Lebensdaten
1904 – 1992
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Kommunal- und Kulturpolitiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118593633 | OGND | VIAF: 262864097
Namensvarianten
  • Pfizer, Theodor Paul
  • Pfizer, Theodor
  • Pfizer, Theodor Paul

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Zitierweise

Pfizer, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593633.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1872–1917, ⚔), Landger.rat in St., S d. Emil (1843–1920), Landger.präs. in Ulm, seit 1911 Präs. d. Staatsger.hofs in St., u. d. Nina Geib (1847–1924);
    M Erica (1882–1947), T d. Juristen Georg Haagen ( 1906);
    Ur-Gvv Gustav (1807–90), Theol., Gymnasiallehrer in St. (s. ADB 53), Gustav Geib (1808–64), Rechtshist. u. Strafrechtler in Zürich, seit 1851 in Tübingen (s. NDB VI); B d. Ur-Gvv Paul (s. 1); Vorfahre Karl ( 1844), Obertribunaldir. in St.;
    Stuttgart 1945 Ursula (* 1920), T d. Hermann Zaiss, Kaufm. in Solingen-Ohligs;
    2 T.

  • Biographie

    P. widmete sich nach dem Besuch des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums in Stuttgart, wo er in den Brüdern Berthold, Alexander und Claus v. Stauffenberg enge Freunde fand, 1923-27 in Tübingen, München und Berlin dem Studium der Rechte und der Volkswirtschaft. 1927-29 leitete er als Geschäftsführer die Tübinger Studentenhilfe (Studentenwerk) und war nach dem Assessorexamen 1931 beim Landesarbeitsamt Südwestdeutschland in Stuttgart als Hilfsreferent beschäftigt. Als Glücksfall empfand er 1932 die Übernahme in den Dienst der Reichsbahn, der ihn nach Frankfurt/M., Ludwigshafen, Mainz, Wien, Dresden, Berlin und Gleiwitz, zuletzt als Verkehrsdezernent nach Stuttgart und 1946 als Ministerialrat ins Verkehrsministerium des Landes Württemberg-Baden führte. In dem für ihn charakteristischen prägnanten Stil hat P. die Erlebnisse. Erfahrungen und Begegnungen der Jahre 1904-48 in seinen Erinnerungen „Im Schatten der Zeit“ (1979) geschildert.

    Mit der Wahl zum Oberbürgermeister der schwer kriegszerstörten Stadt Ulm stellte sich 1948 dem parteilosen P. eine neue Herausforderung. Die Einbeziehung der Bürgerschaft, der er seit 1949 am „Schwörmontag“, dem von ihm mit neuen Akzenten belebten Verfassungsfest der Stadt, jährlich öffentlich Rechenschaftsberichte vortrug, sah er als wichtige Aufgabe. Neben dem Wiederaufbau und Neubau der Stadt galt sein besonderes Interesse den Bereichen von Kultur und Bildung. Theater und Museum, Archiv und Bibliothek, Volkshochschule und Hochschule für Gestaltung (1955–68) wurden durch ihn gefördert, und 1960 gelang die Gründung einer Fachhochschule für Ingenieurwesen, 1967 die der Univ. Ulm. Beim Deutschen Städtetag war er Vorsitzender des Schulausschusses (1948–72) und 1948-72 Mitglied des Kulturausschusses (seit 1965 stellv. Vors.); dem Städtetag Baden-Württemberg präsidierte er 1968-1971. Die weitgespannten kulturellen Interessen zeigen auch die Mitgliedschaft im von Theodor Heuss gegründeten Deutschen Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen (1953–65, seit 1954 als Vors.) und in dessen Nachfolge im Deutschen Bildungsrat (1966–75), sein literarisches Interesse dokumentiert die Wahl zum Präsidenten der Hölderlin-Gesellschaft (1955–78) und zum Vizepräsidenten der Deutschen Schillergesellschaft (1972–80). An der Neugründung der Studienstiftung des Deutschen Volkes beteiligt, übernahm er 1960-81 den Vorstandsvorsitz.

    In seinen sorgfältig formulierten Reden setzte P. programmatische Akzente. Groß ist die Zahl seiner Publikationen (die Bibliogr. 1974 nennt 602 Nummern), darunter viele Beiträge in der Tagespresse zu Gedenktagen und aktuellen Anlässen, aber auch grundlegende Aufsätze zu Themen der Kultur- und Kommunalpolitik, denen er sich auch als Herausgeber von Sammelbänden und Autor von Monographien widmete. 1972 vom Amt des Oberbürgermeisters zurückgetreten, verbrachte P. die letzten Lebensjahre in seiner Heimatstadt Stuttgart.|

  • Auszeichnungen

    Ehrensenator d. Universitäten Freiburg (Br.) (1957), Tübingen (1958) u. Ulm (1975);
    Dr. phil. h. c. (Heidelberg, 1960);
    Professortitel (Baden-Württ., 1978);
    Ehrenbürger v. Ulm (1972).

  • Werke

    Weitere W Kommunalpol., Praxis d. Selbstverw., 1973;
    Verantwortung f. Stadt u. Bürger, 25 J. Städtetag Baden-Württ., 1979;
    Reden u. Aufss. z. Kultur- u. Kommunalpol., hg. v. H. E. Specker u. H. Wiegandt, 1984. – Hg.: Baden Württ., Staat – Wirtsch. – Kultur, 1963;
    Bürger im Staat, Pol. Bildung im Wandel, 1971;
    Kommunalpol. in Baden-Württ. (mit H.-G. Wehling), 1985, ²1991.

  • Literatur

    Wilhelm Hoffmann, Th. P., Lebenswege u. Amtsführung, in: H. E. Specker,Tradition u. Wagnis, Ulm 1945 bis 1972, FS f. Th. P., 1974, S. 9-23;
    Bibliogr., zus.gest. v. H. Schleyer, ebd., S. 262-92;
    Prof. Dr. h. c. Th. P. 1904 bis 1992, 1992 (Reden in e. Gedenksitzung d. Ulmer Gde.rats);
    Klimesch (P);
    Persönlichkeiten Europas, Dtld. 1, 1976.

  • Autor/in

    Hans Eugen Specker
  • Zitierweise

    Specker, Hans Eugen, "Pfizer, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 344-345 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593633.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA