Lebensdaten
1834 – 1918
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Pathologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116959185 | OGND | VIAF: 22906566
Namensvarianten
  • Neumann, Ernst Christian
  • Neumann, Ernst
  • Neumann, Ernst Christian
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Neumann, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116959185.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (s. 1);
    M Florentine Hagen;
    B Carl (s. 2), Julius v. N. (s. 4);
    – ⚭ Anna (1839–1903), T d. Johann Friedrich König (1798–1865), Gymnasialprof. in K. (s. ADB 19; Altpreuß. Biogr. I) u. d. Mathilde Preuß;
    5 S (2 früh †), u. a. Paul (1872–1920), prakt. Arzt, Ernst Richard (1875–1955), Prof. d. Math. in Marburg u. Dorpat, Mitgl. d. Leopoldina (s. Jb. d. Albertus-Univ. zu Königsberg 8, 1958, S. 35-43; Pogg. VI-VII a; Altpreuß. Biogr. III; Nassau. Biogr.), 1 T Helene (1874–1942), Radiererin (s. Altpreuß. Biogr. II).

  • Biographie

    Der gesamte Lebensweg N.s ist eng mit der Stadt Königsberg verknüpft. Hier besuchte er das Gymnasium und seit 1850 die Universität, wurde 1855 promoviert und nach seiner Habilitation (1859) zunächst zum Extraordinarius (1866), 1869 zum Ordinarius der Pathologie bestellt. Dieses Amt behielt er, trotz ehrenvoller Rufe, bis zu seiner Emeritierung 1903. Einzig zwischen der Promotion und dem Beginn seiner Assistententätigkeit an der Med. Klinik ist ein Studienaufenthalt in Prag und Berlin 1855-57 bezeugt. Wichtige Anregungen erhielt N. zunächst von dem Physiologen Hermann v. Helmholtz, der bis zu seinem Weggang 1855 die Pathologie in Königsberg vertrat. Unter seinem Einfluß entstanden zahlreiche experimentell-physiologische Arbeiten, u. a. über den Einfluß elektrischer Ströme auf Zellen verschiedener Organsysteme. Als Pathologe war N. weitgehend Autodidakt. Das 1865 gegründete Pathologische Institut zählte damals zu den kleinsten Europas; der erste Amtsinhaber, Friedrich v. Recklinghausen, hatte der Stadt bereits nach einem Jahr den Rücken gekehrt. Als dessen Nachfolger (1866) konnte N. zwar 1891 einen Neubau erwirken, doch blieben die Arbeitsverhältnisse bescheiden. Bekanntheit und bleibenden Ruhm erwarb sich N. durch die Entdeckung, daß die Blutbildung im Knochenmark erfolgt (1868). In sorgfältiger Beobachtung beschrieb er annähernd zeitgleich mit dem Italiener Giulio Bizzozero die kernhaltigen Vorstufen des Blutes (Knochenmarkstammzellen). Damit war die lang umstrittene Frage nach der Herkunft des Blutes beantwortet. N. gilt daher neben Paul Ehrlich als Begründer der Hämatologie. Im hohen Alter faßte er seine zahlreichen Arbeiten in einem Werk mit dem Titel „Blut und Pigmente“ (1917) zusammen. Zu seinen Schülern zählen Max Askanazy (1865–1940), Rudolf Beneke (1861–1946), Paul Clemens v. Baumgarten (1848–1928) und Ludwig Pick (1868–1944).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1882);
    Geh. Med. Rat (1883).

  • Werke

    (insgesamt 122 Titel) u. a. Über d. Bedeutung d. Knochenmarkes f. d. Blutbildung, in: Cbl. f. d. med. Wiss. 6, 1868, S. 689 ff.

  • Literatur

    M. Askanazy, in: Cbl. f. Allg. Pathol. u. Patholog. Anatomie 19, 1918, S. 409-21;
    E. Neumann-Redlin v. Meding, Der Pathologe E. N. u. sein Btr. z. Begründung d. Hämatol. im 19. Jh., 1987 (P, W-Verz.).

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Neumann, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 134-135 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116959185.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA