Lebensdaten
Ende 11. Jahrhundert – 1141
Sterbeort
Sankt Victor bei Paris
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Philosoph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118554611 | OGND | VIAF: 9865788
Namensvarianten
  • Hugo
  • Hugo von Sankt Victor
  • Hugo von St. Victor
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Zitierweise

Hugo von St. Victor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554611.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Nur spärliche biographische Nachrichten sind überliefert. H. ist mit Selbstzeugnissen – in auffallendem Gegensatz zu seinem etwas älteren Zeitgenossen Abälard etwa – extrem zurückhaltend. Zu seiner Herkunft ergibt sich daraus nur, daß er nicht aus der Isle de France stammte und daß er schon in jugendlichem Alter seine Heimat verlassen hat. Die besonders enge persönliche Verbindung, die er in einem Brief an das ostfäl. Chorherrenstift St. Pankraz in Hamersleben (Kr. Oschersleben, Diöz. Halberstadt) verrät, scheint auf eine frühere Lebensgemeinschaft hinzudeuten. Die am meisten verbreitete Tradition, die sich teils auf Nachrichten aus seiner langjährigen Wirkungsstätte St. Victor, teils auf sächs. Quellen stützt, sieht in ihm denn auch einen Abkömmling aus vornehmem sächs. Hause, der, früh in St. Pankraz eingetreten, nach längerer Wanderschaft gegen 1115 (jedenfalls nach 1113) im Chorherrenstift St. Victor bei Paris Aufnahme fand. Unvereinbar mit dieser Überlieferung, deren älteste Zeugen freilich relativ spät datieren, wären die Notizen zweier (von einander nicht unabhängiger) Handschriften des 12. Jh. aus Anchin und Marchiennes, die H. in der Gegend von Ypern beheimatet sein lassen. Dieser Widerspruch läßt sich angesichts der Quellenlage nicht eindeutig auflösen, doch spricht vieles dafür, daß die sächs.-viktorinische Tradition den Vorzug verdient. Von H.s späterem Wirken in St. Victor ist gleichfalls nur wenig bekannt. Er wirkte offenbar seit etwa 1125 an der von Wilhelm von Champeaux begründeten offenen Schule seines Stifts, die er wohl spätestens seit 1133 selbständig leitete. Unwahrscheinlich bleibt, daß er das Amt des Priors bekleidete, obwohl ihn ein Korrespondent als „prior“ tituliert. In den Urkunden des Stifts taucht sein Name in den Zeugenlisten 1127-40 sporadisch auf. Wie oft er durch Reisen von seinen Pflichten im Konvent ferngehalten war, ist nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich ist zumindest eine Reise nach Italien, die ihn auch an die röm. Kurie geführt haben könnte. Spätere Notizen wollen von einer schwächlichen Konstitution wissen, die es H. unmöglich machte, in vollem Umfang an den asketischen Übungen teilzunehmen. H. starb, wie uns Osbert, der Infirmar des Stifts, als Augenzeuge berichtet, „bonus, humilis, mansuetus et pius“, wohl noch nicht fünfzigjährig.

    So dürftig unsere Kenntnisse von H.s äußerem Lebensweg sind, so reich ist nach Umfang, Inhalt und Wirkung seine literarische Hinterlassenschaft. Seine Schriften, die sämtlich unmittelbar oder mittelbar in den Zusammenhang seiner Lehrtätigkeit an der Schule von St. Victor gehören, umfassen fast alle Gebiete damaligen Wissens. Die Überlieferung in zeitgenössischen oder doch zeitnahen Handschriften ist ungewöhnlich breit. Hinzu kommt, daß H. bei seinem Tode offenbar eine Fülle von Notizen und kleineren Ausarbeitungen hinterlassen hat, die aus verschiedenen Zeiten seiner Wirksamkeit stammen und sich in der edierten Fassung seiner „Miscellanea“ (authentisch wohl besonders lib. I u. II) mit anderer Überlieferung mischen. Da sein Renommee schon früh zu pseudepigraphischen Zuschreibungen geführt hat, ist es nicht immer leicht, die Authentizität eindeutig zu bestimmen. Erst eine (gerade erst in Angriff genommene) historisch-kritische Ausgabe wird dafür die notwendigen Grundlagen zur Verfügung stellen. Zunächst bleibt die schon bald nach H.s Tod von dem Abt des Stifts Gilduin ( 1152) veranstaltete Sammlung der verstreuten Schriften in ein „corpus“ von 4 Bänden, dessen Katalog (Indiculum) erhalten ist, zusammen mit ähnlichen Sammlungen des 12. und 13. Jh. ein wichtiges, wenn natürlich auch nicht vollständiges oder absolut gültiges Kriterium für Zuschreibungen.

    Eine Datierung, bzw. relative Chronologie der Schriften ist angesichts des Fehlens fast aller Selbstaussagen des Autors weitgehend nur aufgrund „innerer“ Argumente möglich. Nach dem umfassenden Rekonstruktionsversuch von D. van den Eynde lassen sich H.s wichtigste Arbeiten etwa in folgende Reihe bringen: In die Zeit vor 1125 fallen vor allem die exegetischen „notulae“ zu Schriften des Alten Testaments, die wohl überhaupt als H.s „erste Veröffentlichung“ gelten dürfen (In Pentateuchum, In librum Judicum, In libros Regum), das Didascalicon, die sog. propaedeutischen Schriften (Practica Geometriae, De Grammatica, Epitome Dindimi) sowie der Kommentar zum Areopagiten (In Hierarchiam caelestem). In die Jahre zwischen 1125 und 1130/31 zu rücken sind vor allem der oft im Zusammenhang mit dem Didascalicon überlieferte Traktat „De tribus diebus“, die beiden Schriften „De arca Noe morali“ und „De arca Noe mystica“, die „De scripturis et scriptoribus sacris praenotatiunculae“, der „De Sacramentis legis naturalis et scriptae dialogus“, die „Expositio in quosdam psalmos“, der Traktat „De vanitate mundi“ und die von H. selbst autorisierte Reportation seiner Vorlesungen, die sog. „Sententiae de divinitate“ (noch weitgehend unveröffentlicht). Ersichtlich rückt in dieser Phase neben die „pädagogischen“ und exegetischen Bemühungen schon das große Thema der nächsten Epoche, das in „De sacramentis“ seine Ausformung finden sollte. In die Jahre zwischen 1130/31 und 1137 fallen neben diesem Hauptwerk, in das, wie der Prolog erklärt, viele frühere Studien mehr oder minder überarbeitet aufgenommen wurden, vor allem noch die exegetischen Schriften „Adnotatiunculae in Threnos“, „Institutiones in Decalogum“ und die eher systematischen Traktate „De quinque septenis“, „De beatae Mariae virginitate“, „De laude caritatis“, „De substantia dilectionis“, „De scientia animae Christi“ und vor allem auch die ausführlichen Zeittafeln zur Weltgeschichte mit ihrer wichtigen Einleitung, die als „Chronicon“ bekannt sind und wohl ebenso wie „De sacramentis“ in die Zeit um 1136/37 fallen. In die letzten Lebensjahre H.s (1137-41) fallen dann noch die Schriften „De amore sponsi“, das „Soliloquium de arrha animae“ und die „Expositio in Ecclesiasten“, die H. aber nicht mehr vollenden konnte, wie schon Gilduin in seiner Ausgabe angemerkt hat und wie es auch der Text selbst bezeugt.

    Nicht zuletzt erkenntnistheoretisch ist die bedeutsame Rolle didaktisch-methodischer Überlegungen in H.s Schriften begründet. „Quia ex rebus cogitationes veniunt, oportet ut ex ordine rerum summatur ordo cogitationum“. Erkenntnis (cogitatio) ist die erste Stufe der Geistestätigkeit, unentbehrliche Grundlage für „meditatio“ und schließlich „contemplatio“. Die natürliche Ordnung unserer Erkenntnisse läßt sich aus der Analyse ihrer Genese gewinnen; diese Überzeugung ist das Fundament für das oft beobachtete „historische“ Vorgehen des Viktoriners.

    Die genetisch-fakultative Methode appliziert H. auf die Ordnung der wissenschaftlichen Disziplinen, die er als solche aus der Tradition (Aristoteles und Boethius) übernimmt. Da die Ordnung der „artes“ der Natur folgen soll, ist im Gefüge der Wissenschaften die historisch auffindbare, oder richtiger die genetisch-fakultative Ordnung als die natürliche nachzuweisen in der Untersuchung ihres jeweiligen Ursprungs in den verschiedenen Fakultäten des Geistes, bzw. in den Nöten der Menschheit. Die dreifach gestufte Erkenntnis ist in dreifach verschiedener Weise durch die heilsgeschichtliche Situation des Menschen nach dem Sündenfall affiziert, wie H. mit seinem Bild von den „drei Augen“ deutlich macht. Nur das Auge des Fleisches, mit dem wir wahrnehmen, ist vom Sündenfall ungetrübt geblieben; das Auge des Verstandes, mit dem wir begreifen, ist teilweise verdunkelt; das „kontemplative“ Auge schließlich ist gänzlich ausgelöscht. „Cognitio“ nun und „meditatio“ entsprechen zwei Arten der Weisheit („sapientia“), einerseits der „scientia“, die sich auf Irdisches richtet und der „ars mechanica“ zukommt, andererseits der „intelligentia“, die der praktischen und theoretischen Philosophie eignet. In der noch nicht restaurierten Menschheit ist der Ursprung der verschiedenen „artes“ demnach unterschiedlich: Sie entsprechen der Not als Hilfsmittel gegen die menschliche Schwäche (Mechanik), sie entsprechen den Forderungen der Sittlichkeit gegen das Böse (praktische Philosophie) oder sie entsprechen der Einsicht gegen die Unwissenheit (theoretische Philosophie). Diese Wissenschaften umfassen alles, was in den Grenzen des an den Dingen haftenden Verstandes zu erkennen und zu leisten war. Und das ist wohl auch der Sinn vieler „historischer“ Bemerkungen in H.s Wissenschaftslehre: Nachdem er den fakultativen Ursprung der Disziplinen geklärt hat, kann er darauf hinweisen, daß in der Tat die uns bekannten Disziplinen alsbald begründet worden sind.

    Begreift der natürliche, d. h. vom Sündenfall affizierte und noch nicht restaurierte Geist auch nur das im Schöpfungswerk Enthaltene, so dient doch eine richtige Erkenntnis des Schöpfungswerkes auch einer breiteren Fundierung der Exegese. H. zieht – seiner Erkenntnispsychologie entsprechend – die origenistische Dreiteilung exegetischer Ebenen (faktisch, moralisch, kontemplativ-„mystisch“) der üblichen vierteiligen Aufgliederung vor. Dank dieser Auffassung wird die erneute Zuwendung zum „sensus historicus“, die Sicherung des Fundaments ebenso Kennzeichen der Viktoriner-Schule wie die Suche nach symbolischen Bezügen, die „biblizistische Spekulation“. Der „einfache“ Sinn der Schrift bezieht sich – durchaus in mehreren Ausdrucksformen, und d. h. auch etwa in Parabel oder Allegorie – auf Sachverhalte, während es allein diese Sachverhalte sind, die über sich selbst hinausweisen und damit Gegenstand von Tropologie und Allegorese werden. Nur aus dieser Einsicht läßt sich die Renaissance der „veritas hebraica“ verständlich machen, das erneute, seit der Antike unterbrochene Interesse an der jüdischen Exegese. Auch diese selbst freilich hatte (im aschkenasischen Bereich) erst mit Raschi ( 1105 in Troyes) die methodisch konsequente Trennung des einfachen Schriftsinnes von der spekulativ allegorisierenden Deutung vollzogen. H.s exegetische Schriften zeugen nun von einer systematischen Kenntnis Raschis und seiner Nachfolger. Wo H. dessen Deutung rezipiert, setzt er stets voraus, daß es weniger der Wortlaut des Alten Testamentes ist, der über sich selbst hinausdeutet, als die sachlichen Bezüge, die Ereignisse selbst, die Figuren, „Sakramente“. Hier liegt der Grund für die stete Vergegenwärtigung des „sensus historicus“ auch und gerade beim Aufspüren symbolischer Bedeutungen. Darum auch ist H. von allen „Symbolisten“ des 12. Jh. der disziplinierteste und entging der damals weitverbreiteten Sucht, Hinweise auf Struktur und Bedeutung der unmittelbaren Gegenwart exegetisch in der Heilsgeschichte aufzuspüren.

    „Historische“ Überlegungen bestimmen auch die Eigenart von H.s theologischer Systematik. Historisch allein ist der Aufbau von „De sacramentis christianae fidei“, insofern er sich nach der Ereignisfolge in der Hl. Schrift richtet, die eingangs vom „opus conditionis“ handelt (den „Sakramenten“ – im weiteren Sinne des Wortes – des Sechstagewerkes), um sich dann ihrem eigentlichen Gegenstand zuzuwenden, dem „opus restaurationis“ und dessen „Sakramenten“. Die Sakramente als Heilsmittel sind dem jeweiligen Stand der Entwicklung des Menschengeschlechtes angepaßt, sie waren etwa zur Zeit des Alten Bundes „bona in suo tempore“, ein Gedanke, der später bei Joachim von Fiore neu aufgegriffen werden sollte.

    In ihrem narrativ-spekulativen Charakter, in der „historischen“ Anordnung der Stoffe unterscheidet sich H.s „Summe“ von anderen|Ansätzen einer theologischen Systematik seiner Zeit. Spätere Summen werden sich an einige seiner Formulierungen erinnern und – vornehmlich in den Abschnitten „De legibus“ – an ihn halten.

    Die Einheit, die unserem Wissen zu Grunde liegt, ist letztlich die Einheit des sich auf die wahre Gotteserkenntnis hin entwickelnden Geistes, einer Entwicklung, die bei der Menschheit insgesamt ebensowenig Sprünge duldet wie beim einzelnen Menschen. In dieser Vorstellung wurzelt Umfang und Intensität von H.s wissenschaftlicher und pädagogischer Tätigkeit. Nicht blinder kompilatorischer Eifer läßt ihn die oft widersprüchlichen oder doch verschiedenen Traditionen seiner Überlieferung nebeneinander bewahren, sondern ein enzyklopädischer Wissensdurst, dem demütige „humilitas“ fremder Leistung gegenüber als einzig angemessene Haltung erscheint. Anders als Petrus Damiani hält er die weltlichen Wissenschaften nicht nur für nicht überflüssig, sondern für unersetzlich. Aus eigener Erfahrung weiß er, daß eine „coartata scientia iucunda non est“. Die Breite seiner Interessen und die Sorge um eine vernünftige Pädagogik zusammen prägten noch nach seinem Tod die Viktoriner-Schule und trugen so – über H.s unmittelbare Wirkung hinaus – zu jenem geistigen Klima bei, in dem die europ. Universität des Mittelalters entstehen sollte.

  • Werke

    Grundlegend d. Ausg. d. Viktoriner, Rouen 1648 = J. P. Migne, Patrologiae cursus completus 175-77; krit. Teilausgg.:
    Chronica quae dicitur H. de S. V., teilw. ed. G. Waitz, MGH SS XXIV, 88-97, Prolog (De tribus maximis circumstanciis), ed. W. M. Green, in: Speculum 18, 1943, S. 488-93;
    Didascalicon, ed. C. H. Buttimer, 1939, vgl. auch d. engl. Übers. mit Kommentar v. J. Taylor, The Didascalicon of H. of S. V., A Medieval Guide to the Arts, 1961;
    Opera propaedeutica (= Practica Geometriae, De grammatica, Epitome Dindimi), ed. R. Baron, 1966;
    Widmungsschreiben zu d. „Sententiae de divinitate“, zuletzt ed. B. Bischoff, in: Ma. Stud. II, 1967, S. 186 f.;
    Indiculum, ed. J. de Ghellinck (La table des matières de la première édition des oeuvres d. H. de S. V., in: Recherches de science religieuse 1, 1910, S. 270-89, 385-96).

  • Literatur

    ADB 13;
    A. Mignon, Les origines de la scolastique et H. de S. V., 1867;
    F. Bonnard, Hist. de l'abbaye royale et de l'ordre des chanoines réguliers de S. V. I, 1904;
    M. Grabmann, Die Gesch. d. scholast. Methode II, 1911;
    J. de Ghellinck, Le mouvement théologique du XIIe siècle, ²1948;
    B. Smalley, The Study of the Bible in the Middle Ages, ²1952;
    H. de Lubac, Exégèse médiévale 2 Bde., 1959/64;
    H. Hailperin, Rashi and the Christian Scholars, 1963;
    The Cambridge Hist. of the Bible II, hrsg. v. G. W. H. Lampe, 1969. -Zur Biogr.:
    G. W. Leibniz, (Praefatio zu) Accessiones historicae, 1698;
    C. G. Derling, Dissertatio historica de H. a S. V. comite Blankenburgensi, 1745;
    E. Boehner, in: Damaris 4, 1864, bes. S. 222-32, 261-64;
    A. Hofmeister, Stud. üb. Otto v. Freising, in: NA 37, 1912, bes. S. 646-48;
    F. E. Croydon, Notes on the Life of H. of S. V., in: Journal of Theological Studies 40, 1939, S. 232-53;
    R. Baron, Notes biographiques sur H. de S. V., in: Revue d'hist. ecclésiastique 51, 1956, S. 920-34;
    ders., Études sur H. de S. V., 1963, S. 9-30;
    J. Taylor, The Origin and Early Life of H. of S. V., 1957;
    R. Javelet, Les origines de H. de S. V., in: Revue des sciences religieuses 34, 1960, S. 74-83.-Zur Chronol.: B. Hauréau, H. de S. V., Nouvel examen de l'éd. de ses oeuvres, 1859;
    ders., Les Oeuvres de H. de S. V., 1886;
    R. Baron, H. de S. V., Contribution à un nouvel examen de son oeuvre, in: Traditio 15, 1959, S. 233-97;
    D. van den Eynde, Essai sur la succession et la date des écrits de H. de S. V., 1960. - Spezialstud.:
    H. Weisweiler, Die Wirksamkeit d. Sakramente n. H. v. S. V., 1932;
    ders., Die Arbeitsmethode Hq v. S. V., in: Scholastik 20-24, 1949, S. 59-87, 232-67;
    W. A. Schneider, Gesch. u. Gesch.philos. b. H. v. S. V., 1933;
    L. Ott, Unterss. z. theolog. Brieflit. d. Frühscholastik unter bes. Berücksichtigung d. Viktorinerkreises, 1935;
    ders., H. v. S. V. u. d. Kirchenväter, in: Divus Thomas 27, 1949, S. 180-208, 293-332;
    D. Lasić, H.s de S. V. theologia perfectiva, 1956;
    R. Baron, Science et sagesse chez H. de S. V., 1957;
    J. Hofmeier, Die Trinitätslehre d. H. v. S. V., 1963;
    Ch. Schütz, Deus absconditus, deus manifestus, Die Lehre H.s v. S. V. üb. d. Offenbarung Gottes, 1967;
    R. Javelet, Considérations sur les arts libéraux chez H. et Richard de S. V., in: Arts libéraux et philos. au moyen âge, 1969, S. 557-69;
    J. Miethke, Zur Herkunft H.s v. St. V., in: Archiv f. Kulturgesch. 54, 1972.

  • Autor/in

    Amos Funkenstein, Jürgen Miethke
  • Zitierweise

    Funkenstein, Amos; Miethke, Jürgen, "Hugo von St. Victor" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 19-22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554611.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hugo von St. Victor, geb. 1097 aus dem Geschlechte der Grafen von Blankenburg und Regenstein im Harzgebirge (nach minder beglaubigten Nachrichten geb. in Ypern in Ostflandern), in Paris 1141, hatte in dem Kloster Hamersleben bei Halberstadt den ersten Unterricht erhalten, und trat hernach als Novize in dasselbe ein; 1115 wanderte er über Marseille nach Paris, wo|er in dem von Wilhelm von Champeaux (1108) reformirten Augustinerkloster zum heiligen Victor als eifriger und litterarisch fleißiger Conventuale lebte; indem sein zarter schwächlicher Körperbau für die in jenem strengen Kloster übliche Ascese nicht geeignet war, erlag er einem längeren Siechthum bereits im 45. Lebensjahre. Unter seinen zahlreichen Schriften, welche später in mehreren Gesammtausgaben (zum ersten Male in Paris 1526) erschienen, sind die bedeutenderen: „Didascalicon", „De sacramentis christianae fidei", „De archa Noae“, „De quinque septenis“. Er vertrat in denselben ungefähr in dem Sinne eines Bernhard von Clairvaux die beschaulich mystische Richtung seines Jahrhunderts und knüpfte in der speculativen Ausfassung des Christenthums theils an Augustinus theils an den Pseudo-Dionysius vom Areopag an, während er gegen die gerade in seiner Zeit austauchenden Controversen der Logik sich spröd verhielt.

    • Literatur

      A. Liebner, Hugo v. St. Victor und die theologischen Richtungen seiner Zeit (1831, wol kaum nach allen Seiten richtig). Joh. Eduard Erdmann, Grundriß der Geschichte der Philosophie, 3. Aufl. Bd. I, S. 277 ff., meine Geschichte der Logik, Bd. II, S. 111 ff.

  • Autor/in

    Prantl.
  • Zitierweise

    Prantl, Carl von, "Hugo von St. Victor" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 320-321 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554611.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA