Gropius, Carl
- Lebensdaten
- 1793 – 1870
- Geburtsort
- Braunschweig
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Maler ; Theaterausstatter ; Bühnenbildner ; Theatermaler
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 11686625X | OGND | VIAF: 62311332
- Namensvarianten
-
- Gropius, Carl Wilhelm
- Gropius, Karl Wilhelm
- Gropius, Karl
- Gropius, Carl
- Gropius, Carl Wilhelm
- Gropius, Karl Wilhelm
- Gropius, Karl
- Gropius, C.
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Gropius, Carl Wilhelm
Maler, * 4.4.1793 Braunschweig, † 20.2.1870 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Wilh. Ernst (1765–1852), Wegebaumeisler in Braunschweig, später Bes. e. Maskenfabrik u. e. Figurentheaters in Berlin, S d. Pastors Gg. Siegfr. Ludw. in Räbke b. Helmstedt u. d. Sophie Dor. Christine Henne;
M Lucie Henr. Graeffer (1771–1811);
B Ferdinand (1796-n. 1830), Dekorationsmaler, Teilh. d. G.schen Buch- u. Kunsthandlung (s. ThB), →George (1802–42), Mitbegründer u. seit 1831 Alleininhaber d. G.schen Buch- u. Kunsthandlung, schloß der Buchhandlung Verlag u. Leihbibl. f. d. Jugend an, Mitbegründer d. Berliner Verlegerver. u. 1836 Begründer d. „Unterstützungsver. dt. Buchhändler u. Buchhandlungsgehilfen“;
Vt →Martin (s. 2);
⚭ 1) 1820 Claudine (1801–27), T d. Rittergutsbes. Coste in Machnow, 2) Jeanette Judée (1776–1655);
1 S, 2 T aus 1), u. a. →Paul (1821–88), Maler, übernimmt vom V d. „Diorama“ u. 1868 d. Stellung d. 1. Dekorationsmalers d. Kgl. Theaters, Bes. e. Steinpappenfabrik f. Innendekoration [s. ThB). -
Biographie
Nach Ausbildung bei seinem Vater erwarb G. auf Reisen im Ausland Kenntnisse in der Landschaftsmalerei. Dann war er für verschiedene Berliner Theater als Dekorationsmaler tätig (nach eigenen, zum Teil auch Schinkels Entwürfen; 1820 königlicher Theaterinspektor, Hoftheatermaler bis 1868). Im Königlichen Lagerhaus in der Klosterstraße zeigte er Ansichten „merkwürdiger Bauwerke und Naturgegenstände“ und eröffnete 1827 mit seinen Brüdern nach dem Vorbild des Franzosen Daguerre das damals weitberühmte „Diorama“, Georgen-/Ecke Universitätsstr. Neben Dioramen, Gegenstände in natürlicher Größe zeigenden durchscheinenden Bildern (meist von G., viele auch vom befreundeten Schinkel), gab es dort einen Kunstsaal und zeitweise ein sogenanntes Berliner Kabinett, das „die neuesten Produkte der Berliner Künstler“ ausstellte. Außerdem hatten die Brüder die „boutiques à prix fixe“ eingerichtet; in den benachbarten Räumen wurden Kostbarkeiten aus fernen Ländern sowie Kinderbücher und Spielzeug eigener Fabrikation feilgeboten. Am bekanntesten aber wurde und blieb der angeschlossene Kunstverlag (G.sche Buch- und Kunsthandlung, gegründet 1827), in dem besonders Berliner Ansichten, aber auch Pläne in Stichen und Steindrucken erschienen und weite Verbreitung fanden. – G., der in seiner Person eine gute malerische Begabung mit gesundem Geschäftssinn und Humor vereinigte – er gilt als Repräsentant des Berliner Witzes im Vormärz –, hat das Berliner Kulturleben jahrzehntelang mitbestimmt, außerdem in seinem Atelier für Theaterdekorationen, Dioramen und Landschaftsveduten eine ganze Reihe jüngerer Berliner Künstler ausgebildet.|
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Auszeichnungen
1822 Mitgl. d. Berliner Ak.
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Werke
W Die Theaterdekorationen und Dioramen von G. sind nicht mehr erhalten. Neben d. unten erw. Interieur u. d. Selbstbildnis im Märk. Mus. Berlin früher auch versch. Interieurs in preuß. Schlössern sowie einige Gem. in Privatbes., vieles in v. G. hrsg. Tafelwerken abgebildet, u. a. in: Maler. Ansichten …, 1823 (mit J. Schoppe);
Dekorationen auf d. beiden kgl. Theatern, 1827. -
Literatur
ADB IX;
Wegweiser f. Fremde u. Einheimische durch Berlin u. Potsdam u. d. umliegende Gegend …, 1821, S. 221;
W. Mila, Berlin od. Gesch. d. Ursprungs, der allmähligen Entwicklung u. d. jetzigen Zustandes dieser Hauptstadt …, 1829, S. 495;
Berlin wie es ist, 1831, S. 157 f.;
S. H. Spiker, Berlin u. s. Umgebungen im 19. Jh. …, 1833, S. 47 f., 59 f.; zahlr. Erwähnungen im zeitgenöss. Schrifttum, bes. in d. Reisehandbüchern. - Zu G. als Maler:
A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule, Berlin 1879, Anm. 2) S. 333 f.;
ThB. -
Porträts
v. J. Schrader, Rom 1836, Abb. in: Auktionskat. K. E. Henrici Berlin, Nr. 98, 1924, Tafel XIV rechts; Nicht sicher, ob. G. od. einer s. Brüder:
Selbstbildnis Gropius (Berlin, Märk. Mus.);
G.s Wohnzimmer mit Selbstbildnis, Aquarell, um 1835 (ebd.);
Zeichnung v. G. v. Schadow, 1831 (Göttingen. Slg. Frau Prof. A. Kaibel);
J. Schoppe, G. mit Schoppe u. a. in Salzburger Landschaft (Dresden, Staatl. Gem.slg.). -
Autor/in
Irmgard Wirth -
Zitierweise
Wirth, Irmgard, "Gropius, Carl Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 132 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11686625X.html#ndbcontent