Lebensdaten
1864 – 1947
Geburtsort
Wickrath (Bezirk Aachen)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Kunsthändlerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118531506 | OGND | VIAF: 69721219
Namensvarianten
  • Stocken, Johanna (geborene)
  • Ey, Johanna
  • Stocken, Johanna (geborene)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Ey, Johanna, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118531506.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (1824–85), Weber, Taglöhnesohn;
    M Josepha Engels (1820–07);
    ( 1910) Robert Ey (* 1864), Braumeister, aus Schlesien zugewandert;
    14 K (10 früh †).

  • Biographie

    Bis zur Trennung von ihrem Mann führte E. ein kleinbürgerliches Leben. Mit der Kunst kam sie erst in Berührung, als sie, auf sich selbst gestellt, in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie einen Bäckerladen und bald darauf eine Kaffeestube eröffnete, in der vor allem die junge Künstlerschaft verkehrte. Zuweilen nahm sie Bilder in Zahlung, woraus sich allmählich ein regelrechter Kunsthandel entwickelte. In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg geriet sie mehr und mehr in den Bann der modernen Kunst. Ihre neuen Geschäftsräume (Hindenburgwal 11) waren Treffpunkt der fortschrittlichen und revolutionären Künstler, vor ihren Schaufenstern fanden heftige Diskussionen und Kämpfe statt, bei denen sogar die Polizei mehrmals eingreifen mußte. Völlig ungeschult, hatte sie doch den sicheren Blick für das Echte und Originale, in ihrer warmen Menschlichkeit gab sie den Künstlern das Gefühl der Geborgenheit. Als „Mutter Ey“ wurde sie weit über Düsseldorf hinaus bekannt. Zu|den Künstlern, deren Bedeutung sie früh erkannt hat, gehören Max Ernst, Otto Dix, Otto Pankok. Zu ihrem engsten Kreis zählten Gert Wollheim (später New York), Karl Schwesig, Jankel Adler, H. B. Hundt, Robert Pudlich. Die Künstler wurden nicht müde, ihre liebenswert rundliche Gestalt zu zeichnen, zu malen, zu bildhauern, mit Recht hieß sie „die meistgemalte Frau Deutschlands“. 1933 wurde ihre Galerie geschlossen, während des Krieges verließ sie Düsseldorf, 1946 holte man sie zurück. Sie erhielt einen städtischen Ehrensold und später ein Ehrengrab.

  • Werke

    Das rote Malkästle, in: Das Kunstbl., 1930 (Memoiren).

  • Literatur

    A. Klapheck, Mutter E., e. Düsseldorfer Künstlerlegende, 1959.

  • Porträts

    Hunderte v. Bildnissen, vielfach scherzhafter Art, zumeist in Privatbes., im Düsseldorfer Mus. u. a. v. A. Kaufmann, O. Dix u. H. B. Hundt.

  • Autor/in

    Anna Klapheck
  • Zitierweise

    Klapheck, Anna, "Ey, Johanna" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 704-705 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118531506.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA