Lebensdaten
1871 – 1950
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Hygieniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117656186 | OGND | VIAF: 45085927
Namensvarianten
  • Drigalski, Karl Rudolf Arnold Artur Wilhelm von
  • Drigalski, Wilhelm von
  • Drigalski, Karl Rudolf Arnold Artur Wilhelm von
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Zitierweise

Drigalski, Wilhelm von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117656186.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arthur (1834–97), Redakteur, preußischer Hauptmann a. D., S des preußischen Obersten Karolus u. der Juliane v. der Marwitz;
    M Minna Kuhn (1840–1900);
    Wiesbaden 1905 Elisabet (* 1877, Ps. Liesbet Dill), Schriftstellerin, T des Stadtrats Fritz Dill in Saarbrücken;
    1 S, 1 T, u. a. Wolfgang (* 1907, 1943), Internist in Halle (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41).

  • Biographie

    Aus einer alten oberschlesischen Offiziersfamilie stammend, hat D. nach Beendigung seines Studiums an der militärärztlichen Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin 1895-1907 als Sanitätsoffizier gedient, war aber schon 1901-04 dem Kochschen Institut für Infektionskrankheiten zugeteilt, als dessen Mitglied er insbesondere in der Typhusbekämpfung in Lothringen und an der Saar leitend tätig war. 1906 habilitierte er sich als Hygieniker an der TH Hannover und ging 1908 nach Halle, wo er auf Robert Kochs Empfehlung hin zum Honorarprofessor ernannt und als Stadtarzt angestellt wurde. 1913, während des Balkankrieges, zur Cholerabekämpfung nach Serbien beordert, machte er den 1. Weltkrieg als Seuchenoffizier mit, ging 1925 nach Berlin und wurde als Stadt- und Medizinalrat Leiter des gesamten öffentlichen Gesundheitswesens und dann 1927 Mitglied des Reichsgesundheitsamtes. Von den Nationalsozialisten wegen seiner aufrechten demokratischen Gesinnung schon im März 1933 aus dieser Stellung entlassen, war er jahrelang als Schiffsarzt und Praktiker tätig. Nach dem 2. Weltkrieg leitete er bis Ende 1948 als Ministerialrat die Abteilung „Öffentliches Gesundheitswesen“ im hessischen Innenministerium. Dann hat er sich vornehmlich der Wiedererstehung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege und Gesundheitspolitik gewidmet, als dessen Geschäftsführer er vom Dezember 1949 an tätig war. – Als Bakteriologe und Epidemiologe war D. einer der bedeutendsten Schüler Kochs. Sein Hauptinteresse galt besonders dem Typhus und den verschiedenen Arten der Ruhr, auf welchen Gebieten er eine ganze Reihe hervorragender Arbeiten veröffentlicht hat. Sein wichtigster Beitrag für die Seuchenmedizin bestand aber darin, daß es ihm als erstem gelang, Typhusbazillen von Dauerausscheidern in Reinkultur nachzuweisen. Dies geschah mittels der von ihm in gemeinsamer Arbeit mit Conradi entwickelten Drigalski-Nährboden-Platte, die heute noch in sämtlichen Hygiene-Instituten gebräuchlich ist, und in der sein Name auch in der Zukunft weiterlebt.

  • Werke

    u. a. Die Bekämpfung d. Säuglingssterblichkeit in Halle a. S., 1908-09, 1909; Schulgesundheitspflege, 1912;
    Städt. Gesundheitspflege in Halle a. S. 1910-11, 1912;
    Der Aufstieg d. Sanitätskorps, 1939;
    Im Wirkungsfelde Robert Kochs, 1948; Männer gegen Mikroben, 1951.

  • Literatur

    Ärztl. Praxis 2, 1950, S. 2; Dt. med. Wschr. 75, 1950, S. 902 f. (P);
    Wiss. Rdsch. 3, 1950, S. 332 u. 429;
    Bayer. Ärztebl. 5, 1950, S. 156;
    Berlins Gesundheitsbl. 1, 1950, S. 1-3; Fischer (W).

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Drigalski, Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 144 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117656186.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA