Dates of Life
1844 – 1918
Place of birth
Sankt Georgen an der Stiefing (Steiermark)
Place of death
Wien
Occupation
Sängerin
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 116824174 | OGND | VIAF: 17983568
Alternate Names
  • Friedrich, Amalia (eigentlich)
  • Friedrich-Materna, Amalie
  • Materna, Amalia
  • more

Relations

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Citation

Materna, Amalia, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116824174.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wenzeslaus ( 1859), Schullehrer in St. G.;
    M Josefa Hoik;
    Graz 1865 Karl Friedrich, Schauspieler;
    N Leopold (1872–1948), Kapellmeister, Komponist, Hedwig (* 1871, Heinrich Hirsch, Kunstkritiker), Opernsängerin in Mainz (beide s. Kosch, Theaterlex.).

  • Biographical Presentation

    Schon früh fiel M.s Stimme beim Kirchengesang auf; nach Gesangsunterricht an der Musikschule in Graz erhielt sie ihr erstes Engagement als Soubrette am Thaliatheater ebenda, wo sie am 3.4.1864 als Anton in Suppés „Flotte Bursche“ debütierte. 1866 kam sie an das Carltheater nach Wien, daneben studierte sie Gesang bei den Hofkapellmeistern Esser und Koch. 1869 engagierte Fr. v. Dingelstedt M. an die Hofoper, wo sie am 1.5. als Selica in Meyerbeers „Die Afrikanerin“ erstmals auftrat und bald zu den gefeiertsten Sängerinnen des Ensembles zählte. Sie war die erste Wiener Amneris in Verdis „Aida“ (1874) und kreierte mit geradezu sensationellem Erfolg die Titelfigur in Goldmarks „Königin von Saba“ (1875). Die Leonore im „Fidelio“, Glucks „Alceste“ und „Armida“, Donna Anna und Donna Elvira im „Don Giovanni“ und die Gräfin in „Die Hochzeit des Figaro“ zählten zu ihren besten Partien. Unübertroffen aber war sie als Wagner-Sängerin. Ihre Ortrud, Isolde, Kundry, Elisabeth, vor allem aber ihre Brünnhilde wurden von|den Wiener Wagnerianern stürmisch bejubelt. Nach 2 5jähriger Tätigkeit an der Hofoper verabschiedete sich M. am 21.12.1894 in der Rolle der Elisabeth.

    Bereits im Herbst 1874 hatte Wagner die Sängerin, aufmerksam gemacht durch den Wiener Opernsänger Emil Scaria, nach Bayreuth eingeladen und sie zu seiner ersten Bayreuther Brünnhilde (1876) bestimmt. Mit diesem Zusammentreffen begann eine tiefe, nicht nur für M.s künstlerische Entwicklung bedeutsame Freundschaft. 1882 war sie auch die erste Kundry, die sie bei den Festspielen bis 1891 sang. Ihre Tätigkeit in Bayreuth stellte zweifellos den Höhepunkt ihrer künstlerischen Laufbahn dar. M. gastierte an allen bedeutenden Opernbühnen, so 1884/85 auch an der Metropolitan Opera in New York. Bereits 1877 (London) und 1882 (Amerika) hatte sie gemeinsam mit Wagner äußerst erfolgreiche Konzertreisen unternommen. 1894-97 trat sie nur mehr im Konzertsaal auf, seit 1902 wirkte sie bis zu ihrem Tode in Wien als Gesangspädagogin. M. galt als die beste Wagner-Interpretin ihrer Zeit. Ihre warme Sopranstimme voll üppigem Wohllaut war wie ihr Spiel von elementarer Kraft und überzeugender Gestaltungsfähigkeit. Der „große Stil“ war ihr angeboren.|

  • Awards

    K. k. Kammersängerin;
    Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

  • Literature

    M. Graf, Die Wiener Oper, 1955;
    R. Lothar u. J. Stern, 50 J. Hoftheater, 1898;
    E. Knipel, Das k.k. Hofoperntheater unter d. Leitung F. Jauners, Diss. Wien 1969, S. 214 ff. u. passim;
    Neue Freie Presse v. 5., 7., 12., 22., 24., 25. u. 26.10.1902, 12.7.1907, 10.7.1915, 18., 22., 24.1. u. 2.2.1918;
    Abendpresse v. 21.1.1918;
    Reichspost v. 18.1.1918;
    Dt. Bühnenjb. 1919, S. 121 f.;
    100 J. Wiener Oper, Kat. d. Jubiläums-Ausst. 1969, S. 51 f.;
    Cosima Wagner, Die Tagebücher, 1869–77, 1878-82, 1976/77;
    dies., Das zweite Leben, Briefe u. Aufzeichnungen, 1883–1930, 1980;
    O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. d. dt. Theater, 1892;
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Enciclopedia dello Spettacolo;
    ÖBL (L);
    MGG VIII;
    Riemann. – Eigene Archivstud.

  • Author

    Edith Marktl
  • Citation

    Marktl, Edith, "Materna, Amalia" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 367-368 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116824174.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA