Lebensdaten
erwähnt getauft 1347 , gestorben 1394
Geburtsort
Groß-Montau (Weichseldelta)
Sterbeort
Marienwerder
Beruf/Funktion
Mystikerin ; Patronin Preußens und des Deutschen Ordens ; Selige ; Marienwerder Klausnerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118526901 | OGND | VIAF: 37707788
Namensvarianten
  • Dorothea
  • Dorothea von Preußen
  • Montau, Dorothea von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Dorothea von Montau, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118526901.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. Swartze ( 1357), Bauer, aus Holland zugewandert;
    M Agathe ( 1401) aus dt. Siedlerfamilie in Preußen;
    1363 Adalbert ( 1390), Schwertfeger;
    9 K.

  • Biographie

    Schon im 7. Lebensjahre beginnt D. ein Leben härtester, geheimgehaltener Aszese, nächtelangen, verborgenen Gebetes und unablässigen Strebens nach sittlicher Vollendung, das bald außergewöhnlicher mystischer Begnadung gewürdigt wird. Sie lebt in Danzig in vorbildlicher Ehe. Ihre Unruhe zu Gott führt sie (meistens mit ihrem Mann) zu den Wallfahrtsstätten ihrer Zeit, unter anderem nach Aachen, Einsiedeln und Rom. Sie erlebt die mystischen Stufen höchster Vereinigung mit Gott (seit 1378 ekstatische Vereinigung; seit 1385 umwandelnde Vollvereinigung), welche außergewöhnliche Vorgänge begleiten (Auditionen und Visionen; stigmatische Wunden; Herzenserneuerung und andere). Nachdem 8 Kinder in früheren Pestjahren und ihr Mann gestorben waren, findet sie 1391 in Marienwerder in dem Domdekan Johannes Marienwerder (vordem Theologieprofessor in Prag) einen ebenbürtigen Seelenführer und erreicht durch ihn 1393 die Einschließung in eine Klause im dortigen Dom, wo sie in regem geistigem Austausch mit ihm zur Vollendung der Gottesliebe gelangt. – Wie von ihrer Klause ging auch von ihrem als Pilgerstätte verehrten Grabe in der Bischofsgruft des Domes eine starke religiös-sittliche Erneuerungswelle durch den christlichen Osten. Bereits 1395 beantragten der Hochmeister Konrad von Jungingen und seine Gebietiger und die preußischen Bischöfe ihre Kanonisierung. Der Prozeß, 1404 eingeleitet, blieb wegen der Ungunst der Zeitverhältnisse in der Schwebe; er wird gegenwärtig wieder angestrebt.

  • Werke

    Die Geistliche Lehre D.s, ed. R. Stachnik, in: Zs. f. OstF 3, 1954, S. 589-96;
    Gedichte in ihren Biogrr.

  • Literatur

    J. Marienwerder, Zwei kürzere Biogrr., in: AA SS XIII, Oct., 1883, S. 493-560, ed. R. de Bück;
    ders., die große Trilogie: 1.) Vita ven. dom. Dorotheae, libri VII, 2.) Apparitiones seu Liber de Festis v. d. D., 3.) Septililium v. d. D. (1)) u. 2.) im Ms. theol. lat. fol. 207 d. Staatsbibl. Berlin, 3.) in: Analecta Bollandiana II-IV, 1883-85, ed. F. Hipler, 258 S.); eine dt. Lebensbeschr. (Erstdruck Marienburg 1492, das 1. in Preußen gedr. Buch)
    , wiedergedr. in: Scriptores rerum Prussicarum II, 1863, S. 197-350, ed. M. Töppen;
    Potthast II, S. 1275;
    Bibl. hagiogr. lat. antiquae et mediae aetatis I, ed. soc. Bollandiana, Brüssel 1898, S. 350 ff.;
    F. Hipler, Mag. J. Marienwerder u. d. Klausnerin D. v. M., in: Zs. f. d. Gesch. u. Altertumskde. Ermlands 3, 1864, Neudruck ebd. 29, I, 1956, S. 2-92;
    R. Stachnik, Zum Schrifttum üb. die sei. D. v. M., ebd. 27, 1939, S. 231-59 (ältere L);
    H. Westpfahl, Btrr. z. Dorotheen-F, ebd. 27, 1939/42, S. 123-77;
    ders., Die Geistesbildung D.s v. M., ebd. 29, II, 1957, S. 172-97;
    P. Nieborowski, D. v. Preußen, 1933;
    A. Olbrisch, Das Vollkommenheitsstreben d. sel. D. v. M., Rom 1940;
    Enc. Catt.;
    Altpreuß. Biogr.Qu.: Die Prozeßakten (notariell beglaubigtes Transsumpt v. 1486) Ms. 1241 d. Staats- u. Univ.-bibl. Königsberg, jetzt Archivlager Göttingen.

  • Autor/in

    Richard Stachnik
  • Zitierweise

    Stachnik, Richard, "Dorothea von Montau" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118526901.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA