Dates of Life
1845 – 1927
Place of birth
Gräfentonna bei Gotha
Place of death
München
Occupation
Sinologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116915633 | OGND | VIAF: 56719280
Alternate Names
  • Hirth, Friedrich
  • Hirth, F.
  • Hirth, Fr.

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hirth, Friedrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116915633.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Georg (1807–57), Amtsadvokat u. Notar, S d. Johann (1749–1811), Posthalter u. Poststallmeister in Gotha;
    M Louise (1819–60), T d. Ange-Placide Drevelle du Frênes (1773–1823), aus Troyes, Gymnasialprof. in Jena u. Gotha, u. d. Josephine Boisseau aus Namur;
    B Georg (s. 2), Rudolf (s. 3);
    Schw Luise ( Theobald Buddeus, 1816–1903, ev. Pfarrer u. Schriftsteller, s. Kosch, Lit.-Lex.);
    - Victoria/Hongkong 1871 Hermine (1850–1915), T d. Kaufm. Schnare in Hongkong;
    2 S, 2 T, u. a. Hildegard ( Ludw. Traube, 1907, Philol., Paläograph).

  • Biographical Presentation

    H. widmete sich seit 1865 auf den Universitäten Leipzig, Berlin und Greifswald dem Studium der klassischen Philologie, das er 1869 mit der Promotion abschloß. Als im gleichen Jahr Sir R. Hart, der Leiter des internationalen Seezolldienstes in China, auch Deutsche für seine Organisation suchte, bewarb sich H. und wurde angenommen. Die Stationen seiner Tätigkeit in China waren Kanton (1870–75 als Zollassistent), Amoy (1857–77), wo er zum Leiter des dortigen Amtes avancierte, Schanghai (1877–88) und im rascheren Wechsel Hongkong, Tamsui (auf Formosa), Tsingkiang, Ichang und Chungking. Zweimal zwei Jahre, 1880-82 und 1888-90, verbrachte er auf Urlaub in Europa. 1895 nahm er seinen Abschied und ließ sich in München nieder. 1902 erhielt er den Ruf auf den neugegründeten Lehrstuhl für Sinologie an der Columbia-Universität in New York, den er bis zu seiner Pensionierung 1917 innehatte. 1920 kehrte er nach München zurück.

    H. wurde in China zum Sinologen. In Schanghai schrieb er sein epochemachendes Werk „China and the Roman Orient“ (1885), in welchem er die chinesischen Ländernamen Ta-Ch'in, Li-kan und Fu-lin aus Quellen, die vom 2. Jahrhundert vor Christus bis ins 16. Jahrhundert reichen, als die vorderasiatischen Provinzen des Römischen Reiches identifizierte. Eine der herangezogenen Quellen, Chao Ju-kuas „Beschreibung fremder Völker“ (Chu-fan-chih) von 1225, in der der chinesisch-arabische Handel im 12. und 13. Jahrhundert dargestellt wird, hat er zusammen mit dem amerikanischen Gelehrten W. W. Rockhill übersetzt und kommentiert (1912). Auch in diesem Werk lieferte er wichtige Beiträge zur historischen Geographie. In „Nachworte zur Inschrift des Tonjukuk“ (in: W. Radloff, Die alttürkischen Inschriften der Mongolei, 2. Folge, 1899) gelang ihm die Identifikation von Tonjukuk, einem Staatsmann am Hofe eines türkischen Staates in Zentralasien (7./8. Jahrhundert nach Christus), mit einem Namen in chinesischen Geschichtswerken Er brachte damit die Interpretation einer alttürkischen Inschrift von 726 entscheidend voran. Daß einige seiner Hypothesen in dieser Arbeit kaum haltbar sind, ist angesichts des damaligen Forschungsstandes verständlich; die genannten Untersuchungen zeigen aber, wie erfolgreich H. bemüht war, die strengen Methoden der klassischen Philologie innerhalb der Sinologie nutzbar zu machen. Eine Reihe von Abhandlungen zu Problemen der chinesischen Kunstgeschichte sind demgegenüber von minderer Bedeutung, doch dokumentieren sie, wie auch zahlreiche kurze Aufsätze zu verschiedenen Themen, die große Spannweite seines Interesses.|

  • Awards

    Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss.

  • Works

    Weitere W u. a. Ancient Porcelain, A Study in Chinese Mediaeval Industry and Trade, 1888;
    Die Länder d. Islam nach chines. Qu., 1894;
    Über fremde Einflüsse in d. chines. Kunst, 1896;
    Über d. einheim. Qu. z. Gesch. d. chines. Malerei v. d. ältesten Zeiten b. z. 14. Jh., 1897;
    Über Wolga-Hunnen u. Hiung-nu, 1900.

  • Literature

    Festschr. f. F. H. z. s. 75. Geb.tag, 1920 (W, P);
    Asia Major, Hirth Anniversary Vol., 1923 (W, P);
    O. Franke, in: Ostasiat. Zs. 13, 1926.

  • Author

    Rolf Trauzettel
  • Citation

    Trauzettel, Rolf, "Hirth, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 238-239 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116915633.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA