Lebensdaten
1883 – 1966
Geburtsort
Leonberg-Eltingen (Württemberg)
Sterbeort
Leonberg
Beruf/Funktion
Sektengründer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118601768 | OGND | VIAF: 57407403
Namensvarianten
  • Röckle, Christian
  • Röckle, Christian

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Röckle, Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118601768.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Gottlieb (1849–1907), Wagner;
    M Katharina Barbara Kohler (1848–1923);
    Lindach b. Schwäb. Gmünd 1924 Friederike Bühner (1899–1987);
    2 S Walter (* 1927), Dekan in Kirchheim/Teck, Gerhard (* 1933), Prälat in Stuttgart;
    2 T.

  • Biographie

    R. erlernte 1897-99 das Sattlerhandwerk und trat 1903 in das Seminar der Basler Mission ein, die ihn 1909 nach Ghana entsandte. Krankheitshalber kehrte er zwei Jahre später zurück und amtierte 1914-19 und 1940-45 als Pfarrverweser in mehreren Orten der Württ. Landeskirche. Dazwischen lag eine Evangelistentätigkeit im Altpietistischen Gemeinschaftsverband (1919–40). Während des „Dritten Reichs“ gehörte er weder den Dt. Christen noch der Bekennenden Kirche an.

    Nach eigenem Bekunden bereitete ein „göttliches Wunderzeichen“ ihn auf seine „Lebensaufgabe“ vor, die ihm im Mai 1942 in einer Audition mitgeteilt wurde: „die christl. Gemeinde auf die Wiederkunft Jesu und die Entrückung zuzubereiten“. Apokalyptisch und pfingstlerisch geprägt, unterteilte R. in Analogie zum alttestamentlichen Tempel|die Christen in drei Klassen: die nominellen Christen (Vorhof), die „Wiedergeborenen“ (Heiligtum) und die „Brautgemeinde“, die Philadelphia-Gemeinde (Allerheiligstes). Nur letztere hätten eine „völlige Übergabe an den Herrn“ vollzogen, die „Salbung“ („Geistestaufe“) empfangen und seien damit zur „nahe bevorstehenden Entrückung in den Himmel“ und zur „Mitregentschaft im 1000jährigen Reich“ berufen. 1945 wurde in Leonberg der Philadelphia-Verein gegründet. Seit 1946 finden hier jährlich Philadelphia-Konferenzen mit derzeit ca. 300 Teilnehmern statt. Daneben erhält der Verein mit ca. 140 Mitarbeitern mehrere Einrichtungen, die dem Diakonischen Werk angeschlossen sind. Bis in die 1940er Jahre war R. zudem Verwaltungsratsmitglied der 2001 in der „Wüstenrot Bausparkasse AG“ aufgegangenen „Leonberger Bausparkasse“, die 1929 als „Creditgenossenschaft d. christl. Notbundes“ auf R.s. Initiative hin gegründet worden war.

  • Werke

    u. a. Die Vollendung d. Philadelphia-Gde., 1943 ff., 17 H. (franz., teilw. bulgar. Übers.);
    Konferenzreden, 1946 ff.;
    Philadelphia-Briefe, 1948 ff. (zweimonatl.);
    Die Fußspuren Gottes in meinem Leben, 1962 (Autobiogr.).|

  • Nachlass

    Nachlaß: Archiv d. Philadelphia-Ver., Leonberg.

  • Literatur

    E. Schließer, Schrift u. Geist, Das Problem erörtert an C. R.s Archshofener Wunderzeichen, in: Für Arb. u. Besinnung 9, 1955, S. 216-23;
    Du hast e. kl. Kraft, 1966, ²1968;
    40 J. Philadelphia-Bewegung, o. J. (1982);
    H.-D. Reimer u. O. Eggenberger,… neben d. Kirchen, Gemeinschaften, die ihren Glauben auf bes. Weise leben, 1979, S. 70-73, 217-19;
    Hdb. d. Rel. Gemeinschaften, hg. v. H. Reller u. a., ⁴1993, S. 217-19;
    K. Hutten, Seher, Grübler, Enthusiasten, Das Buch d. traditionellen Sekten u. rel. Sondergemeinschaften, 151997, S. 239-49;
    RGG³ („Philadelphia“);
    BBKL, Baden-Württ. Biogrr. III, 2002.

  • Porträts

    Gem. v. C. Obenland, 1967 (Philadelphia-Ver., Leonberg).

  • Autor/in

    Werner Raupp
  • Zitierweise

    Raupp, Werner, "Röckle, Christian" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 706-707 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118601768.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA