Lebensdaten
1902 – 1968
Geburtsort
Germersheim (Pfalz)
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
CDU-Bildungspolitiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117148288 | OGND | VIAF: 52459601
Namensvarianten
  • Orth, Eduard

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Orth, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117148288.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Valentin, Postbeamter;
    M Bertha Harder;
    Speyer 1948 Maria Orth (Cousine); kinderlos.

  • Biographie

    O. studierte nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Neustadt 1922 an der Handelshochschule in Mannheim Betriebswirtschaft und an den Universitäten München und Innsbruck Nationalökonomie, Staatswissenschaft und Kunstgeschichte. Nach dem Diplom und der Promotion zum Dr. rer. pol. war er 1927-56 Teilhaber der Pfälzischen Möbelfabrik Speyer und Wiesloch, zu deren Leitung ihn verwandtschaftliche Beziehungen verbanden. 1945 wurde O., der vor 1933 der Bayer. Volkspartei (BVP) angehört hatte, Gründungsmitglied der pfälz. CDU. 1950 übernahm er den Vorsitz ihres Bezirksverbandes, den er 1964 an Helmut Kohl abgab. Er war Stadtratsmitglied in Speyer, 1949-56 Bundestagsabgeordneter und von|1959 bis zu seinem Tod Mitglied des rheinland-pfälz. Landtags. Am 3.9.1956 wurde er Nachfolger des verstorbenen Kultusministers Albert Finck.

    O. leitete wesentliche Reformen auf dem Gebiet des Volksschulwesens und des höheren Schulwesens ein. Um den Lehrermangel zu beheben, wurde die Ausbildung von Vertragslehrern initiiert; in Speyer wurden Förderkurse eingerichtet und in Rengsdorf entstand ein Pädagogisches Fachinstitut. Die Pädagogischen Akademien wurden zu Pädagogischen Hochschulen mit Rektoratsverfassung ausgebaut. Nachdrücklich setzte sich O. für die Entwicklung der Musischen Gymnasien, die für Realschulabsolventen geöffnet wurden, sowie für die Aufbaugymnasien und ihre staatlichen Internate, die vor allem begabten Schülern aus ländlichen Gebieten zur Verfügung stehen sollten, ein. Für das berufsbildende Schulwesen und den Zweiten Bildungsweg bedeutete die Gründung neuer Schulgattungen – wie der Berufsaufbauschule, der Höheren Wirtschaftsschule und der Technischen Oberschule – eine Erweiterung des Bildungsangebotes. Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz verdankt O. ihren Ausbau. Er stiftete den „Kunstpreis Rheinland-Pfalz“ und unterstützte umfassende Ausbau- und Restaurierungsarbeiten beispielsweise am Koblenzer und Zweibrücker Residenzschloß, am Mainzer und Speyerer Dom und an der Oppenheimer Katharinenkirche. Seine Bemühungen galten auch der Fördening des Bibliotheks- und Museumswesens, der bildenden Künste und Denkmalspflege sowie des Theater- und Musikwesens. 1967 legte O. aus gesundheitlichen Gründen sein Ministeramt nieder.|

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK mit Stern u. Schulterband (1962);
    Großkreuz d. Päpstl. Sylvesterordens;
    Ehrenbürger v. Germersheim (1962).

  • Literatur

    Dt. Tagespost Nr. 106, 1956;
    Staats-Ztg. Nr. 14 v. 7.4.1968;
    K. Hense. in: Heimatbrief d. Stadt Germersheim Nr. 8, Nov. 1968, S. 88 f.;
    K. M. Grass, Politiker-Porträts, in: P. Haungs (Hg.), 40 J. Rheinland-Pfalz, 1986, S. 269 (P);
    V. Carl, Lex. d. Pfälzer Persönlichkeiten, 1995.

  • Autor/in

    Hans Ammerich
  • Zitierweise

    Ammerich, Hans, "Orth, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 598-599 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117148288.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA