Dates of Life
1878 – 1955
Place of birth
Karlsruhe
Place of death
Berlin
Occupation
Maler ; Graphiker
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 118552341 | OGND | VIAF: 24682385
Alternate Names
  • Hofer, Karl
  • Hofer, Carl
  • Hofer, Karl
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hofer, Carl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118552341.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl ( 1879), Militärmusiker;
    M N. N.;
    1903 Mathilde Scheinberger;
    2 K.

  • Biographical Presentation

    Nach vierjähriger Lehrzeit als Buchhandlungsgehilfe tritt H. 1896 als Schüler R. Poetzelbergers in die Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe ein, an der er bald unter H. Thoma und L. von Kalckreuth arbeitet. Letzterem folgt er 1902 auf die Akademie nach Stuttgart. Neben Thoma gewinnen A. Böcklin und H. von Marées Einfluß auf ihn. Während des Aufenthaltes in Paris (1899–1901) widmet sich H. dem Studium der Werke P. Cézannes und findet in ihm sein Vorbild. Jahre in Rom (1903–08) und in Paris (1908–13), unterbrochen von 2 Reisen nach Indien an die Malabar-Küste (1909 und 1911), festigen die Eigenart H.s, der nur zögernd öffentliche Aufmerksamkeit findet. 1913 ist er in Berlin und wird, während eines Ferienaufenthaltes in Frankreich, im August 1914 interniert, 1917 jedoch, auf Betreiben seines Mäzens, Th. Reinharts in Winterthur, als Austauschgefangener nach Zürich entlassen. 1919 wieder in Berlin, wird H., obgleich den politischen und künstlerischen Strömungen fern, 1920 an die Berliner Hochschule für bildende Künste berufen und 1923 Mitglied der Akademie.

    Formales und darstellerisches Thema H.s ist vor allem der weibliche Halbakt. Neben Variationen Cézannescher Bildfügungen (Große Tischgesellschaft, 1924) und Landschaften tritt das symbolische Bild (Harlekin, Modellpuppe und Skelett, 1928) als Dokument kritischer Distanz zur Zeit. Nach der Machtergreifung durch Hitler 1933 entlassen, beginnt H., der sich noch am 13.7.1933 in der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ (Nummer 292) der nationalsozialistischen „Kunst“ erwehrt („Der Kampf um die Kunst“), eine Reihe von Bildern (Gefangene, 1933; Rufer, 1937; Schwarze Zimmer, 1942), die eigenwillige Deutungen der ihn bedrängenden Jahre sind. Die als „entartet“ vernichteten oder verschleppten Bilder malt H. aufs neue. Bei einem Luftangriff auf Berlin wird 1943 sein Atelier zerstört. Er wiederholt vo rdem entstandene Bilder aus dem Gedächtnis und findet in „Alarm“ (1945) sichtbaren Ausdruck für die Angst des Menschen vor dem Bombenkrieg. Unmittelbar nach Kriegsende gründet H. die Hochschule für Bildende Kunst in Berlin wieder und wird 1947 zum Präsidenten der Akademie der Künste gewählt. Mit seinem Bekenntnis: „Das Romantische habe ich besessen, ich habe das Klassische gesucht“, steht H. innerhalb der Tradition deutscher Malerei. Daraus erklärt sich auch sein Grundsatz der „Selektion“, nach dem aus der Vielfalt der Natur nur das der Kunst Zukommende und das der Bildfläche Würdige darstellbar ist. Der Kulturpessimismus, dem er, als einem Symptom seiner Generation, verfallen ist, zwingt ihn zur Hoffnung, daß es für die Zukunft der Kunst „nur ein neues Weltbild geben kann, das der Menschlichkeit“.|

  • Awards

    1. u. 2. Preis d. Carnegie-Stiftung (1929), Dr. h. c. (1948), Friedenskl, d. Ordens pour le mérite (1952), Großes Bundesverdienstkreuz (1953).

  • Works

    Weitere W u. a. in: Berlin, Stiftung Preuß. Kulturbes., Nat.gal. u. Slg. Hofer;
    Karlsruhe, Staatl. Kunstslgg.;
    Köln, Wallraf-Richartz-Mus.;
    München, Neue Staatsgal.;
    Winterthur, Slg. Reinhart u. Kunstver.;
    Privatbes. - Schrr.:
    Vorwort z. Kat. d. Ausstellung in d. Gal. Flechtheim, 1931 (P);
    Aus Leben u. Kunst, 1952 (P);
    Erinnerungen e. Malers, 1953;
    Über d. Gesetzliche in d. Bildenden Kunst, hrsg. v. K. Martin, 1956 (P);
    Hrsg. (mit O. Nerlinger): Bildende Kunst, Berlin (Ost), 1947-49. -
    Institutionelle W u. Personalakten in d. Ak. d. Künste in Berlin (West).

  • Literature

    A. Jannasch, C. H., 1946;
    A. Behne, in: Künstler unserer Zeit, 1947;
    Festgabe an K. H., begonnen v. dems., hrsg. v. G. Strauß, 1948;
    W. Haftmann, Malerei im 20. Jh., 1954, S. 322 ff.;
    K. Martin, Rede auf K. H., 1957 (W);
    G. Marcks, in: Orden pour le mérite f. Wiss. u. Künste, Reden u. Gedenkworte I, 1958 (P);
    ThB (W, L);
    Vollmer (W, L).

  • Portraits

    Selbstbildnisse, 1908 (Karlsruhe, Slg. Albiker), 1913 (Winterthur, Slg. Reinhart), 1930 (Berlin, Slg. H.), 1937 (Winterthur, Kunstver.), Abb. in: Berliner Bildnisse aus 3 Jhh., Kat. München 1962, 1942 (Reutlingen, Slg. Häussler).

  • Author

    Wolfgang Freiherr von Löhneysen
  • Citation

    Löhneysen, Wolfgang Freiherr von, "Hofer, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 381 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118552341.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA