Dates of Life
1906 – 1970
Place of birth
Bretten
Place of death
Tübingen
Occupation
Fabrikant
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 116905980 | OGND | VIAF
Alternate Names
  • Neff, Alfred Heinrich
  • Neff, Alfred
  • Neff, Alfred Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Neff, Alfred, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116905980.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Adolf (s. Gen. 1), S d. Carl Andreas (s. 1);
    M Luise (1877–1945), T d. Maureimstr. Josef Walz u. d. Barbara Hößle;
    Mannheim 1933 Ellen (* 1910, s. L), T d. Alfred Nauen (1876–1965), Kaufm. in Mannheim, u. d. Cläre Hellmann (1887--1954);
    3 T.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Abschluß als Diplom-Kaufmann an der Wirtschaftshochschule in Mannheim 1928 setzte N. seine Ausbildung an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt/Main, Bonn und Köln fort, wo er neben Betriebs- und Volkswirtschaft auch Psychologie, Soziologie und Philosophie studierte. 1930 promovierte er mit einer Dissertation über „Die Führungsprobleme in der deutschen Wirtschaft anhand einer Analyse des Schaffens der beiden Ruhrunternehmer Alfred Krupp und Hugo Stinnes“ in Köln zum Dr. rer. pol. Danach war er Assistent am Psychologischen Institut der Wirtschaftshochschule. Mit Rücksicht auf seinen kranken Vater gab er seine akademische Laufbahn auf und trat|1931 in die Herdfabrik ein (1940 Alleininhaber). Dieser Schritt wurde für die spätere Entwicklung des Unternehmens von ausschlaggebender Bedeutung. Schon in den 1930er Jahren begann N., elektrische Backöfen und Futterdämpfer für die Landwirtschaft herzustellen. Unter seiner Führung entwickelten sich die Neff-Werke, seit 1947 in der Rechtsform einer Familiengesellschaft, zum europ. Spitzenunternehmen, dem sich aufgrund des großen Wiederbeschaffungsbedarfs an Herden neue Wachstums- und Zukunftschancen eröffneten. Die Belegschaft stieg von 424 (1948) auf 1500 (1956) an. Der Ausbau der Fertigungskapazitäten erfolgte durch den Erwerb einer Gießerei in Rinklingen 1950, die die Firma von den Gußlieferanten unabhängig machte, und durch die Inbetriebnahme eines neuen Werkes in Bretten. 1953 übernahm N. die ehemalige „Erste Bruchsaler Herdfabrik“ und konzentrierte dort die Fertigung von Großküchenanlagen. Der Elektroherd, anfangs die Hauptsäule im Programm, wurde laufend weiterentwickelt. Der entscheidende Durchbruch gelang 1951 mit dem Modell „Arcus“. Dieser Herd, erstmalig ohne Steckerstift-Kochplatten gebaut, wurde zum Vorbild für die Branche. Bis 1956 wurden mehr als 250 000 Geräte verkauft. 1957 stellte N. auf der Kolner Haushaltsmesse als bahnbrechende Erfindung erstmals den sog. „Elektronenherd“ vor, ein Mikrowellengerät, das 1963 in Serienproduktion ging. Zahlreiche Produktinnovationen folgten, so das 1958 entwickelte Induktionskochfeld, das Kochen auf kalter Platte. Als einer der ersten bot N. 1960/61 Elektroeinbaugeräte mit einem einheitlichen, aufeinander abgestimmten Produktdesign an. Das Sortiment umfaßte außer Herden und Backöfen aller Energiearten und Größen auch Kühlschränke, Waschmaschinen, Gefriertruhen und Dunstabzugshauben. Ebenso führend war N. in der Modernisierung und Automatisierung der Fertigungsprozesse. 1957 ließ er das damals modernste Emaillierwerk Europas errichten, in dem ein neues, unter Mithilfe von Neff-Ingenieuren entwickeltes Emaillierverfahren Anwendung fand. 1961 wurde die damals ebenfalls modernste Tauchlackieranlage eingerichtet. Mit der Eingliederung der Karlsruher Herdfabrik „Junker & Ruh“ 1965 wurden die „Neff-Werke“ endgültig zum Großunternehmen mit über 4000 Mitarbeitern. Nach 1966 kündigte sich das Ende der expansiven Entwicklung an. Am Markt zeigten sich Sättigungstendenzen, die mit der ersten Rezession der Nachkriegszeit zusammenfielen. N. entschloß sich am 1.1.1969, die Mehrheit der Unternehmensanteile an die AEG abzugeben, was die Schließung des Karlsruher Werks noch im selben Jahr zur Folge hatte. 1971 folgte die Gießerei, 1979 die Großküchenfertigung in Bruchsal. Die Belegschaftszahl wurde zwischen 1970 und 1980 auf 2300 reduziert. 1982 traf die Krise des AEG-Konzerns die Neff-Werke in voller Härte. Die Firma mußte Konkurs anmelden. Der Firmenname und die Konkursmasse wurden im Dez. 1982 von der „Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH“ (BSHG) übernommen und in die neu gegründete „Neff GmbH“ eingebracht. Mit ca. 1000 Mitarbeitern wird ein Teil der Neff-Produktion (Elektro- und Gasherde, Dunstabzugshauben und seit 1985 Getränkeautomaten) am Standort Bretten weitergeführt.

    In zahlreichen Publikationen hat N. sich mit der Aufgabe des Unternehmers in Wirtschaft und Gesellschaft auseinandergesetzt. Er legte Wert auf individuelle Förderung der Mitarbeiter mit einem großzügigen Fortbildungsangebot. Er engagierte sich in zahlreichen Organisationen. Nach dem 2. Weltkrieg stellte er sich seiner Heimatstadt als Bürgermeister und dem Landkreis Karlsruhe als Landrat zur Verfügung; er war Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung des Landes Württemberg-Baden. 1946-50 hatte er einen Lehrauftrag für Psychologie und Soziologie an der TH Karlsruhe.|

  • Awards

    Vizepräs. (1955–62) u. Präs. (1963–70) d. IHK Karlsruhe;
    Vorstandsmitgl. d. DIHT (1965–70) u. d. Landesverbands württ.-bad. Metallindustrieller;
    Vors. d. Fachabt. Elektroherde im BDI;
    Mitgl. d. Staatsgerichtshofes Baden-Württemberg (1964–70);
    Ehrenbürger v. Bretten (1966);
    Gr. BVK (1966);
    Ehrensenator d. TH Karlsruhe (1967);
    Vors. d. Fördergemeinschaft d. Dt. Kunst e. V.;
    Stifter d. Hermann-Hesse-Preises u. d. Lorenz-v.-Stein-Ges.

  • Works

    Schöpferische Freiheit in unserer Zeit, Ges. Reden u. Schrr., hg. v. Ellen Neff u. G. Geismann, 1973.

  • Literature

    FS 80 J. Neff, 1957;
    FS 90 J. Neff Werke Carl Neff GmbH, Bretten – Werden u. Wachsen e. Unternehmens, 1967 (P);
    J. Keil, Die westdt. Wirtsch. u. ihre führenden Männer, Land Baden Württ., 1958 (P);
    P. Bahn, Weiße Ware – Bretten u. seine Herdindustrie, 1990.

  • Author

    Anne Hermann
  • Citation

    Hermann, Anneliese, "Neff, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 29-30 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116905980.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA