Lebensdaten
1840 – 1920
Geburtsort
Lyck (Ostpreußen)
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117281956 | OGND | VIAF: 25375774
Namensvarianten
  • Ludwich, Arthur
  • Ludewich, Artur
  • Ludwich, A.
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Zitierweise

Ludwich, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117281956.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann, Kreiskassenrendant in L.;
    M Amalie Schütz;
    1869 Emma Encke aus Sensburg;
    2 S (1 früh †), 4 T, u. a. Martin ( 1918), Prof. d. neueren Sprachen in Cincinnati (USA), N. N. ( Johs. Tolkiehn, 1865–1933, Prof. d. Klass. Philol. in K., s. Kürschner, Gel.-Kal. 1931).

  • Biographie

    Nach Besuch der Schule in Sensburg und des Gymnasiums in Gumbinnen studierte L. in Königsberg zuerst Theologie, dann seit 1862 klassische Philologie bei Karl Lehrs und Ludwig Friedländer. Eine Arbeit über den alexandrinischen Grammatiker Didymos wurde 1865 preisgekrönt. In diesem Frühjahr hospitierte er bei Moritz Haupt in Berlin. Nach seiner Promotion in Königsberg im selben Jahr und Erwerb der Facultas docendi für Griechisch, Latein und Deutsch lehrte er am dortigen Friedrichskollegium. 1874/75 hielt er sich in Italien auf, um Homer-Handschriften in Mailand, Florenz, Rom, Neapel und Venedig zu kollationieren. 1876 folgte er einem Ruf als ao. Professor nach Breslau. 1878 wurde er Nachfolger von Lehrs in Königsberg; seit 1886 war er auch Professor der Eloquenz, als der er jeweils die Reden zum Kanttag hielt (zuletzt 1917/18). Mehrere Reisen führten ihn zu weiteren Handschriftenstudien nach Italien und 1886 nach London. Ein Starleiden zwang ihn 1912 zur Beendigung der Lehrtätigkeit. L.s Vorlesungen umspannten einen weiten Kreis der antiken Literatur; im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit stand das griech. Epos von Homer bis zur Spätantike und die systematische Bearbeitung der antiken Homerkritik, mit der er das Werk seines Lehrers Lehrs fortsetzte, in strikter Ablehnung der zum Teil übertriebenen Versuche, durch Auswertung sprachgeschichtlicher Erkenntnisse zu einer einheitlichen älteren Sprachform des Epos zu gelangen. Seine Kollationen der frühen wie der spätantiken Epiker sind als Arbeitsmaterial für die Textgestaltung bis heute grundlegend. Immer noch bedeutsam sind auch seine Beobachtungen zu Metrik und Prosodie der Epiker.

  • Werke

    De hexametris Graecorum spondiacis, Diss. Königsberg 1866;
    Aristarchs homerische Textkritik nach d. Fragmenten d. Didymus, 2 Bde., 1884 f.;
    Homeri carmina: Odyssee, 2 Bde., 1889/91;
    Ilias, 2 Bde., 1902/07;
    Die homerische Batrachomachie, 1896;
    Die Homervulgata als voralexandrinisch erwiesen, 1898;
    Homerischer Hymnenbau, 1908;
    Nonni Panopolitani Dionysiaca, 2 Bde., 1909/11;
    Musaios, Hero u. Leandros, 1912. -
    Hrsg.: K. Lehrs, Kleine Schrr., 1902;
    Ausgew. Briefe v. u. an Ch. A. Lobeck u. K. Lehrs, 2 Bde., 1894.

  • Literatur

    J. Tolkiehn, in: Bursian-BJ 42, 1922, S. 45-73 (W-Verz.);
    Altpr. Biogr.

  • Autor/in

    Jula Kerschensteiner
  • Zitierweise

    Kerschensteiner, Jula, "Ludwich, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 309 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117281956.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA