Lebensdaten
1832 – 1892
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Komponist ; Musikschriftsteller
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116723262 | OGND | VIAF: 32755797
Namensvarianten
  • Langhans, Wilhelm
  • Langhans, Friedrich Wilhelm
  • Langhanns, Wilhelm
  • mehr

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Zitierweise

Langhans, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116723262.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Friedrich (1796–1836), Kaufm. in H., S d. Maklers Friedrich Wilhelm (1755–1824) in H. u. d. Anna Elisabeth Degen;
    M Anna Auguste (1802–81), T d. Buchhalters Joh. Hinrich von Horn in H. u. d. Anna Catharina Linderson;
    Hamburg 1858 ( 1874) Louise (1826–1910), Pianistin, Komponistin (s. Riemann), T d. Kaufm. Joh. Gottlieb Japha (1796–1872) in H. u. d. Louise Japha; Schwager Georg Joseph Japha (1835–92), Prof., Violinist;
    2 S.

  • Biographie

    L. studierte 1849-52 am Leipziger Konservatorium Violine (Ferdinand David) und Komposition (Hauptmann, Richter) und war anschließend bis 1856 Geiger im Leipziger Gewandhausorchester. Währenddessen ver vollkommnete er bei einigen Studienaufenthalten in Paris sein Instrumentalspiel bei Delphin Alard, was ihm 1857 den Kapellmeisterposten in Düsseldorf einbrachte. Hier erschienen auch seine ersten Kompositionen im Druck. Seit 1860 wirkte L. in Hamburg als konzertierender Künstler, teils zusammen mit seiner Frau, und als Musikpädagoge, seit 1863 lebte er in Paris. Hier begann seine musikschriftstellerische Tätigkeit, die immer mehr in den Vordergrund trat; er wurde Korrespondent der von Robert Schumann gegründeten Neuen Zeitschrift für Musik. Nach einem Universitätsstudium in Heidelberg seit 1869, das er mit der Promotion zum Dr. phil. 1871 abschloß, wirkte er in Berlin als Pädagoge und Musikschriftsteller. 1874 wurde er dort Lehrer für Musikgeschichte und Musiktheorie an der Neuen Akademie der Tonkunst und 1881 am neugegründeten Scharwenka-Konservatorium, zu dessen stellvertretendem Direktor er 1891 ernannt wurde. Zugleich hielt er Vorlesungen an der Klindworthschen Musikschule. Er war ständiger Referent der Neuen Berliner Musikzeitung und 1873-79 Redakteur der Berliner Musik-Zeitung „Echo“ sowie Mitarbeiter am Musikalischen Conversations-Lexikon von Hermann Mendel.

    Besonders als Musikschriftsteller ist L. bekanntgeworden, während seine Kompositionen, die hauptsächlich Lieder und Kammermusik umfassen und von akademisch-romantischer Haltung geprägt sind, nur begrenzte Bedeutung hatten, auch wenn das Streichquartett op. 4 bei einem Wettbewerb in Florenz 1864 preisgekrönt wurde und Henri Vieuxtemps seine 20 Violin-Etüden günstig beurteilte. Als Musikpädagoge wies er mit Nachdruck auf die Bedeutung der Musikerziehung hin, trat für „die Gleichstellung der Musik mit den übrigen Disziplinen des Gymnasialunterrichts“ ein (Das musikalische Urteil, 1872) und schlug eine Reform der musikalischen Hochschulausbildung vor, für die er universitätsähnlichen Aufbau und eine Verbesserung der Situation der Lehrenden forderte. Als Musikkritiker trat er für die neudeutsche Schule um Franz Liszt und die Werke Richard Wagners ein. Von dieser musikästhetischen Haltung ist auch seine „Geschichte der Musik des 17., 18. und 19. Jh.“ (2 Bde., 1882/87) bestimmt, die als chronologische Fortsetzung der unvollendet gebliebenen „Geschichte für Musik“ von Aug. Wilh. Ambros konzipiert ist. Die kulturgeschichtlich orientierte Darstellung, die auch ein relativ ausführliches Kapitel über die Musik während der Franz. Revolution enthält, stellt eine Zusammenfassung der damaligen Forschung dar. In seinen Schriften behandelte L. auch häufig die ital. Musik. Ein Teil seiner Wagner-Schriften ist in Italien erschienen.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. Musikal. Ak. v. Florenz (1878), Rom (1887), Bologna (1888).

  • Werke

    Weitere W u. a. Das musikal. Urteil n. s. Ausbildung durch d. Erziehung, 1872, ²1886;
    Die Musikgesch. in 12 Vorlesungen, 1878, ²1879 (holländ. 1885, ²1895);
    I lavori di R. Wagner considerati dal lato pedagogico, Memoria letta 1886, 1887;
    La Giovinezza di Riccardo Wagner, in: L'Arpa, Nr. 15 u. 16, 1888.

  • Literatur

    Berliner-Musik-Ztg. Echo 1873-79;
    Neue Berliner Musikztg. 46, 1892, S. 322 ff.;
    MGG VIII;
    Riemann.

  • Autor/in

    Hubert Kolland
  • Zitierweise

    Kolland, Hubert, "Langhans, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 603-604 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116723262.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA