Lebensdaten
1892 – 1960
Geburtsort
München
Sterbeort
Garmisch-Partenkirchen
Beruf/Funktion
Volksschauspielerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118560247 | OGND | VIAF: 59340117
Namensvarianten
  • Wellano, Elisabeth (eigentlich)
  • Karlstadt, Liesl
  • Wellano, Elisabeth (eigentlich)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Karlstadt, Liesl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118560247.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz Wellano (1853–1914), Bäcker in M., S d. Weißbäckers Ignaz W. in Osterhofen/Nd.bayern u. d. Anna Zimmermann;
    M Agathe (1862–1909), T d. Orgelbauers Ludwig Edenhofer in Regen u. d. Agatha Strobl; ledig.

  • Biographie

    K. wuchs als fünftes von neun Geschwistern in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Die begabte Schülerin wurde, 18jährig, zunächst Verkäuferin, begann aber gleichzeitig gegen den Widerstand des Vaters, der den unbürgerlichen Beruf einer „Brettlhupferin“ ablehnte, ihre künstlerische Lehrzeit bei den Münchner Volkssängern. 1911 begegnete sie Karl Valentin, der ihre humoristische und musikalische Begabung erkannte und K. in Anlehnung an den Münchner Volkssänger Karl Maxstadt „Karlstadt“ nannte. Die beiden gründeten eine eigene Truppe; durch gemeinsame Auftritte erreichten sie über den bayerischen Raum hinaus einen großen Beliebtheits- und Bekanntheitsgrad. Valentin erfand und schrieb zusammen mit K. zahlreiche Sketches und Couplets; so wurde K. Mitautorin und Dramaturg von 25 Stücken, zum Beispiel der „Raubritter von München“ und des „Umzugs“. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine Originalfabel; der Kampf des Individuums mit der feindlichen Umwelt ergibt das Thema; die Stücke spielen im Milieu der kleinen, meist armen Leute. K. verkörperte darin das Urbild einer Münchnerin aus den unteren Schichten: als Dirndl, Verkäuferin, Markt- oder Milchfrau, Ratschkathl, Hausmeisterin, Hausfrau und andere mehr. Sie gastierte zusammen mit Valentin an allen Münchner Cabarets, außerdem in Wien, Zürich und Berlin. Als Schauspielerin trat sie bis zu ihrem Tod in den Münchner Kammerspielen, im Residenztheater, in der Kleinen Komödie und vor allem im Volkstheater auf. Durch Film, Fernsehen und ihre „Brummelgeschichten“ im Bayerischen Rundfunk wurde K. weiten Volksschichten bekannt. Humor und Witz, schauspielerisches und musikalisches Talent, besonders aber unverbildete Originalität und ein gesunder Sinn für die Realitäten des Lebens verbanden sich in K. zu einer eigenständigen Künstlerpersönlichkeit, einer typischen Vertreterin bayerischen Volkscharakters.

  • Literatur

    R. Bach, in: Die Frau als Schauspielerin, 1937, S. 79-88;
    Th. Riegler, Das L.-K.-Buch, 1961;
    M. Schulte, in: Karl Valentin, 1968, S. 25-32 (W, L, P); Nachlaß
    (im Bes. d. Schw) Amalie Wellano, München).

  • Porträts

    Brunnenfigur v. H. Osel (München, Viktualienmarkt).

  • Autor/in

    Rolf Badenhausen
  • Zitierweise

    Badenhausen, Rolf, "Karlstadt, Liesl" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 276-277 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118560247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA