Lebensdaten
1854 – 1932
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Geologe ; Paläontologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 117330353 | OGND | VIAF: 208118057
Namensvarianten
  • Schlosser, Max

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Zitierweise

Schlosser, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117330353.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1820–62), kgl. Bataillonsarzt;
    M N. N.;
    ⚭ Anna Mayr (* 1890); kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Münchner Ludwigsgymnasium begann S. 1873 mit dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität und an der TH München. 1878 legte er die Lehramtsprüfung ab, seit 1879 widmete er sich an der Univ. München bei Karl v. Zittel (1839–1904) der Paläontologie. 1880 erfolgte seine Promotion mit einer Arbeit über die jurassische Fauna des Kelheimer Diceras-Kalkes (1882 publ.). 1884 ging er auf Zittels Empfehlung als Assistent zu dem amerik. Saurierspezialisten Othniel C. Marsh (1831–99) ans Peabody Museum der Univ. Yale, kehrte krankheitsbedingt ein Jahr später nach München zurück und blieb bis 1889 Hilfsassistent bei Zittel. 1890 zum Kustos der geologischen Sammlung und 1900 zum Zweiten Konservator ernannt, wurde er einige Jahre später Hauptkonservator und Abteilungsleiter. Seit 1924 im Ruhestand, arbeitete er ehrenamtlich bis 1930 weiter.

    S. widmete sich zunächst auf Anraten seines Lehrers den fossilen Säugetieren. Mit einer umfassenden Darstellung der Säugetiere des europ. Tertiärs avancierte er 1887 zum bedeutendsten dt. Fachmann auf diesem Gebiet. Seinen Bemühungen verdanken die Münchner geologische und die paläontologische Staatssammlung zahlreiche Schenkungen aus dem In- und Ausland. Neben der Beschreibung von Fossilien bemühte er sich immer um Vergleiche mit rezenten Formen und um das Verständnis von Evolutionszusammenhängen. Ein Kuriosum und absolutes Novum war seine Publikation über die fossilen Säugetiere Chinas, die auf Ankäufen von „Drachenzähnen“ durch K. A. Haberer in chines. Apotheken basierte (Die fossilen Säugetiere Chinas, in: Abhh. d. kgl. Bayer. Ak. d. Wiss. II. Cl. 22, Teilbd. I, 1903, 230 S.). Neben seinen eigenen Arbeiten lieferte S. Referate zur Paläontologie, Zoologie und Anthropologie und war 1895-1904 Mitarbeiter des „Neuen Jahrbuchs für Mineralogie, Geologie und Paläontologie“. Zudem überarbeitete er den Wirbeltierband von Zittels „Grundzüge der Paläontologie“ (1911/18). Durch umfangreiche eigene Aufsammlungen von Wirbellosen-Fossilien aus Trias, Jura, Kreide und Tertiär konnte er die stratigraphisch-geologische Sammlung wesentlich erweitern. Seit 1894 untersuchte S. auch die pleistozänen Fossilien bayer. und österr. Höhlen. Eine von ihm zusammengestellte Höhlenbärengruppe in der Schausammlung der „Alten Akademie“ in München wurde im 2. Weltkrieg vernichtet. S.s durch Kriegsverluste dezimierte Aufsammlungen werden im Paläontologischen Museum in München aufbewahrt. Die herausragende Bedeutung seiner konservatorischen Tätigkeit lag in der Verbindung von Sammel- und Publikationsarbeit.

  • Auszeichnungen

    Kgl. Prof. (1909);
    Ehrenmitgl. d. russ. Paläontolog. Ges. (1926).

  • Werke

    Die Nager d. europ. Tertiärs, in: Palaeontographica 31, 1884, S. 1-140;
    Die Affen, Lemuren, Chiropteren Insectivoren […] d. europ. Tertiärs in: Btrr. z. Paläontol. Österr.-Ungarns u. d. Orients 6, 1887, S. 1-224, 7, 1888, S. 1-192;
    Zur Geol. d. Unterinntales, in: Jb. d. Geolog. Reichsanstalt, 1909, S. 525-74;
    Die Bären- oder Tischoferhöhle im Kaisertal b. Kufstein, in: Abhh. d. Bayer. Ak. d. Wiss., Math.-Naturwiss. Kl. 24, Teilbd. 2, 1909, S. 387-506;
    Die Eocänfaunen d. bayer. Alpen, ebd. 30, 1925, Teilbd. 1, S. 1-207, Teilbd. 2, S. 1-66;
    Führer durch d. Münchener Paläontolog. Staatsslg., 1912.

  • Literatur

    F. Broili, in: Cbl. f. Mineral., Geol. u. Paläontol., 1933, S. 69-78.

  • Porträts

    Archiv d. Paläontol. Staatsslg. München.

  • Autor/in

    Helmut Mayr
  • Zitierweise

    Mayr, Helmut, "Schlosser, Max" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117330353.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA