Glauberger, 2) Else (E.s ehem. Dienstmagd);
    7 K aus 1), u. a. Michel (1470-90 nachweisbar), Werkmeister, Niklas d. J. (s. 2), Hans d. Ä. (Hans v. Amorbach, 1475-ca. 1515 nachweisbar), Baumeister u. Bildhauer, Richard, 1483-86 Steinmetz am Mailänder Dom, Katharina ( Jörg Östreicher, Baumeister), 1 S aus 2) Hans der Jüngere (1482 erwähnt), 1506 „Lernknecht“ v. Hans E. d. Ä.

  • Biographical Presentation

    Die erste Nachricht über E. stammt aus dem Jahr 1436, als er in Amorbach im Dienst des Kurfürsten von Mainz als Werkmeister arbeitete. 1438-42 in Schwäbisch Hall nachweisbar, entstanden dort unter seiner Leitung vor allem Umfassungsmauern und Stützen des Langhauses der Michaelskirche. Nach einer vergeblichen Bewerbung in Eßlingen übernahm er 1442 den Bau der Sankt Georgskirche in Nördlingen (Vertragserneuerung 1453), wo er Langhaus und Chor – diesen ohne die Stützen – bis zu den Gewölben errichtete. 1459 kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Rat wegen häufiger Abwesenheit, angeblicher Veruntreuung und schlechter Bauführung; gleichzeitig verweigerten ihm die Meister des Regensburger Hüttentages die Anerkennung, weil er ihre Regeln nicht beachtete Bei der Vertragskündigung 1461 hatte E. Nördlingen bereits verlassen. Schon 1448 hatte er den Bau der Pfarrkirche Sankt Georg in Dinkelsbühl, offenbar nach eigenem Plan begonnen, überließ die Bauausführung aber bald seinem Sohn Niklas dem Jüngeren. Für E.s Tätigkeit am Heiliggeistspital in Augsburg sind keine genaueren Angaben erhalten. Ab 1453 Kirchenmeister an Sankt Jakob in Rothenburg/Tauber, errichtete er den Westchor unter Einbeziehung der Heilig-Blut-Kapelle und vollendete die Türme. 1456 war E. in Crailsheim als Berater tätig, 1456-61 am Schloßbau in Rödelheim bei Mainz, ab 1461 im Dienst des Kurfürsten von Mainz am Schloßbau in Höchst. Ab 1463 arbeitete er als Werkmeister am Dom zu Mainz, wurde 1467 für einige Zeit nach Heidelberg beurlaubt. 1474 wegen mangelnder Sorgfalt und Streit mit seinem Vertreter entlassen, ging er nach Frankfurt/Main, wo sein Schwiegersohn tätig war, und wurde 1475 zu Gutachten beim Bau der Liebfrauenkirche herangezogen. 1477 erhielt er einen Vertrag, um seinen als Stadtwerkmeister angestellten Sohn Michel ständig zu beraten. 1481 trat er an die Stelle seines entlassenen Sohnes. Im März 1482 machte er sein Testament. – E. war an der Erbauung einiger der bedeutendsten süddeutschen Hallenkirchen des 15. Jahrhunderts wesentlich beteiligt. Die Grundrißgestaltung kann ihm nur in Dinkelsbühl zugeschrieben werden. Alle Bauten weisen bei sorgfältiger Steinbearbeitung sparsam angewendete, qualitätvolle und sorgsam ausgebildete Schmuckformen auf. Sankt Georg in Dinkelsbühl zeichnet sich durch ein besonders einheitliches, geschlossenes und großartiges Raumbild aus. Die Frage nach E.s Bedeutung als Bildhauer ist heute noch nicht zu beantworten.

  • Literature

    W. Hotz, Werkleute d. Spätgotik im kurmainz. Oberstift, in: 1000 J. Stift u. Stadt Aschaffenburg, = Aschaffenburger Jb. f. Gesch., Landeskde, u. Kunst d. Untermaingebiets 4, 1957, S. 495-536.

  • Author

    Roswitha Beyer
  • Citation

    Beyer, Roswitha, "Eseler, Niklas der Ältere" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 652-653 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702513.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Eseler: Nikolaus E., auch Eseller und Oesler geschrieben, ein Kirchenbaumeister des 15. Jahrhunderts, gebürtig aus Alzey in der Pfalz. Seine Thätigkeit gehörte insbesondere dem Bau der Georgskirche zu Nördlingen, dann der gleichnamigen Kirche zu Dinkelsbühl. Ehe er nach Nördlingen kam, arbeitete er als „Meister Niclas Steinmetz“ in Schwäbisch-Hall. Im Herbst 1439|empfahl ihn der dortige Rath den Nördlingern: „dan wir nichts anders wissen noch versten mögen, dan das er ein gut werckmeister und dem werck wol vorgesein möge.“ In der That übertrug ihm Nördlingen die Führung des übrigens schon 1427 begonnenen, also von E. nur weitergeführten großen Kirchenbaues. Eseler's Pactbrief stammt aus dem J. 1442. Im J. 1453 erneuerte der Nördlinger Rath den Vertrag und beschloß, daß E. gegen eine Besoldung von 70 Gulden und 4 Fuder Brennholz „desselben baws auch fernerhin rechter oberster werckmeister sein und bleiben soll“. E. vollendete den Bau der Chorwände und begann den des Schiffes und Thurmes. Das Maßwerk in den Chorfenstern gehört noch der reinen Gothik an, während der fernere Bau die bekannten Entartungen zeigt. Gegen Ende der fünfziger Jahre erscheint Eseler's Stellung in Nördlingen erschüttert. Als wahrscheinliche Ursache ergibt sich aus den Documenten des Nördlinger Archivs, daß E. seine Kraft zersplitterte und sich allzu oft und andauernd von Nördlingen entfernte. Man trifft ihn betheiligt beim Bau des Geistsspitals in Augsburg, dann bei der Kirche zu Dinkelsbühl; auch mit der Stadt Rothenburg, selbst mit Straßburg unterhält er Beziehungen. Außerdem fand aber Eseler's Thätigkeit am Bau der Nördlinger Kirche auch den Tadel der Leichtfertigkeit; ob mit Recht, läßt sich nicht mehr sicher entscheiden. Thatsache ist, daß E. von Nördlingen wegzog; in den dortigen Steuerbüchern steht sein Name 1461 zum letzten Mal. Er verließ also den Nördlinger Kirchenbau, lange ehe dieser zum Gewölbe vorgeschritten, und bevor der Thurm über die Grundmauern beträchlich hinausgewachsen war. In einem späteren Briefe nennt er sich „werckmeister des hohen stifts zu mainz“. Seine fernere Thätigkeit scheint hauptsächlich der Georgskirche zu Dinkelsbühl gewidmet. Dort tritt jedoch mit und nach ihm auch ein Nik. Eseler der Jüngere auf, vermuthlich ein Sohn unseres Meisters. Die Dinkelsbühler Kirche enthält auf einer alten Holztafel zwei ernste, stark philisterhafte Köpfe mit der Bezeichnung „Nikolaus Oesler der Aelter und Jünger"; dabei steht noch: „dise bede wahren die werckhleuth welche daß lobwürdig und weitbereumbt Gottshauß zu St. Georgen in deß h. Reiches Statt Dinkhelspiel erbaut.“ Wann und wo der ältere E. starb, ist unbekannt. Mit dem jüngeren E. findet man den Nördlinger Rath noch in mannigfacher Correspondenz, obwol die Bauhütte Eseler's bei den Zunftgenossen ziemlich discreditirt war. Eseler's Siegel zeigt, dem Namen des Meisters entsprechend, den Kopf eines Esels mit dem Winkelmaß im Maule.

    • Literature

      Beyschlag, Nördl. Geschlechtshist. I, 80. — Steichele, Bisth. Augsb. III. 980. — Mayer, Nördl. Leben und Kunst in der Vorzeit 125 ff.

  • Author

    Mayer.
  • Citation

    Mayer, "Eseler, Niklas der Ältere" in: Allgemeine Deutsche Biographie 6 (1877), S. 373-374 unter Eseler, Nikolaus [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702513.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA