Lebensdaten
1897 – 1993
Geburtsort
Oberbaar (Bayerisch Schwaben)
Sterbeort
Gauting bei München
Beruf/Funktion
katholischer Theologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 118608495 | OGND | VIAF: 45095249
Namensvarianten
  • Schmaus, Michael Raphael
  • Schmaus, Michael
  • Schmaus, Michael Raphael
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Zitierweise

Schmaus, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118608495.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1859–1934), Schuhmacher u. Landwirt in O.;
    M Rosina Pfundmair (1865–1907);
    Stief-M Walburga Schütz;
    12 Geschw;
    N Konrad Hölzl (* 1940), Prälat, Domkapitular, Dompfarrer in Augsburg.

  • Biographie

    S. besuchte 1907-16 das Gymnasium in Rosenheim. Danach studierte er Philosophie und Theologie an der Phil.-theol. Hochschule Freising (1916) und an der Univ. München (1917). 1922 ordiniert, wurde er nach zwei Seelsorgsjahren mit der ihm von Martin Grabmann (1875–1949) angetragenen Dissertation „Die psychologische Trinitätslehre des hl. Augustinus“ promoviert, die in der Fachwelt ungewöhnliche Anerkennung fand (1927; Neuaufl. mit Forsch.ber. 1967). 1924 mit einem Lehrauftrag an der Hochschule in Freising betraut, wurde S. 1929, ein Jahr nach seiner Habilitation (Der Liber Propugnatorius d. Thomas Anglicus u. d. Lehrunterschiede zw. Thomas v. Aquin u. Duns Scotus, 1930), ao. Professor an der Dt. Univ. Prag, 1933 o. Prof. in Münster. Der in der Schrift „Begegnungen zwischen kath. Christentum und nationalsozialistischer Weltanschauung“ (1933, ³1934) unternommene Versuch eines Brückenschlags vermittels der Reichsidee blieb eine Episode. Als Repräsentant der Grabmannschule mit der patristischen wie der scholastischen Theologie in gleicher Weise vertraut, gelang S. die Vermittlung des klassischen Erbes im Lehrbuch der „Kath. Dogmatik“ (5 Bde., 1937–41, ⁶1960-65, ital. u. span. Überss.), mit dem er eine neue Epoche theologischer Lehrvermittlung und Methodik einleitete. Sein gelegentlich als „Verkündigungstheologie“ charakterisiertes Werk verstand S. genauer als „Existenztheologie“, in welcher „Wahrheit als Heilsbegegnung“ (1964) erfaßt und das Essentielle an der Offenbarung wie an der Überlieferung auf das Humanum, auf die Geschichte, auf Zeit und Kultur wie auf die Ökumene ausgerichtet wurde. So erwies sich die Theologie von S. als Wegbereiterin des 2. Vatikanums (1962–65), an dem er selbst als Consultor und Peritus teilnahm.

    1945 nach München berufen (em. 1965), organisierte er als Prodekan und Rektor (1951/52) den Wiederaufbau von Universität und Kath.-theol. Fakultät, gründete hier 1954 das „Grabmann-Institut zur Erforschung der mittelalterlichen Theologie und Philosophie“ (Vorstand u. Hg. d. „Veröffentlichungen“ seit 1958), initiierte 1962 die Gründung der „Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt“ an der Bayer. Akademie der Wissenschaften (Mitgl. 1951) und stand Mitte der 50er Jahre Pate bei der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft dt. Dogmatiker und Fundamentaltheologen“. S. war Gründungsmitglied des „Instituts für die Begegnung von Naturwissenschaft und Theologie“ (1957) innerhalb der Görres-Gesellschaft, seit 1947 langjähriges Mitglied des Ökumenischen Arbeitskreises“ wie auch Mitglied des „Dt. Ausschusses für Erziehung und Bildung“. 1950-60 fungierte er als Herausgeber der „Münchener Theologischen Zeitschrift“ und seit 1951 des von ihm mitbegründeten „Handbuchs der Dogmengeschichte“. Der nachvatikanischen theologischen Entwicklung entsprechend, erstellte er anläßlich seiner einjährigen Gastprofessur im St. Xavier|College in Chicago (1966/67) eine Neufassung seiner „Dogmatik“ („Der Glaube der Kirche“, 2 Bde., 1969/70, erweitert auf 6 Bde., ²1979-82, auch engl., portugies., slowak.).

  • Auszeichnungen

    päpstl. Hausprälat (1952);
    apostol. Protonotar (1983);
    Mitgl. d. Pontificia Acc. Teologica Romana (1956);
    Komtur d. span. Ordens „Al merito civil“ (1954) u. d. griech. Phönixordens (1957);
    bayer. Verdienstorden (1959);
    Gr. BVK (1968);
    bayer. Maximiliansorden (1984).

  • Werke

    Weitere W S. Aurelii Augustini, Episcopi Hipponensis, De videndo Deo seu epistula 147, 1930;
    S. Aurelii Augustini, Episcopi Hipponensis, De beata vita, 1931;
    S. Aurelii Augustini, Ad Consentium epistula, Praemissa est Consentii ad S. Augustinum epistula (In corpore Augustiniano epistulae 120 et 119), 1933;
    Aurelius Augustinus, 15 Bücher über d. Dreieinigkeit, 1935/36, ²1950;
    Aurelius Augustinus, Über d. Dreieinigen Gott, 1936, ²1951;
    Matthias Joseph Scheeben, Hdb. d. Kath. Dogmatik, 2. Buch: Gotteslehre oder d. Theol. im engeren Sinne, 2. Auflage hg. v. M. S., 1943, ³1948;
    Vom Wesen d. Christentums, 1947, ³1954 (engl., ital., span., portugies., franz. Überss.);
    Von d. Letzten Dingen, 1948 (ital. Übers.);
    Christus, d. Urbild d. Menschen, 1949;
    Vom Geheimnis d. in uns wohnenden Gottes, 1953;
    El hombre como persona y como ser colectivo, 1954;
    Engel u. Dämonen, 1955;
    Franziskan. Gottesschau, 1961;
    Das Paradies, 1965;
    Preaching as a saving encounter, 1966;
    Thomas v. Sutton, Quodlibeta, hg. v. M. S., 1969;
    Exempel Holland, hg. v. M. S., 1972. – S.s Bibl. seit 2003 in Dresden, sächs. Landesbibl.

  • Literatur

    W. Witte, Der Gnadenstand b. M. S., Diss. Erlangen 1952;
    Theol. in Gesch. u. Gegenwart, M. S. z. 60. Geb.tag, hg. v. J. Auer u. H. Volk, 1957 (P);
    Homenaje al Profesor M. S., in: Revista „La Ciudad de Dios“, 1963, S. 5-20;
    A. Heuser, Die Erlösungslehre in d. kath. dt. Dogmatik v. B. P. Zimmer bis M. S., 1963;
    Wahrheit u. Verkündigung, M. S. z. 70. Geh.tag, hg. v. L. Scheffczyk u. a., 1967 (P);
    R. Heinzmann, in: Münchener Theol. Zs. 38, 1987, S. 115-33;
    P. Kollmannsberger, Die schöpfungstheol. Frage nach d. Personsein d. Menschen in d. Dogmatiken v. M. S. u. Johann Auer, 1992;
    L. Scheffczyk, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1993, S. 275-78;
    U. J. Dambeck, Die Bedeutung d. Jungfräulichkeit Marias f. d. Wesen d. Kirche in d. Theol. v. M. S., Dipl.arb. Passau 1995;
    I. O. Uwakwe, The notion of divine providence and salvation in the Kath. Dogmatik of M. S., Diss. Rom 2000;
    G. Riedl, Im Zentrum d. Heilsgesch., trinitar. Strukturen d. mariolog. Konzeption d. Theologen M. S., in: Forum Kath. Theol. 18, 2002, S. 29-46;
    L. BendelMaidl, Theol. d. Gesch. u. Eschatol. nach 1945, M. S. Antwortversuch auf Leid u. Schuld, in: Kirche d. Sünder, sündige Kirche?, hg. v. R. Bendel, 2002, S. 163-81;
    dies. u. R. Bendel, Gesch. u. Theol. in d. Krisis. „Vergangenheitsbewältigung“ b. Joseph Bernhart u. M. S., in: Münchener Theol. Zs. 55, 2004, S. 168-81;
    E. Gössmann, Geburtsfehler: weiblich, 2003, bes. S. 459-85;
    dies., Kath. Theol. unter d. Anklage d. NS, Zum 10. Todestag v. M. S., in: Münchener Theol. Zs. 55, 2004, S. 151-67;
    K. Nussbaum, Klaus Mörsdorf u. M. S. als Konzilsberater d. Münchener Ebf. Karrl. Julius Döpfner, ebd. S. 132-50;
    Marienlex. VI;
    BBKL (W);
    LThK³;
    Killy;
    Munzinger.

  • Porträts

    zwei Porträts v. K. Köhler (Gauting, Privatbes. R. Köhler, München, „Aenania“);
    Porträt v. R. Kommer, Bronzebüste (beide München, Archiv d. Ludwig-Maximilians-Uni v.).

  • Autor/in

    Leo Kardinal Scheffczyk
  • Zitierweise

    Scheffczyk, Leo Kardinal, "Schmaus, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 123-124 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118608495.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA