Dates of Life
1873 – 1933
Place of birth
Hannover
Place of death
Hannover
Occupation
Motorflugpionier
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 117612111 | OGND | VIAF: 45084817
Alternate Names
  • Jatho, Karl
  • Jatho, Carl

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Places

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Citation

Jatho, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117612111.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Christian (1842–1908), Eisenbahnbetriebssekr.;
    M Henriette Staffhorst (1837–1904);
    1917 Olga Koch (1883–1960) aus Niedeswald Kr. Braunsberg; kinderlos.

  • Biographical Presentation

    J. war der erste, dem mit selbstgebauten Flugapparaten kurze motorangetriebene Luftsprünge gelangen. Anfänglich ein begeisterter Fahrradsportler, konstruierte er ein Riesenhochrad. Dann baute er 1896 seinen ersten Gleitflieger, mit dem ihm in Nachfolge Otto Lilienthals kurze Gleitflüge gelangen. Danach wandte er sich dem Bau eines Motorflugzeugs zu. Am 18.8.1903, also noch vor den Gebrüdern Wright, erhob er sich auf der Vahrenwalder Heide bei Hannover mit seinem von einem Einzylinder-Motor angetriebenen Dreidecker einen dreiviertel Meter hoch in die Luft und flog 18 m weit. Andere Flugversuche bis zu 3½ m Höhe führten ihn, nun mit Zweiflächern, bis zu 60 m weit (Nov. 1903), doch lösten seine Versuche und technischen Experimente nicht das Problem des Motorflugs. Für beständige längere und höhere Flüge fehlte die notwendige Kraft des Motors. Daher nahm er erst zwischen 1909 und 1911 seine fliegerische Betätigung wieder auf, erreichte dann aber nicht mehr die Leistungen anderer Flieger. Als Konstrukteur und Flugzeugbauer vollbrachte er jedoch weiter wertvolle Arbeit. Er gründete 1913 seine Werkstätten zu den „Hannov. Flugzeugwerken“ um. Für die Heeresverwaltung entwarf er noch vor dem Weltkrieg einen Eindecker, der mit Ausnahme der Tragflächen ganz aus Stahl gebaut war. Bei Ausbruch des Weltkriegs mußte er seine Fabrik stillegen. Er konstruierte später den ersten gegenläufigen Propeller und meldete 1918 ein unbemanntes, drahtlos gesteuertes Bombenflugzeug zum Patent an.

    J. teilte das Schicksal einiger früher Flugpioniere, die ihre Konstruktionsarbeit und Flugversuche zwar vor den Gebr. Wright begannen, denen aber trotz wertvoller Experimente der Erfolg eines echten Durchbruchs in die Zukunft versagt blieb.

  • Literature

    P. Supf, Das Buch d. dt. Fluggesch. I, 1956;
    Rhdb. (P).

  • Author

    Gert Behrsing
  • Citation

    Behrsing, Gert, "Jatho, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 367-368 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117612111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA