Lebensdaten
1900 – 1962
Geburtsort
Kemphy (Kreis Flensburg)
Sterbeort
Paulinenaue (Kreis Nauen)
Beruf/Funktion
Agrarwissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118593080 | OGND | VIAF: 804543
Namensvarianten
  • Petersen, Asmus
  • Petersen, A.
  • Pethersen, Asmus
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Zitierweise

Petersen, Asmus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593080.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf, Bauer in K.;
    M Emilie Vissen;
    Waltraud Schmidt; kinderlos.

  • Biographie

    P. begann 1922 ein Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, wo er 1927 mit dem Thema „Die Taxation von Wiesenländereien auf Grund des Pflanzenbestandes“ bei Friedrich Aereboe (1865–1942) promovierte. 1930 wurde er Privatdozent (Habil.schr.: Unterss. üb. d. Taxation v. Ackerländereien aufgrund d. natürl. Pflanzenbestandes v. Ackerland u. Ackerrand), seit 1934 war er o. Professor der landwirtschaftlichen Betriebslehre an der Univ. Jena und (seit 1944) in Rostock. Dort übernahm er gleichzeitig die Leitung des „Thünenarchivs“. 1957 wurde P. Direktor des Instituts für Grünland- und Moorforschung der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften in Paulinenaue (Berlin) und 1960 Ordinarius für das Grünlandfach an der Berliner Humboldt-Universität.

    P.s vielseitiges wissenschaftliches Wirken läßt sich fünf Hauptthemen zuordnen: der landwirtschaftlichen Taxation, der Thünenforschung, der Gräser-, Klee- und Grünlandkunde, der Unkrautforschung und den Studien zur Geschichte der deutschen Agrarwissenschaft. Entscheidend beeinflußt und weiterentwickelt hat P. die landwirtschaftliche Taxation. In seiner Dissertation sowie der Habiltationsschrift verstand er es beispielhaft, die naturwissenschaftliche und die ökonomische Seite der Landwirtschaft miteinander zu verbinden. Die zu beiden Abhandlungen betriebenen botanischen und pflanzensoziologischen Studien waren Ausgangsbasis für die Arbeiten über die Gräser, die Kleearten, das Grünland und die Unkräuter. Sein Werk „Die Gräser als Kulturpflanzen und Unkräuter auf Wiese, Weide und Acker“ (1936, ⁵1981) wurde zu einem Standardwerk. Auf dem Gebiet der Unkrautforschung nutzte P. die Aereboeschen Zonen der Unkrautbekämpfung und die Unkrautbiologie von Otto Wehsarg als Fundament seiner betriebswirtschaftlichen Grundlegung der Bekämpfung der Ackerunkräuter. Mit seinem Buch „Grundlagen zu einer Reichsbonitierung der landwirtschaftlichen Kulturböden Deutschlands“ griff P. 1934 maßgeblich in die Diskussion über die Bodenschätzung ein. Er konnte zeigen, daß die bislang allein vorgesehene Bodenarten- und Bodentypenaufnahme nicht ausreicht, sondern „daß landwirtschaftlich eine Klassenaufnahme der Böden und bodenkundlich eine Profilaufnahme unbedingt zu fordern sind“. Zwei der wichtigsten Ergebnisse der Reichsbodenschätzung sind somit in erster Linie P. zu verdanken. Mit zwei vielbeachteten Schriften „Die fundamentale Standortlehre J. H. von Thünens, wie sie bisher als Intensitätslehre mißverstanden wurde und was sie wirklich besagt“ (1936) sowie „Thünens isolierter Staat, Die Landwirtschaft als Glied der Volkswirtschaft“ (1944) erwarb sich P. internationales Ansehen. Weitere Studien zur Geschichte der deutschen Agrarwissenschaft behandelten Albrecht Thaer (1752–1828), Alexander v. Lengerke (1802–53) und Albert Schultz-Lupitz (1831–99). Die Altmeister der deutschen Agrarwissenschaft waren P. Vorbild vor allem in der Verbindung von Theorie und Praxis, die er in Paulinenaue selbst zu erreichen trachtete, wo er den der spezifischen Ertragsfähigkeit angepaßten Richtbetrieb der angewandten Betriebslehre realisierte. Zu seinen zahlreichen Schülern zählen Erich Rübensam, Hermann und Claus Howitz, Gerd Jannermann und Eberhard Wojahn.|

  • Auszeichnungen

    o. Mitgl. d. Dt. Akad. d. Wiss. (1949) u. d. Dt. Ak. d. Landwirtschaftswiss. (1951, Sekr. seit 1960);
    Nat.-preis d. DDR III. Kl. (1953);
    Dr. h. c. (Rostock 1960).

  • Werke

    Weitere W u. a.: Klee u. Kleeartige als Futterpflanzen auf Acker, Wiese u. Weide, 1935, ²1967;
    Die Aufgaben d. Thünen-Forsch., 1944;
    Die Bekämpfung d. Ackerunkräuter durch d. Kulturmaßnahmen d. jeweiligen Anbau- u. Betriebssystems, 1951;
    Die neuere Rostocker Thünenforsch., 1952;
    Albrecht Daniel Thaer, Eine krit. Würdigung zu seinem 200. Geb.tag, 1952;
    Otto Wehsarg, Ackerunkräuter, neu bearb. v. P., 1931, ²1954;
    Schultz-Lupitz u. sein Vermächtnis, 1954;
    Alexander v. Lengerkes Werke, in: FF 28, 1954, H. 4, S. 108-12;
    Das kl. Gräserbuch, 1961, ²1965;
    Die Sauergräser,|Schlüssel zu ihrer Bestimmung im blütenlosen Zustand, hg. v. Waltraud Petersen, 1973. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Internat. Thünenzentrum Tellow (Meckl.).

  • Literatur

    H. Stubbe u. E. Wojahn, in: SB d. Dt. Ak. d. Landwirtschaftswiss. 11, H. 2, 196, S. 1-19 (P);
    A. Stählin, in: Zs. f. Kulturtechnik 3, 1962, S. 168-70;
    A. P. z. Gedenken, in: Zs. f. Landeskultur 3, 1962, S. 3-7;
    E. Gerhardt, in: Zs. f. Agrargesch. u. Agrarsoziol. 10, 1962, S. 234-36;
    A. P., Gedenksymposium am 9.7.1980 in Rostock u. am 6.12.1980 in Paulinenaue, in: Tagungsberr. d. Ak. d. Landwirtschaftswiss. d. DDR 193, 1981;
    H. Thöns, in: FS z. 50j. Bestehen d. Forsch.standortes Paulinenaue, Juni 1999;
    Biogr. Hdb. Pflanzenbau;
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR.

  • Porträts

    Totenmaske, abgen. v. G. Thieme (Paulinenaue, Inst. f. Grünland- u. Moorforsch.);
    Ölgem. v. R. Galenbeck, ebd.

  • Autor/in

    Eberhard Wojahn
  • Zitierweise

    Wojahn, Eberhard, "Petersen, Asmus" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593080.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA