Lebensdaten
1893 – 1969
Geburtsort
Schwaz (Tirol)
Sterbeort
Sankt Jakob am Thurn bei Salzburg
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116915315 | OGND | VIAF: 194842
Namensvarianten
  • Meßner, Joseph
  • Messner, Joseph
  • Meßner, Joseph
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Zitierweise

Messner, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116915315.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Johannes (s. 1).

  • Biographie

    M. kam 1905 an das Kapellhaus in Salzburg und maturierte 1913 am Erzbischöflichen Gymnasium Borromäum. Erste Kompositionsversuche seit 1911 (vor allem Klavierlieder) zeugen von einer fundierten musikalischen Grundausbildung. Nach theologischen Studien in Salzburg und Innsbruck sowie dem Besuch des Priesterseminars in Salzburg wurde M. 1916 zum Priester geweiht. Nachdem er eine Berufung als Hoforganist nach Dresden aus politischen Gründen nicht erhalten hatte, studierte er auf Anraten des Pianisten Josef Pembaur 1918/19 an der Münchener Akademie der Tonkunst Komposition bei Friedrich Klose und Orgel bei Josef Becht. Drei Liederzyklen (op. 1-3) entstanden 1915/16 großteils nach Texten seines Bruders Johannes. Ihnen folgte im Herbst 1918 eine Messe in D (op. 4), mit der er die in erster Linie durch den Cäcilianismus hervorgerufene Isolation der kath. Kirchenmusik durchbrach und sie wieder der zeitgenössischen modernen Musikkultur näherbrachte. Von den Kompositionen, die während seines dreijährigen Aufenthaltes in München (1919–22) als freischaffender Künstler entstanden sind, müssen die 1. Symphonie, die Biblische Oper „Hadassa“ (1925) und die „Missa poetica“ für Bariton und Orgel nach einer den lat. Messentext paraphrasierenden gleichnamigen Dichtung von Ilse Stach hervorgehoben werden.

    1922 wurde M. nach Salzburg zurückgeholt, wo er am Dom zunächst als 2. Organist und schließlich seit 1926 als Domkapellmeister tätig war. In diesen ersten Salzburger Jahren wuchs M.s Ansehen als Komponist vor allem in Deutschland. In Salzburg fanden auch fast alle Uraufführungen seiner damals entstandenen weltlichen und geistlichen Werke statt. Sie wurden von der Fachwelt überaus positiv aufgenommen und als in der Nähe Bruckners stehend angesehen. M. machte in dieser Zeit nicht nur als Komponist, sondern auch als Orgel-Improvisator von sich reden. Seine 2. Symphonie („Savonarola“) und die „Bruckner-Improvisationen“ für Orgel und Bläser (1924) standen im Zentrum dieses Lebensabschnittes. Seit 1926 wirkte M. mit den Domkonzerten bei den Salzburger Festspielen mit (zuletzt 1967), für die er 1926 die Bühnenmusik zu Reinhardts Jedermann-Inszenierung (Neubearbeitung 1960) und 1936 die noch heute (in gekürzter Form) verwendete „Festspiel-Fanfare nach einem Motiv von W. A. Mozart“ schuf.

    Anfang der 30er Jahre vollzog M. eine Glättung seiner einst revolutionären Tonsprache, deren „dissonanzreiche Kontrapunktik“ nun durch „Wohllaute des Tonikadreiklanges“ ersetzt wurde. Dieser Wandel vollzog sich vermutlich nicht unbeeinflußt von „großdeutschen“ Kulturidealen. Tatsächlich begrüßte M. 1938 den „Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich. Nach 1945 arbeitete er mit großem Eifer am Wiederaufbau des Salzburger Musiklebens. An den künstlerischen Erfolg der Zwischenkriegszeit konnte er jedoch nicht mehr anknüpfen. Schwerpunkte seines kompositorischen Schaffens nach 1945 waren die in erster Linie für die Liturgie im Salzburger Dom bestimmten Propriumskompositionen sowie seine Fanfarenmusiken, die ihn einer breiten Öffentlichkeit bekannt machten.

  • Werke

    Weitere W 8 lat. Messen, 91 Proprien (jeweils Introitus, Graduale, Offertorium, Communio), 32 kleinere lat. Kirchenwerke, 13 dt.sprachige Kirchenwerke. – Opern: Dt. Recht, op. 31, 1932;
    Ines, op. 35, 1933;
    Agnes Bernauerin, op. 39, 1936. – Chorwerke: 19 größere u. kleinere Arbeiten, darunter: Die vier letzten Dinge, op. 27, 1928/1931;
    Dtld.s Ehre, op. 58, 1943;
    Peter Mayr, Wirt an d. Mahr, op. 82, 1958. – Orchesterwerke: Symphonien, op. 5, 1919/20, op. 21, 1924/25, op. 58, 1945;
    „Salzburger Suite“, op. 51, 1945;
    Rondo giocoso, op. 54, 1941;
    Sinfonietta f. Klavier u. Orchester, op. 10, 1923;
    Konzert f. Violine, op. 61, 1947;
    Konzert f. Violoncello, op. 80, 1954. – Kammermusik: Bläserquintett, op. 57, 1942;
    Hornquartett, op. 47, 1949;
    Streichquartett, op. 78, 1953. – Suite f. Orgel, op. 33;
    ca. 24 Fanfaren f. Blechbläser, seit 1936.

  • Literatur

    K. Neumayr, in: Zs. f. Musik 100, 1933, S. 789-95;
    A. Pachovsky, J. M., Leben u. Werk unter bes. Berücksichtigung seines kirchenmusikal. Schaffens, Diss. Wien 1990 (ungedr.);
    Riemann;
    MGG.

  • Autor/in

    Ernst Hintermaier
  • Zitierweise

    Hintermaier, Ernst, "Messner, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 225-226 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116915315.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA