Lebensdaten
1857 – 1911
Geburtsort
Ansbach (Mittelfranken)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Mediziner ; Pädiater
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118685430 | OGND | VIAF: 37710425
Namensvarianten
  • Escherich, Theodor
  • Escherich, Th.
  • Escherich, Theodore von

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Zitierweise

Escherich, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685430.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1810–68), Kreismedizinalrat in Ansbach, S des Stiftsamtmanns Karl in Aschaffenburg u. der Anna Brunn;
    M Maria Sophie Frieder. (* 1818), T des bayerischen Obersten Carl Frhr. Stromer v. Reichenbach u. der Joh. Ziennaht;
    ⚭ Margaretha (1870–1948), T des Leop. Pfaundler v. Hadermur (1839–1920), Prof. der Physik; Schwager Meinhard v. Pfaundler (1872–1947), Prof. der Kinderheilkunde in München;
    1 S, 1 T;
    N Georg s. (1), Karl s. (2).

  • Biographie

    E. studierte von 1876 an in Straßburg, Kiel, Berlin, Würzburg und München Medizin, promovierte 1881 in München und ging 1882 als Assistent zu dem Würzburger Internisten K. Gerhardt, der ihn für das Fach der Kinderheilkunde begeisterte. Nach kurzen Studienaufenthalten in Paris und Wien arbeitete er sich in München bei dem Koch-Schüler Frobenius in die Bakteriologie sowie 1885-90 als Assistent unter H. von Ranke in die Pädiatrie ein. 1886 in München habilitiert, erhielt er 1889 einen Ruf als Extraordinarius an die Kinderklinik in Graz, wo er 1890 zum Direktor dieser Klinik und 1894 zum Ordinarius seines Faches ernannt wurde. 1902|erhielt er den Wiener Lehrstuhl für Kinderheilkunde. Hier setzte er die Errichtung einer neuen, modernen Kinderklinik durch, deren Fertigstellung der schon frühzeitig an schwerer Arteriosklerose Leidende jedoch nicht mehr erlebte. – E.s zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten erstrecken sich auf alle Gebiete der Pädiatrie. Wegweisend waren seine Forschungen über die Ernährungsphysiologie und -pathologie des Säuglings, über die Tetanie, über epidemisch auftretende Brechdurchfälle, über die Koli-Infektionen, deren Erreger, das Bacterium coli commune, 1885 von ihm entdeckt wurde, über die Tuberkulose des Kindesalters und über die Diphtherie. Am wichtigsten für die weitere Entwicklung seines Faches waren jedoch seine vielen Arbeiten über die bakterielle Darmflora des Säuglings, wie überhaupt die Einführung der Bakteriologie in die Kinderheilkunde wohl als seine größte wissenschaftliche Leistung anzusehen ist. Sein Andenken lebt in dem Gattungsnamen „Escherichia“ für die verschiedenen Arten der Coli-Bakterien fort.

  • Werke

    u. a. Die Darmbakterien d. Säuglings u. ihre Beziehungen z. Physiol. d. Verdauung, 1886; Ätiol. u. Pathogenese d. epidem. Diphtherie, 1. Der Diphtheriebazillus, 1894;
    Diphtherie, Croup, Serumtherapie nach Beobachtungen an d. Univ.-Kinderklinik in Graz, 1895; Tetanie d. Kinder, 1909.

  • Literatur

    C. v. Pirquet, in: Zs. f. Kinderkrankh. 1, 1910/11, S. 423-41; ders., in: Beibl. d. Mitt. d. Ges. f. innere Med. u. Kinderkrankh. in Wien 9, 1911, S. 82-93;
    ders., in: BJ 16, S. 53-56 (W, L, u. Tl. 1911, L);
    Finkelstein, in Dt. med. Wschr. 37, 1911, S. 604 f. (P);
    M. Pfaundler, in: Münchner med. Wschr. 58, 1911, S. 521-23;
    Neurath, in: Med. Klinik 7, 1911, S. 517;
    F. Hamburger, in: Wiener med. Wschr. 82, 1932, S. 1216; Fischer (P).

  • Porträts

    Büste (Univ.-Klinik f. Kinderkrankheiten, Wien IX).

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Escherich, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 649-650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685430.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA