Lebensdaten
1788 – 1845
Geburtsort
Heidelberg
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118678310 | OGND | VIAF: 59878235
Namensvarianten
  • Dierbach, Johann Heinrich
  • Dierbach, J. H.
  • Dierbach, Joh. Heinrich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dierbach, Johann Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678310.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich, Univ.buchbinder in Heidelberg;
    M Anna Marg. (* 1754), T des Sebastian Bastian (1713–1805), Rotgerbermeister u. Kirchenältester in Stromberg (Hunsrück);
    Heidelberg 1820 Elis. (kath.), T des Bürgers Gg. Münch u. der Susanna Geschwender in Heidelberg; 5 Töchter; Verwandter Adolf Bastian ( 1905), Ethnograph (s. NDB I).

  • Biographie

    D. wurde nach Besuch des Heidelberger Gymnasiums durch Wilhelm Mai in die Pharmazie und Botanik eingeführt. Nach 12jähriger Beschäftigung mit der Pflanzenkunde studierte er noch Medizin und erwarb 1816 die medizinische Doktorwürde. 1815 war ihm von der Universität Heidelberg eine goldene Medaille für die Beantwortung einer Preisfrage aus der Medicina forensis zuerkannt worden. 1816 nach bestandenem Examen erhielt er das Recht, Praxis auszuüben, auf das er aber verzichtete. Schon während seines Medizinstudiums unterrichtete er in der Botanik und erläuterte die Schriften des Cornelius Celsus. 1817 wurde er Privatdozent in Heidelberg, 1820 außerordentlicher Professor der Medizin. D. lehrte besonders die Rezeptierkunst und die Materia medica in der Verbindung mit der Pharmakognosie, führte in Heidelberg eine Vorlesung über medizinisch-pharmakologische Botanik ein, hielt Vorlesungen über ökonomisch-technische Botanik und Forstbotanik und bemühte sich, durch botanische Exkursionen bei den Studenten für diese Fächer Interesse zu erregen. Schriftstellerisch war er außerordentlich fleißig. Seine Werke und zahlreiche Aufsätze in botanischen, medizinischen und pharmazeutischen Zeitschriften beweisen das, doch sind alle mehr kompilatorischer Natur. Daß er gleichwohl in seinem Fach etwas bedeutete, ersieht man daraus, daß K. Sprengel in Halle, der Verfasser einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde, nach D. eine südamerikanische Pflanze aus der Familie der Solanaceen (Nachtschattengewächse) Dierbachia solanacea Sprengel = Dunalia solanacea H. B. und K. benannte. Der heute gültige Name ist laut Index Kewensis Dunalia. Trotz seiner fraglosen Verdienste in Unterricht und Wissenschaft erhielt er, ungeachtet seiner Bewerbung, nicht das freigewordene Ordinariat für Botanik, mit der weither geholten Begründung, für diesen Lehrstuhl sei ein Philosoph und kein Mediziner zuständig. Das vorliegende Material läßt die persönlichen Gründe der Ablehnung ahnen.

  • Werke

    u. a. Tractatus botanico-medicus de Aconito, 1817;
    Grundriß d. Recepturkunst, 1818;
    Hdb. d. medic.-pharmaceut. Botanik od. systemat. Beschreibung sämtl. officineller Gewächse, 1819;
    Flora Heidelbergensis, 2 T., 1819/20;
    Anleitung z. Studium d. Botanik, 1820;
    Die Arzneimittel d. Hippokrates, 1824;
    Btrr. z. Dtld.s Flora, ges. a. d. Werken d. ältesten teutschen Pflanzenforscher, 4 Bde., 1825-38;
    Die neuesten Entdeckungen in d. Materia medica, 1828, ²1837;
    Abh. üb. d. Arzneikräfte d. Pflanzen, verglichen mit ihrer Struktur u. ihren chem. Bestandteilen, 1831;
    Repertorium botanicum. 1831;
    Flora Apiciana, e. Btr. z. näheren Kenntnis d. Nahrungsmittel d. alten Römer, 1831;
    Flora mythologica, od. Pflanzenkde. in Bezug auf Mythol. u. Symbolik d. Griechen u. Römer, 1833;
    Pharmakolog. Notizen f. prakt. Ärzte geordnet, 1834.

  • Literatur

    Callisen, Bd. 27, 1839, S. 291-96 (W-Verz. bis 1839);
    E. Stübler, Gesch. d. Med. Fak. d. Univ. Heidelberg (1386–1925), 1926, S. 266. - Qu.: Archiv d. Univ. Heidelberg;
    Gen.-Landesarchiv Karlsruhe.

  • Autor/in

    Walther Schönfeld
  • Zitierweise

    Schönfeld, Walther, "Dierbach, Johann Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 654-655 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678310.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA