Dates of Life
1859 – 1935
Place of birth
Proßnitz (Prostějov, Mähren)
Place of death
Wien
Occupation
Immunologe ; Serotherapeut
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 117690139 | OGND | VIAF: 54932157
Alternate Names
  • Paul, Gustav

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Paul, Gustav, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117690139.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Nach Abschluß des Medizinstudiums an der Deutschen Univ. Prag mit der Promotion 1883 wandte P. sich zunächst der forensischen Medizin zu. 1884-88 fungierte er als 1. Assistent am Prager Institut für Gerichtsmedizin unter Josef v. Maschka (1820–99). Anschließend war er Amtsarzt in den Bezirkshauptmannschaften Karolinenthal, Horowitz und Aussig. Daneben befaßte er sich mit dem im Entstehen begriffenen Gebiet der Immunologie, insbes. der Erforschung der serologischen Grundlagen der Blatternverhütung, und wurde aufgrund seiner Leistungen 1895 zum Direktor der „Staatlichen Anstalt für Impfstoffgewinnung“ in Wien ernannt. Seit 1911 war ein von P. maßgeblich mitgeplanter Neubau verfügbar; die Behörde, in der er bis zu seiner Pensionierung 1925 tätig war, hieß seitdem „Bundesstaatliche Impfstoffgewinnungsanstalt“. Während des 1. Weltkriegs versorgte sie die gesamte österr.-ungar. Armee und die Zivilbevölkerung der Monarchie mit insgesamt 35, 5 Mio. Einzelportionen Pockenimpfstoff. Neben der Prophylaxe wurde an P.s Institut auch das erste taugliche immunbiologische Verfahren zur möglichst frühzeitigen Blatterndiagnostik entwickelt. Die Variola-Diagnose mittels der „Paulschen Probe“ wurde seit 1915 mit großem Erfolg praktiziert. Diese hochsensible Methode zum Nachweis des Pocken- und des Vakzinevirus an der Hornhaut von Kaninchen verlor ihre Bedeutung erst mit der gänzlichen Ausrottung der Pocken 1980.

    Außer seinen Erfolgen im Bereich der Serodiagnostik gelang P. auch auf dem Gebiete der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ein innovativer therapeutischer Ansatz durch seine 1925 entwickelte „Cutivaccine Paul“. Außerdem wirkte P. als Dozent für Impftechnik an der Militärärztlichen Applikationsschule am Josephinum, hielt Instruktionskurse für Amtsärzte und unterrichtete an der Wiener Lehrerbildungsanstalt.|

  • Awards

    Hofrat (1919);
    Obmann d. Ver. d. Amtsärzte Österreichs;
    Mitgl. d. Landessanitätsrates.

  • Works

    Über rationelle Gewinnung e. reinen animal. Impfstoffes, in: Österr. Sanitätswesen, Beil. Nr. 43, 1896;
    Über e. verläßl. Methode z. Erzeugung e. von vornherein keimarmen animalen Vaccine, ebd. Nr. 52, 1898;
    Der österr. Gerichtsarzt, 1904;
    Lehrb. d. Somatol. u. Hygiene f. Lyzeen u. verwandte Institute, 1904;
    Die Schutzpockenimpfung im Lichte d. Wiss., 1904;
    Zur Differentialdiagnose d. Variola u. d. Varicellen, in: Zbl. f. Bakteriol., Abt. I, Bd. 75, 1915, S 518-24;
    Über Biol. u. Histol. d. spezif. Epithelveränderungen auf d. variolierten Kornea d. Kaninchenauges, in: Ber. üb. d. 40. Verslg. d. Ophthalmolog. Ges. Heidelberg, 1916, S. 357-63;
    Objektive Sicherung d. Varioladiagnose durch d. Tierversuch, in: Wiener med. Wschr. 66, 1916, Nr. 23;
    Über d. Beeinflussung d. Rheumatismus durch d. Hautimpfung, ebd. 38, 1925;
    Das Wesen d. Hautimpfung u. ihre Bedeutung f. d. Bekämpfung d. chron. Rheumatismus als Weltkrankheit, ebd. 77, 1927, Nr. 14;
    Der Entwicklungsgang d. Pockenepitheliose auf d. geimpften Kaninchenhaut, in: Dt. med. Wschr. 45, 1917.

  • Literature

    Münchener med. Wschr. 1929, Nr. 5, S. 205;
    Wiener med. Wschr. 85, 1935, S. 1271;
    B. Leiber u. Th. Olbert, Die klin. Eponyme, Med. Eigennamenbegriffe in Klinik u. Praxis, 1968, S. 332;
    Fischer;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    Reallex. d. Med. u. ihrer Grenzgebiete, V, 1973.

  • Author

    Gabriela Schmidt
  • Citation

    Schmidt, Gabriela, "Paul, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 114 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117690139.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA