Lebensdaten
1860 – 1898
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
bei Pontresina (Schweiz)
Beruf/Funktion
Mediziner ; Chirurg
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 11754762X | OGND | VIAF: 35237070
Namensvarianten
  • Nasse, Dietrich

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Zitierweise

Nasse, Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11754762X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Erwin (s. 2), S d. Christian Friedrich (s. 1);
    M Hermine v. Hogendorp; ledig.

  • Biographie

    N. studierte 1878-82 in Bonn, Tübingen und Berlin Medizin. 1882 in Bonn mit einer Dissertation zur Anatomie niederer Würmer (Lumbriciden) zum Dr. med. promoviert, arbeitete er zunächst in Genf bei dem Pathologen Friedrich Wilhelm Zahn, dann 1884-86 als Assistent am patholog. Institut in Göttingen bei Johannes Orth. Hier beschäftigte er sich mit der Arterientuberkulose und dem bakteriologischen Befund bei Magenschleimhautnekrose. 1887 wurde N. Assistent Ernst v. Bergmanns an der chirurgischen Universitätsklinik in Berlin, wo er sich 1893 für Chirurgie habilitierte. 1896 als ao. Professor und Staatsexaminator für Chirurgie bestallt, leitete er hier die Poliklinik. Im Rahmen eines Einsatzes des Roten Kreuzes während des griech.-türk. Krieges (1897) war N. vorübergehend im Yildiz-Spital in Konstantinopel tätig. Er verwandte hier bereits die 1895 von W. C. Röntgen entdeckten X-Strahlen zur Diagnostik von Schußverletzungen. Das Angebot, die Leitung der Medizinschule von Konstantinopel dauerhaft zu übernehmen, lehnte er ab.

    N.s Forschungstätigkeit in Berlin galt neben dem klinisch-chirurgischen Bereich weiter der Pathologie. So untersuchte er die Entstehung von Lymphgeschwülsten. Mischtumoren der Speicheldrüsen, Teratomen der Kreuzbein-Steißbein-Region und Knorpel-Knochen-Tumoren sowie Abszeßbildungen durch Amöbenbefall und Gelenkentzündungen nach einer Tripperinfektion. Ausgiebig widmete er sich den klinischen Erscheinungen, Ausbreitungswegen und geweblichen Formen bösartiger Knochentumoren (Sarkome). Zur meist notwendigen Radikalbehandlung solcher Geschwülste am Oberarm gab er eine spezielle Operationsmethode für die Absetzung des Arms zusammen mit dem Schlüsselbein und Schulterblatt an. Für den chirurgischen Unterricht lieferte er eine geschätzte Monographie über die Krankheiten des Fußes, Unterschenkels und der Kniegelenksgegend sowie ein Lehrbuch über Fußverletzungen und -erkrankungen. Den neuen Typus des wissenschaftlich gebildeten Chirurgen verkörpernd, gelang es N., die Methoden der noch jungen Disziplinen der pathologischen Anatomie und der Bakteriologie für chirurgische Fragestellungen nutzbar zu machen.

  • Werke

    u. a. Die Sarkome d. langen Extremitätenknochen, in: Archiv f. klin. Chirurgie 39, 1889;
    Die Exstirpation d. Schulter u. ihre Bedeutung f. d. Behandlung d. Sarkome d. Humerus, in: Slg. klin. Vorträge, NF, 86, 1893;
    Über multiple cartilaginäre Exostosen u. multiple Enchondrome, ebd., 124, 1895;
    Die gonorrhoischen Entzündungen d. Gelenke, Sehnenscheiden u. Schleimbeutel, ebd., 181, 1897;
    Chirurgische Krankheiten d. unteren Extremitäten, 1. Hälfte, 1897, ²1910 (bearb. v. M. v. Brunn).

  • Literatur

    E. v. Bergmann, in: Berliner klin. Wschr. 35, 1898, S. 1029-31;
    R. Wrede (Hrsg.), Das geistige Berlin III, 1898;
    BLÄ.

  • Autor/in

    Andreas-Holger Maehle
  • Zitierweise

    Maehle, Andreas-Holger, "Nasse, Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 742-743 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11754762X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA