Lebensdaten
1894 – 1968
Geburtsort
Graudenz
Sterbeort
Madrid
Beruf/Funktion
Wirtschaftsjournalist ; Schriftsteller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116972327 | OGND | VIAF: 305412958
Namensvarianten
  • Morus (Pseudonym)
  • Lewinsohn, Richard
  • Morus (Pseudonym)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Lewinsohn, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116972327.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Salomon, Ziegeleibes.;
    M Monna Brilles.

  • Biographie

    L. legte in Berlin das Abitur ab und studierte dann in München, Göttingen, Jena, Bonn und Berlin Medizin und Nationalökonomie. Nach einer Tätigkeit als Feldarzt im 1. Weltkrieg und der Promotion zum Dr. med. in Berlin (1919) arbeitete er als Arzt und Hygieniker im Sozialreferat der Stadtverwaltung und im Hygieneinstitut der Univ. Berlin. Seit 1921 schrieb er regelmäßig Beiträge für die „Weltbühne“. 1923 wurde L. in Berlin zum Dr. rer. pol. promoviert und wandte sich nun hauptberuflich dem Journalismus und der Schriftstellerei zu. Er arbeitete zunächst für den „Berliner Börsen-Courier“, war dann 1923-25 politischer Redakteur bei der „Vossischen Zeitung“ und anschließend deren Korrespondent in Paris. Seit 1926 leitete er die Wirtschaftsredaktion des Blattes. 1933 mußte L. emigrieren und ging zunächst nach Paris, wo er vor allem für das von W. Poliakoff gegründete „Pariser Tageblatt“, die Zeitung der linksbürgerlich-liberalen deutschen Emigranten, arbeitete. Im Juni 1936 übernahm L. als Nachfolger Georg Bernhards die Chefredaktion, doch mußte die Zeitung wenige Tage später ihr Erscheinen einstellen, nachdem Poliakoff – offenbar zu Unrecht – von der politischen Linken Kollaboration mit den Nationalsozialisten vorgeworfen worden war. Im Sept. 1939 wurde L. interniert und verbrachte mehrere Monate in einem Lager in Mittelfrankreich. Nach seiner Entlassung ging er nach Brasilien, gründete dort ein Marktforschungsinstitut und die Zeitschrift „Conjuntura Economica“ und wurde Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Univ. Rio de Janeiro. Während der Kriegsjahre war er wirtschaftlicher Berater der brasilian.brasilianische Regierung. 1952 kehrte L. nach Frankreich zurück. Er wandte sich nun auch dem Musikjournalismus zu und komponierte eine Oper, deren Held der legendäre amerikan. Finanzintrigant Jim Fisk ist.

    Der weitgereiste, vielseitig interessierte L. war einer der besten Kenner der Finanz- und Börsenwelt und einer der fruchtbarsten Sachbuchautoren seiner Zeit. Seine mehr als 20 Bücher behandeln zumeist Themen im Grenzbereich von Wirtschaft und Politik und wurden in 19 Sprachen übersetzt. Hohe Auflagen erlebten „Jüd. Weltfinanz?“ (1925), „Die Umschichtung der europ. Vermögen“ (1925) und „Wie sie groß und reich wurden, Lebensbilder erfolgreicher Männer“ (1927). „Sinn und Unsinn der Börse“ (1933), das L. gemeinsam mit Franz Pick schrieb, ist das bis heute wohl unterhaltsamste Buch in deutscher Sprache über die Börse.|

  • Auszeichnungen

    Ritter d. franz. Ehrenlegion.

  • Werke

    Weitere W u. a. Sozialismus u. Bevölkerungspol., 1922;
    Der Mann im Dunkel;
    Die Lebensgesch. Sir Basil Zaharoffs, 1929;
    Das Geld in d. Politik, 1930;
    Die Welt aus d. Fugen: Amerika in d. Krise, 1934;
    Les profits de guerre à travers les siècles, 1935;
    La guerre sans mystère, 1941;
    Trustes e carteís, 1945.

  • Literatur

    U. Langkau-Alex, Dt. Emigrationspresse, in: Internat. Rev. of Social Hist. 15, 1970, bes. S. 179-86;
    W. Sternfeld u. E. Tiedemann, Dt. Exillit. 1933-1945, Eine Bio-Bibliogr., ²1970;
    H.-A. Walter, Dt. Exillit. 1933-1950, Bd. 4, 1978;
    Rhdb. (P);
    BHdE II.

  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Lewinsohn, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 417 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116972327.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA