Dates of Life
1896 – 1983
Place of birth
Bruck/Mur (Steiermark)
Place of death
Wien
Occupation
Physikochemiker
Religious Denomination
-
Authority Data
GND: 117496170 | OGND | VIAF: 77810485
Alternate Names
  • Schmid, Erich Karl Hellmuth
  • Schmid, Erich
  • Schmid, Erich Karl Hellmuth
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Schmid, Erich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117496170.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    S. besuchte die Realschule in Graz und studierte nach der Reifeprüfung 1913 Physik und Mathematik an der Univ. Wien. Nach zwischenzeitlichem Kriegsdienst beendete er sein Studium 1920 mit der Lehramtsprüfung und der Promotion bei Felix Ehrenhaft (1879–1952) „Über Brown’sche Bewegung in Gasen“. Als Assistent von Ludwig Flamm (1885–1964) an der TH Wien untersuchte er die Brownsche Bewegung im Zusammenhang mit der Bestimmung der elektrischen Elementarladung nach der Ehrenhaft-Millikan-Methode. 1922 folgte S. einer Einladung an das KWI für Faserstoffchemie in Berlin, wo er mit Hermann Mark (1895–1992) und Michael Polanyi (1891–1976) Untersuchungen an Metallkristallen durchführte (Vorgänge b. d. Dehnung v. Zink-Kristallen, in: Zs. f. Physik 12, 1923, S. 58-116). Nach einer Tätigkeit 1924-28 im Metall-Laboratorium der „Metallgesellschaft AG“ in Frankfurt kehrte S. an das KWI für Faserstoffchemie als Abteilungsleiter des Instituts für Metallforschung zurück. 1932 folgte er einem Ruf als Vorstand des Physikalischen Instituts der Univ. Fribourg (Schweiz). Zusammen mit Walter Boas (1904–82) verfaßte er dort das Buch „Kristallplastizität mit bes. Berücksichtigung der Metalle“ (1935, russ. 1938, engl. 1950), das für Jahrzehnte als Standardlehrbuch diente.

    1936-46 leitete S. das Metall-Laboratorium der „Metallgesellschaft AG“, wo er sich während der Kriegsjahre mit der Entwicklung von Austauschwerkstoffen (z. B. Zink- u. Bleilegierungen z. Fertigung v. Lagern als Ersatz f. Zinnlegierungen) befaßte. Die dabei gewonnenen Erfahrungen faßte er in der Monographie „Gleitlager“ zusammen (1953, mit Richard Weber). Nach Kriegsende wechselte er zur „Vacuumschmelze AG“ in Hanau und baute deren zerstörtes Labor neu auf. 1951 wurde S. als Ordinarius und Vorstand des II Physikalischen Instituts an die Univ. Wien berufen, wo er u. a. Plastizitätsuntersuchungen, auch mit Ultraschall und bei tiefen Temperaturen, vornahm. Ferner analysierte er als einer der ersten Wissenschaftler im dt. sprachigen Raum die Beeinflussung von Festkörpereigenschaften durch ionisierende Strahlen und prüfte Werkstoffe für den Reaktorbau (Werkstoffe d. Reaktorbaues, 1962, mit K. Lintner). Mit seinen Forschungen wurde S. einer der Pioniere der modernen Metallphysik. Die Gesetzmäßigkeit des Abgleitvorgangs in Metallkristallen wird heute als „Schmidsches Schubspannungsgesetz“ bezeichnet.

    Als Präsident der Österr. Akademie der Wissenschaften (1963–69 u. 1970-73) gründete S. zwölf Forschungsinstitute und steigerte dadurch die Bedeutung der Akademie als außeruniversitäre Forschungsorganisation. Das 1971 in Leoben gegründete „Erich-Schmid-Institut für Festkörperphysik“ wurde 1998 in „Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft“ umbenannt. 1977 stiftete er einen von der Österr. Akademie der Wissenschaften vergebenen Preis für Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen oder theoretischen Physik in Österreich.

  • Awards

    Dr. h. c. (Bergak. Clausthal, 1966);
    Dr. mont. h. c. (Montanist. Hochschule Leoben, 1956);
    Österr. Ehrenzeichen f. Wiss. u. Kunst (1965);
    Ehrenring u. Ehrenpreis d. Stadt Wien (1972);
    Erwin-Schrödinger-Preis d. Österr. Ak. d. Wiss. (1960);
    Österr. Staatspreis f. Forsch. pol. (1979);
    Heyn-Denkmünze d. Dt. Ges. f. Metallkunde (1957);
    Wilhelm-Exner-Medaille d. Österr. Gewerbever. (1957);
    ao. Mitgl. d. Berliner Ak. d. Wiss. (1969);
    korr. Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1976).

  • Works

    ca. 200 wiss. Publl.;
    Mithg.:
    Schrr. d. Dt. Ges. f. Metallkunde, 1949 ff.

  • Literature

    W. Deisinger, in: Zs. f. Metallkunde 47, 1956, S. 263 f. (P);
    G. Wassermann, in: Metall 10, 1956, S. 472 (P);
    H. Fischmeister, in: MPG, Berr. u. Mitt. H. 2, 1985, S. 88-91 (P);
    J. Ellwanger, Korscher im Bild, Wiss. Mitgll. d. KWG, T. I, 1989, S. 135 (P). W. Hartkopf, Die Berliner Ak. d. Wiss., 1992;
    G. Wiener u. E. Fischer, Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig, Die Mitgll. v. 1846-1996, 1996 (P);
    Hist. Lex. Wien;
    PoggVI, VII a.

  • Author

    Peter Fratzl, Karl Lintner
  • Citation

    Fratzl, Peter; Lintner, Karl, "Schmid, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 146-147 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117496170.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA