Lebensdaten
1850 – 1911
Geburtsort
Warschau
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116747781 | OGND | VIAF: 9962532
Namensvarianten
  • Brühl, Julius Wilhelm
  • Brühl, Julius Wilhelm
  • Bruehl, Julius Wilhelm
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Zitierweise

Brühl, Julius Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116747781.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig, aus Danzig, nach Rußland ausgewanderter Industrieller;
    M Emma Bamberg;
    1880 Lili Bamberger; 1 S.

  • Biographie

    B. studierte Chemie (1868–70 Polytechnikum Zürich, dann Berlin als Schüler von A. W. Hofmann). 1873 ging er als Assistent von H. Landolt nach Aachen, wurde dort Privatdozent, promovierte aber erst 1875 in Göttingen. Unter dem Einfluß von Landolt nahm er dessen Arbeiten aus den Jahren 1862-64 über die systematische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen chemischer Konstitution und physikalischen Eigenschaften auf, an erster Stelle die Untersuchungen über chemische Konstitution und Lichtbrechung (Refraktion und Dispersion insbesondere von organisch-chemischen Molekülen), später ergänzt durch Messungen der Dichte und der thermischen Eigenschaften. Die wichtige Erkenntnis, daß auch Doppelbindungen und Dreifachbindungen einen ganz bestimmten Beitrag zur Molrefraktion liefern, trug er 1879 auf der Naturforscherversammlung (Baden-Baden) vor. Er hat damit einen Weg von bleibender Bedeutung für die Konstitutionsforschung entdeckt. In zahlreichen Einzeluntersuchungen, die insbesondere auch die quantitative Bestimmung der „Incremente“ enthalten, wurde die berühmte Lorenz-Lorentzsche Formel im wesentlichen bestätigt. Daneben veröffentlichte B. eine ganze Reihe von Beiträgen zur organischen Chemie, zur Laboratoriumstechnik, zum Tautomerieproblem; die Bezeichnungen Enol, Enolisieren, Ketisieren gehen auf ihn zurück. - Bald nach seiner Berufung von Aachen nach Lemberg (1880) erkrankte er; 1884-87 war er in Freiburg (Breisgau), seit 1888 als Nachfolger von A. Bernthsen in Heidelberg. 1898 hatten sich die Leiden so verschlimmert, daß er die Professur aufgab und bis 1904 nur noch in seinem Privatlaboratorium arbeiten konnte. Nach 7 Jahren schwersten Leidens gab er sich den Tod. Er war u. a. hon. member der Royal Institution, D. Sc. Cambridge und Dublin, Mitglied der Krakauer Akademie der Wissenschaften.

  • Literatur

    K. Auwers, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 44, 1911, S. 3757-94 (W, P);
    Heidelberger naturwiss.-med. Verhh. 11, 1911, S. 83;
    E. Philippi, in: BJ XVI, S. 133-36 (u. Totenliste 1911, L);
    O. Rütschli u. C. Ehler, Ansprachen z. Gedächtnisfeier am 5.5.1911, 1912 (P);
    Chemiker-Album v. G. Krause (Dt. Museum München, P).

  • Autor/in

    Walther Gerlach
  • Zitierweise

    Gerlach, Walther, "Brühl, Julius Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 663 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116747781.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA