Lebensdaten
um 1490 – vermutlich 1554
Sterbeort
Linz
Beruf/Funktion
Musiker ; Komponist ; Kapellmeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118665790 | OGND | VIAF: 27330861
Namensvarianten
  • Brugk, Arnold von
  • Prugg, Arnold von
  • Arnold de Prugkh
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Arnold von Bruck, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665790.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Herkunft aus Brück an der Leitha, an der Mur oder an der Ammer ist wahrscheinlich; Brück im Aargau und Brügge scheiden nach neueren Erkenntnissen aus.

  • Biographie

    A.s Wirken am Krakauer Hof ab 1506 ist nicht erwiesen, seine Schülerschaft bei H. Finck in Wien möglich. Um 1510 trat er in die Wiener Hofkapelle ein, deren Kapellmeister er 1527 wurde. Er besaß eine Pfründe als Dechant in Laibach, sowie ein Beneficium in Linz, auf das er sich 1546 beim Eintritt in den Ruhestand wohl zurückzog. Trotz seinem Festhalten am katholischen Glauben scheint er mit der lutherischen Reformation sympathisiert zu haben, wie mehrere lutherische Choralbearbeitungen aus seiner Feder zeigen. A.s deutsche Choralsätze und lateinische Motetten sind sowohl niederländischen Vorbildern als auch der deutschen Tradition verpflichtet; das deklamatorische Prinzip der Stimmführung, die Harmonik und die polyphone Technik geben seinem Schaffen das Gepräge der Renaissance. A. war schon Anfang der 1530er Jahre einer der angesehensten deutschen Komponisten, dessen Werke neben denen L. Senfls als repräsentativ für die deutsche Musik seiner Zeit gelten dürfen.

  • Werke

    Zahlreiche dt. weltl. u. geistl. Lieder u. lat. Sätze in zeitgenöss. Slgg., z. B. 20 weltl. u. geistl. Lieder b.: J. Ott, Hundert u. einundzweinzig neue Lieder, Nürnberg 1534; 3 weltl. Lieder bei: H. Finck. Schöne auserlesene Lieder. Nürnberg 1536;
    18 weltl. Lieder in: L. Nowak, Das dt. Ces.-lied in Österreich v. 1480-1550, = Denkmäler d. Tonkunst in Österr. 37/2, Bd. 72, Wien 1930;
    17 Choralsätze b.: G. Rhau, Neue dt. geistl. Gesänge f. d. gemeinen Schulen, Wittenberg 1544, hrsg. v. J. Wolf, Denkmäler dt. Tonkunst 34, 1908;
    4 Hymnen b.: G. Rhau, Sacrorum Hymnorum Liber Primus, Wittenberg 1542, hrsg. v. R. Gerber, Reichsdenkmale d. Erbes dt. Musik 21/25, 1942/43;
    s. a. MGG I.

  • Literatur

    ADB III (unter Bruck, A. v.);
    A. Smijers, Die kaiserl. Hofmusik-Kapelle v. 1543-1619, in: Stud. z. Musikwiss. 6, Wien 1919, 7, 1920, 9, 1922;
    H. J. Moser, Gesch. d. dt. Musik I. ⁴1926;
    L. Nowak, Das dt. Gesellschaftslied in Österr. v. 1480-1550, in: Stud. z. Musikwiss. 17, Wien 1930;
    G. Adler, in: Hdb. d. Musikgesch., 1930;
    F. Blume, Die ev. Kirchenmusik, 1931;
    H. Albrecht, in: MGG I.

  • Porträts

    Silbermedaille v. L. Neufarer, 1530 (Wien. Kunsthist. Mus.).

  • Autor/in

    Hans Albrecht
  • Zitierweise

    Albrecht, Hans, "Arnold von Bruck" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 380 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665790.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bruck: Arnold v. B. (Brugk, Brucq, de Ponte), Geistlicher und einer der frühesten Componisten aus der Reformationszeit, Zeitgenosse von Walther und Senfl. Er mag ein Niederländer gewesen sein, hat aber nichts gemein mit Arnold von Flandern, mit dem er manchmal zusammengeworfen wird (s. Kiesewetter, Verdienste der Niederl. 34: „Arnoldus Flandrus, auch de Ponte, de Brucq"). In der von Johann Ott an ihn gerichteten Zuschrift der 121 neuen Lieder bei Formschneider 1534 wird er genannt: Dechant des Stiftes zu Lambach und oberster Capellmeister Römischer Königl. Majestät (also Ferdinands I., der seit 1531 römischer König war); als Tonsetzer wird ihm nachgerühmt, er sei den Meistern seiner Zeit, besonders in freundlicher Lieblichkeit, so weit voraus, daß er unerreicht bleiben werde. Nach Fétis, der auch eine auf ihn geprägte und mit seinem Bildnisse versehene Medaille von 1536 erwähnt, starb er zu Wien 22. September desselben Jahres; dann wären also die meisten seiner bekannt gewordenen Tonstücke erst nach seinem Tode gedruckt. Dieselben befinden sich in folgenden Sammlungen: in den oben erwähnten 121 neuen Liedern, Nürnb. Formschneider 1534 (9 geistliche, 11 weltliche), „Novum et insigne opus T. I. II“, Nürnb. Formschneider 1537—38; Georg Forster's „Auszug kurtzweiliger guter frischer Liedlein“, ebd. Petreius. 1539 ff. (5 Gesänge), und in dessen „Selectissim. Motetar. Tom. I.“ ebd. 1540; in der Sammlung von 134 Hymnen, Wittenb. Georg Rhaw 1542 (4 Hymnen); in den 123 „Newen geistlichen Gesängen für die gemeinen Schulen“, Wittenb. Georg Rhaw 1544 (18 Tonsätze); endlich in Joh. Walther's Gesangbuch von 1544. Einige Stücke im Manuscript sind auf den Bibliotheken zu Wien und München. Bemerkungen über ihn als Componisten bei Winterfeld, Kirchenges. I. 185.

  • Autor/in

    v. Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Arnold von Bruck" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 376 unter Bruck, Arnold von [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665790.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA