Lebensdaten
1874 – 1923
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117501611 | OGND | VIAF: 50004594
Namensvarianten
  • Hartmeyer, Heinrich Robert Hermann
  • Hartmeyer, Robert
  • Hartmeyer, Heinrich Robert Hermann
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hartmeyer, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117501611.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1848–91), Dr. jur., Redakteur d. „Hamburger Nachrr.“, S d. Heinr. Emil (s. 1);
    M Hermine (1850–1908), T d. Robert Schoeller (1808–89), KR, Tuchfabr. in Düren, u. d. Adelheid Schleicher; – ledig.

  • Biographie

    H. legte bereits während der Schulzeit in Hamburg (Wilhelmsgymnasium) große zoologische Sammlungen an. Sein Entschluß zur Forscherlaufbahn stand schon frühzeitig fest. Er begann 1892 in Bonn sein Studium der Medizin und der Naturwissenschaften, vor allem der systematischen Zoologie bei H. Ludwig, setzte es 1895 in Leipzig bei Rudolf Leuckart fort und ging nach dessen Tod nach Breslau, wo er 1898 als erster Doktorand W. Kükenthals mit einer Arbeit über die Monascidien von Kükenthals Spitzbergen-Expedition promoviert wurde. Er erhielt damit die Richtung für sein späteres Arbeitsgebiet, das vor allem im Ausbau der Systematik der Ascidien (Seescheiden) auf anatomischer Grundlage bestand. Eine durch Lehrtätigkeit gebundene Hochschullaufbahn ablehnend, begann er 1899 mit ersten Meeresstudien in Messina, Neapel und Rovigno. 1900 wurde er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, 1908 Kustos am Zoologischen Museum Berlin, wo er bis zu seinem Tode wirkte und die Abteilungen der Tunicaten, Bryozoen und Echinodermen völlig neu gestaltete. Forschungsreisen zwischen 1900 und 1908 hatten die Klärung tiergeographischer und phylogenetischer Fragen zum Ziel. Er begleitete 1901 L. Plate zum Ägäischen und zum Roten Meer, nahm 1905 mit W. Michaelsen an der|Hamburger Südwestaustralischen Forschungsreise teil und bereiste 1906-07 mit Kükenthal die westindischen Inseln sowie Museen in den USA. Neben der Auswertung seiner eigenen Reisen bearbeitete H. auch die Ascidien der Deutschen Tiefsee-, der Südpolar-Expedition und der Dänischen Ongolf-Expedilion und beschrieb die Seescheiden für die großen Sammelwerke wie „Fauna arctica“ und „Bronn's Klassen und Ordnungen des Tierreichs“, so daß er als maßgebliche Autorität für die Ascidien-Systematik gelten kann. Als Mitarbeiter des von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begonnenen „Nomenclator animalium generum et subgenerum “ behandelte er nomenklatorische Fragen in noch heute gültiger Form.|

  • Auszeichnungen

    Professorentitel 1914.

  • Werke

    u. a. Die Monascidien d. Bremer Expedition nach Ostspitzbergen im J. 1889, in: Zool. Jbb., Abt. f. Systematik, Geogr. u. Biol. d. Tiere, 12, 1899, S. 453-511 (phil. Diss. Breslau);
    Die Ascidien d. Arktis, in: Fauna arctica, hrsg. v. Römer u. Schaudinn, Bd. 3, 1903, S. 91-412;
    Zur Terminologie d. Familien u. Gattungen d. Ascidien, in: Zool. Ann. 3, 1908, S. 1-63;
    Die Korallenriffe Westindiens mit bes. Berücksichtigung d. Tortugas-Inseln, in: Mitt. d. Geogr. Ges. München 3, 1909, H. 2;
    Die Ascidien d. Dt. Südpolar-Expedition 1901–03, in: Dt. Südpolar-Expedition XII, 1911, S. 403-606;
    Die Ergebnisse d. Dt. Tiefsee-Expedition, Bd. 16, 1912, S. 223-392;
    Ascidien, in: Conspectus Faunae Groenlandicae, in: Meddelelser om Grønland 23, Kopenhagen 1913, S. 1081-1117;
    Results of Dr. E. Mjöbergs Swedish Scientific Expeditions 1910–13, 25 (Ascidien), = Svenska Akademiens Handlingar 60, Nr. 4, Stockholm 1920, S. 1-150;
    Ascidiacea, Zugleich e. Uebersicht üb. d. arkt. u. boreale Ascidienfauna auf tiergeograph. Grundlage, in: The Danish Ingolf-Expedition 2, Nr. 6, T. 1, Kopenhagen 1923, S. 1-365.

  • Literatur

    A. Schellenberg, in: Mitt. a. d. Zool. Mus. Berlin 11, 1925, S. 183-92 (W);
    ders., in: DBJ V, S. 151-54;
    eigene Archivstud. |

  • Quellen

    Qu.: Briefslg. d. Zool. Mus. Berlin.

  • Porträts

    Phot. in Bibl. d. Zool. Mus. Berlin.

  • Autor/in

    Ilse Jahn
  • Zitierweise

    Jahn, Ilse, "Hartmeyer, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 6-7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117501611.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA