Lebensdaten
1635 – 1682
Geburtsort
Speyer
Sterbeort
London
Beruf/Funktion
Kameralist ; Chemiker ; Nationalökonom
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118507923 | OGND | VIAF: 88054470
Namensvarianten
  • Becher, Johann Joachim
  • Beccher, Johann Joachim
  • Beccherus, Johannes Joachimus
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Becher, Johann Joachim, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118507923.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joachim Becher ( 1643), Pfarrer in Speyer;
    M Anna Margaretha Gauss, aus Speyerer Ratsfamilie;
    Gvv Andreas Becher aus Wittenburg (Mecklenburg);
    Gmv Dorothea;
    Gvm Peter Gauss ( 1644), Pfarrer in|Speyer;
    Gmm Elisabeth Zeiselein;
    Mainz 13.6.1662 Maria Veronika, T des Arztes Ludwig von Hörnigk ( 1667); mehrere K.

  • Biographie

    Eine harte Jugend zwang B., seine vielfältigen Talente vor allem selbst auszubilden. Nach Studien- und Wanderjahren in Deutschland, Schweden, Italien und Holland, dem Land seines wirtschaftspolitischen Ideals, konvertierte der Pastorssohn in Mainz. Hier entwickelte er seit 1660 als kurfürstlicher Leibarzt und Vertreter seines Schwiegervaters in einer medizinischen Professur die Grundlagen für seine Naturlehre, seine technischen, philologischen und pädagogischen Projekte. Obwohl auch schon wirtschaftspolitisch tätig, fand sein rastloser, oft sprunghafter Geist hier keine Befriedigung. 1664 trat er als Leibarzt in bayerischen Dienst. München verdankt diesem typisch barocken Projektenmacher seine erste Seidenmanufaktur (bis 1678), hier entstanden auch, nachdem 1666 ein Versuch, am Kaiserhof als Kommerzienrat eine noch einflußreichere Stellung zu gewinnen, und Kolonialprojekte für Bayern und Hanau fehlgeschlagen waren, 1667-69 seine Hauptwerke: die Physica subterranea, die seine Naturlehre voll entwickelt zeigt, die Methodus didactica (Frankfurt 1668, ²1674), das Hauptstück der philologisch-pädagogischen Schriften, und neben dem Politischen Discurs (Frankfurt 1668, ²1673), der Rechenschaftsbericht und theoretische Besinnung sein sollte, der Moral Discurs (Frankfurt 1669). Erst 1670 glückte die Rückkehr nach Wien. Das 1666 gegründete Kommerzkolleg war inzwischen an den Kräften der Tradition erlahmt, ohne ihn sein Plan einer Seidenmanufaktur in Walpersdorf (1666–78) und einer orientalischen Handelskompagnie (1667–83) verwirklicht worden. Als alchemistischer und wirtschaftlicher Berater Leopolds I., auch als politischer Publizist gewann B. nun eine glänzende, wenn auch stark angefeindete Stellung am Wiener Hof. Neben zahlreichen Projekten (Okzidentalkompagnie, Handwerkersteuer und -statistik) steht die Schaffung einer Musterwerkstätte im Kunst- und Werkhaus (1676–83). An der schwierigen Durchführung des Reichsediktes gegen die Einfuhr französischer Waren in den süddeutschen Reichsstädten scheiterte er 1677; seine letzten Jahre wurden ein unstetes Wanderleben in Holland und England. In der Psychosophia (Güstrow 1674, Hamburg 1725) zog er nun die Summe seiner Welterfahrung als stoischem Denken und frühchristlicher Religiosität Verpflichteter; in der „Närrischen Weisheit“ (Frankfurt 1682) setzte er sich ein Denkmal als Erfinder. Die chemischen Traktate dieser Jahre entwickelten seine Naturlehre nicht mehr weiter, sie blieb trotz starker Betonung der quantitativen Momente bei Mischung und Lösung der Metalle im wesentlichen die der aristotelischen Physik und der Renaissancephilosophie, in der auch die Alchemie ihren Platz hatte. Daher dauerten von ihr nur die mechanistisch umgedeuteten Elemente wie die Darstellung der Auflösungsprozesse, aus denen G. E. Stahls Phlogistontheorie erwuchs. Als Wirtschaftspolitiker war B. ein großer, der Zeit oft weit vorauseilender Anreger, in der Vorgeschichte der Nationalökonomie steht der führende deutsche Merkantilist am Übergang von der Ökonomik zur Auffassung des Staates als Wirtschaftsgemeinschaft, der Politische Discurs ist vor allem den neuen, zur Marktwirtschaft treibenden Kräften gewidmet und enthält wertvolle theoretische Ansätze. B.s Schulreformpläne weisen dementsprechend zur bürgerlichen, besonders zur wirtschaftlichen und technischen Berufserziehung.

  • Werke

    u. a. Character pro notitia linguarum universali, Frankfurt 1661; Naturkündigung der Metallen, ebenda 1661, zuletzt 1705;
    Physica subterranea, ebenda 1669, ²1680, dt.: Chymisches Laboratorium od. unter-erdische Naturkündigung, ebenda 1680, hrsg. v. G. E. Stahl, Leipzig 1703;
    Chym. Glückshafen od. große chym. Concordantz, Frankfurt 1682, hrsg. v. G. E. Stahl, Halle 1726;
    Opuscula chymica rariora (Slg. kleinerer chem. Schrr.), hrsg. v. F. Roth-Scholtz, Nürnberg 1719;
    s. a. Pogg. I.

  • Literatur

    ADB II (L); R. v. Erdberg-Krczenciewski, J. J. B., in: Staatswiss. Stud., hrsg. v. L. Elster, 6/2, 1896 (W); A. Heubaum, J. J. B., Ein Btr. z. Geistesgesch. d. 17. Jh.s, in: Mhh. d. Comenius-Ges. 1900; K. Zielenziger, Die alten dt. Kameralisten, 1914;
    K. Hassert, J. J. B., ein Vorkämpfer dt. Kolonialpolitik, in: Koloniale Rdsch. 1918;
    F. M. Jaeger, Over J. J. B. en zijne relaties met de Nederlanden, in: Econom.-hist. Jaarboek 5, Den Haag 1919;
    E. Kauder, J. J. B. als Wirtschafts- u. Sozialpolitiker, in: Schmollers Jb., 1924;
    H. Apfelstedt, Staat u. Gesellschaft in J. J. B.s Polit. Discursen, 1927;
    H. Schrohe, B. in Mainz, in: ZGORh, 1929;
    F. A. Steinhüser, J. J. B. u. d. Einzelwirtschaft, 1931;
    K. L. Wolf-R. Ramsauer, J. J. B., Leben u. Gestalt, in: Ztschr. f. d. ges. Naturwiss., 1935/36;
    R. Ramsauer, J. J. B., Lehre u. Wirkung, ebenda, 1936/37;
    M. Becher, J. J. B.s wirtschaftspädagog. Wirken, 1937;
    H. Hassinger, Die erste Wiener oriental. Handelskompagnie 1667-1683, in: Vjschr. f. Sozial- u. Wirtschafts-Gesch., 1942;
    ders., J. J. B.s Bedeutung f. d. Entwicklung d. Seidenindustrie in Dtld., ebenda, 38/3, 1951;
    ders., J. J. B. 1635 bis 1682, Ein Btr. z. Gesch. d. Merkantilismus, in: Veröffentlichungen d. Komm. f. neuere Gesch. Österr.s 38, Wien 1951 (vollst. W-Verz., L, P).

  • Porträts

    Kupf., vermutl. um 1675 (Bildarchiv d. Österr. Nat.bibl.), Abb. b. H. Hassinger, J. J. B., 1951 (s. L).

  • Autor/in

    Herbert Hassinger
  • Zitierweise

    Hassinger, Herbert, "Becher, Johann Joachim" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 689-690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118507923.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Becher: Johann Joachim B., geb. 1635 zu Speier, zu London 1682. Angeblicher Begründer der chemischen Phlogistontheorie, bewahrt als solcher einen Theil des Ruhmes, den er sich selbst und den seine Zeitgenossen ihm für die mannigfachsten Dinge zuschrieben; einflußreich als Volkswirth.

    In dem materiellen und geistigen Ruin, welcher dem dreißigjährigen Kriege folgte, mit großen Schwierigkeiten kämpfend, eignete er sich autodidaktisch mannigfaltige Kenntnisse an und suchte dieselben in einer Weise zu verwerthen, die an den Gründungsgeist der Neuzeit erinnert. Erfinderisch, dünkelhaft und unstet eilte er rastlos von einer Thätigkeit und Stadt zur andern. Sein Leben ist culturgeschichtlich höchst merkwürdig. Die meisten Notizen darüber geben seine eigenen Schriften (bes. seine „Methodus didactica“, „Psychosophia“ und „Närrische Weisheit“.)

    Dem Vater, einem frühverstorbenen lutherischen Prediger, sagt er große Sprachkenntnisse nach. Durch den Krieg verarmt, ohne Verwandte, habe die Mutter wieder geheirathet und sein „ungerathener“ Stiefvater das Seinige verthan und ihn in die Fremde geschleppt. Für 8 Thaler habe ihn sein Praeceptor Debus viel nützliches gelehrt. Vom 13. Jahre an habe er nicht nur sich, sondern auch seine Mutter und zwei Brüder in der Fremde durch Informiren ernähren müssen. Nachts habe er studirt und zwar nach den Humanioribus Theologiam, Mathesin, Medicin, Chemie, habe auch Handwerke gelernt, Handwerksgebräuche observirt und sei so in das studium politicum und juridicum gerathen.

    Schon 1654 (19jährig), gab er Salzthal's „Tractatus de lapide trismegisto“ heraus, 6 Jahre später eine „Metallurgia, 1661 eine „Universalsprache“, für die er vergebens 100 Ducaten vom Kurfürsten von Mainz erwartete, 1663 den „Oedipum Chimicum“ und ein „Thier-, Kräuter- und Bergbuch“. Bald darauf verhandelte er mit dem Kurfürsten der Pfalz über Anlage der verschiedensten Fabriken in Mannheim; mit dem Kurfürsten von Baiern wegen Anlage einer deutschen Colonie in Guiana und Stiftung einer westindischen Colonie; gleichzeitig auch wegen eines Commerciencollegiums, welches nach Verbot fremder Seide und französischer Waaren den Handel und die Tuchmacherei für die Regierung leiten sollte, ein Plan, der die Kaufleute gegen ihn aufbrachte und ihn aus München vertrieb. Im Jahre 1666 ward er Lehrer der Medicin und Leibarzt des Kurfürsten von Mainz, aber in demselben Jahre als Commercienrath in Wien angestellt. In Staatsangelegenheiten reiste er im kaiserlichen Auftrag nach Holland, und schrieb 1667 in 10 Tagen seine „Methodus didactica“, bald darauf „Regeln der christlichen Bundesgenossenschaft“ und sein cameralistisches Hauptwerk „Politischer Discurs vom Auf- und Abblühen der Städte“. Mittlerweile war er in München als kurbairischer Leibarzt und Chemiker angestellt mit einem Laboratorium „omnibus requisitis instructissimum, in tota Germania, ne dicam in Europa sui simile vix reperibile“ und hier erschien 1669 sein Buch „Physica Subterranea seu Acta Laboratorii Monacensis“, auf das wir zurückkommen müssen. In demselben Jahre nahm er von Holland für den Grafen von Hanau 3000 Quadrat-Meilen Land zwischen Orinoco und Amazonenfluß in Lehn und gab|einen „Gründlichen Bericht“ (!) über dessen Beschaffenheit heraus. Hier sollte nun eine hochdeutsche westindische Compagnie formirt werden. Allein das ganze Werk ward diffamirt und blieb liegen.

    1670 ward er wegen einer Seidenmanufactur nach Wien citirt und suchte eine Occidentalcompagnie zum Handel nach Holland mit österreichischen Weinen, Branntwein, Eisen, Leder, Leinen etc. ins Leben zu rufen, die einen zahlreichen Umsatz von zwei Millionen haben werde. Auch die Erbauung eines Rhein-Donau-Canals kam zur Sprache, sowie ein Zucht- und Werkhaus, für die er Band- und Teppichmacher aus Italien besorgte, die aber die Kaufleute in seiner Abwesenheit wider ihn verhetzten. Wegen seiner Abwesenheit in München in Ungnade gefallen, entschuldigte er sich mit einem Stein, der ihm aus der Niere geschnitten sei, schrieb ein Supplement seiner „Physica subterranea“ und klagte über die Untüchtigkeit des Commerzcollegs. Er schrieb zwei neue Theile zu dem früher erschienenen „Commercien-Tractat“, welches seine Handelspläne beschreibt und dedicirte sie dem Kaiser Leopold. Dann, wie es scheint der Welt überdrüssig, schrieb er die „Psychosophia“ und „Einladung zu einer psychologischen Societät“, für die ihm der Herzog von Güstrow schon 1674 einen Ruhesitz in Mecklenburg einräumen wollte.

    Aber bald kehrte sein rastloses Treiben zurück. 1675 schrieb er „Theses chimicas veritatem transmutationis metallorum evincentes“ und stellte Proben in Wien an, aus Donau-Sand Gold zu gewinnen. Er fiel jedoch in Ungnade, ging nach Holland, verkaufte der Stadt Harlem eine Maschine zum Seide wickeln und fuhr in Amsterdam mit seinen Versuchen fort aus Sand Gold zu bereiten, für die er die Regierung zu gewinnen wußte. Er schmolz den Sand zu Glas und das Glas mit (vermuthlich goldhaltigem) Silber und erhielt so Gold. Bevor er diese Versuche im Großen wiederholte, drückte ihn von Wien aus die Verfolgung seines früheren Gönners, Graf Zinzendorf, so daß er 1680 nach England weichen mußte. Hier suchte ihn der kaiserliche Gesandte anzuschwärzen; aber der Leibarzt Dickinson gab ihm Geld und er reiste nach Schottland um für den Prinz Ruprecht von der Pfalz dort Bergwerke zu studiren. Er war 28 Tage im Sturm auf der See und schrieb auf dem Schiffe eine wunderliche Sammlung von Recepten, abergläubischen Berichten und Lebensnotizen „Närrische Weisheit und weise Narrheit.“ In Cornwall hielt er sich ein Jahr auf und schrieb zu Falmouth das „Laboratorium Portabile“, in Truro das „Alphabetum minerale.“

    1682 kehrte er nach London zurück; hier schrieb er noch den „Chymischen Glückshafen oder große Concordanz und Collection von 1500 Processen“ und starb. Im October desselben Jahres wurde er nach dem Bericht des sächsischen Oberberginspectors Heyn, der ihn zu Grabe begleitete, in der Kirche St. James in the Field nahe unter der Kanzel bestattet. Daß er Katholik geworden, eine geborne von Hörnigk geheirathet und bei seinen Irrfahrten und Abenteuern Frau und Kinder bald hier bald dort ließ, daß er Schweden und Italien bereist, führt er selbst an. Seine Wahrhaftigkeit bezweifelt Heyn, der behauptet, seine Frau habe ihm 60 Jahre gegeben, während das Geburtsjahr, welches er selbst anführt, ihn 47 Jahre alt sterben ließ. Leibnitz nennt ihn un esprit excellent, vir ingeniosus, aber so schlimmen Charakters, daß er in der Noth Frau und Tochter prostituirt und zu Verbrechen hätte bewogen werden können. (An vielen Stellen, citirt in Roscher's Geschichte der Nationalökonomie S. 271.) Soweit das Zeitbild, welches uns sein Leben entrollt. Seine nationalökonomische Bedeutung würdigt Roscher ausführlich a. a. O. Was B. in der Geschichte der Wissenschaft weiter leben läßt, ist der folgende Passus seiner „Physica subterranea": cum in omnibus animalibus et vegetabilibus pinguitudinem inveniamus, quam neoterici nostri oleum vocant: quis dubitet, et ea fossilibus inesse, ipsa etiam metalla comburi posse constet, allerdings eine Wahrheit, die jedoch nicht B. bewies.

    Daß Calcination der Metalle und Verbrennung dasselbe sei und daß beides auf der Ausscheidung eines verbrennlichen Princips (oleum) beruhe, ist der Grundsatz der Phlogistontheorie, welche Stahl proclamirt und durch Versuche gestützt hat. Stahl allerdings sagte „Becheriana sunt quae profero“ und gab 1702 die „Physica subterranea“ neu heraus. Vielleicht leitete ihn der Grundsatz, durch die Autorität Früherer seine eigenen Ansichten zu stützen.

    Von B. sind wenige Versuche bekannt — wie ließ ihm auch sein Leben Zeit dazu? — und diese wenigen sind unrichtig oder unrichtig gedeutet, z. B. daß Aether durch Vitriolöl entzündet werde, daß Lehm und Oel beim Glühen Eisen erzeuge, Kochsalz und Thon Mercur hervorbringe, Versuche, durch die er die alchemistische Metallerzeugung beweisen wollte. Von praktischen Erfolgen sind seine tragbaren Oefen zu erwähnen. Berichte über Gänse, welche Eier mit ihrem Fuß ausbrüten, und Steine, welche unsichtbar machen etc. (Närrische Weisheit) beweisen große Leichtgläubigkeit. Seine Bücher und Recepte vertrösten immer auf spätere Mittheilungen und geben Versprechen statt der Beweise. Sein ganzer Stil mit seinem barbarischen Latein und seine Denkart sind scholastisch, wie er denn für den Beweis der Alchemie besonders nöthig hält nachzuweisen, daß der König Salomon und Johannes der Täufer sie gekannt haben. Auch seine chemischen Lehren und Systeme beruhten meist auf Worten. Andererseits hat er über die Gährung und Verbrennung klarere Vorstellungen, als viele seiner Zeitgenossen.

    • Literatur

      Siehe darüber Kopp's Geschichte der Chemie; über das Leben vgl. seine Schriften, ferner vor allem Bucher, Das Muster eines nützlichen Gelehrten in der Person Herrn Dr. Becher's. Nürnberg 1722, und Gmelin, Geschichte der Chemie. Ein vollständiges Verzeichniß seiner sehr zahlreichen Schriften findet sich bei Bucher, in Witte's Diarium Biographicum, Riga 1685, Roth-Scholze's Ausgabe von Becher's Chymischem Rosengarten und in der Vorrede seiner Närrischen Weisheit, Ausgabe von 1707.

  • Autor/in

    Oppenheim.
  • Zitierweise

    Oppenheim, "Becher, Johann Joachim" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 201-203 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118507923.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA