Lebensdaten
1844 – 1914
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116678895 | OGND | VIAF: 5689012
Namensvarianten
  • Magnus, Paul
  • Magnus, P.
  • Magnus, Paul W.
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Zitierweise

Magnus, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116678895.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Meyer (1805–83), GKR, Bankier, Seidenfabr., Stadtrat, Mitgl. d. Kollegiums d. Kaufm.schaft, seit 1866 Vorsitzender d. Vorstands d. jüd. Gem. in B., S d. Kleiderhändlers Manche Israel in B. u. d. Amalie Jaffe;
    M Johanna (1818–98), T d. David Pollack, Großkaufm. u. Industrieller in Wien, u. d. Marie Mandl;
    B Ernst ( 1910), Bankier (Nat.bank f. Dtld.);
    Schw Anna ( Eugen Frhr. v. Landau, 1935, Bankier, s. NDB 13); - ledig;
    N Werner (1876–1942), Prof. d. Botanik in B.

  • Biographie

    M. studierte seit dem Sommer 1864 in Berlin Medizin, seit Herbst 1865 Naturwissenschaften. Im Sommer 1866 war er in Freiburg i. Br., wo A. de Bary sein Interesse für die Mykologie weckte; zum Wintersemester 1866/67 nach Berlin zurückgekehrt, promovierte M. im Mai 1870 bei A. Braun mit „Beitr. zur Kenntnis der Gattung Najas“. An den vom Preuß. Landwirtschaftsministerium veranlaßten fischereibiologischen Fahrten der „Pommerania“ in die Ost- und Nordsee und die Schleimündung 1871, 1872 und 1874 nahm M. als Botaniker teil, ebenso an der Ausrichtung der Internationalen Fischereiausstellung in Berlin 1880. Seine Bearbeitung des Sammelguts an Meeresalgen brachte Aufschluß über deren Scheitelwachstum und Verzweigung, außerdem klärte M. die Natur der Algenpilzfamilie Chytridiaceae, deren Formen man bisher für Organe von Meeresalgen gehalten hatte. 1875 habilitierte er sich in Berlin und wurde dort 1880 zum ao. Professor ernannt. Unter seiner Mitwirkung wurde 1893 die Biologische und Fischereistation Müggelsee gegründet, der 1891 die private Limnologische Station Plön (O. Zacharias) vorangegangen war. Ohne sonstige Verpflichtungen, konnte sich M. ganz der Forschung widmen, die in den folgenden Jahren fast ausschließlich der Mykologie galt, insbesondere den parasitischen Familien der Ustilaginaceen und Uredinaceen, den Verursachern oft sehr schädlicher Pflanzenkrankheiten. Fast die Hälfte seiner über 600 Arbeiten behandeln mykologische Themen, wobei der 1905 erschienene 810 Seiten starke Band 3 „Pilze“ der von Dalla Torre u. Sarntheim herausgegebenen „Flora von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein“ hervorzuheben ist; 1926 folgte diesem Werk ein über 300seitiger Nachtrag. M., der seit seiner Jugend viele Länder Europas bereist und besonders die Alpen oft aufgesucht hatte, besaß zahlreiche Beziehungen zu lokalen Floristen und Reisenden, die ihm Material aus aller Welt zur Verfügung stellten, so J. Bornmüller aus Syrien und der Türkei, G. Schweinfurth aus Erythräa, R. Marloth aus Südafrika, andere aus südamerikanischen Ländern. 1897 besuchte M. auf Einladung der British Association Kanada und bereiste anschließend die USA. M. konnte die Biologie vieler oft durch Wirts- und|Generationswechsel scheinbar getrennter Formen aufklären und verschiedene Gattungen und Arten neu beschreiben. An der Bearbeitung der Richtlinien zur Untersuchung der Pflanzen- und Tierwelt (hrsg. v. d. Staatl. Stelle für Naturdenkmalpflege, 1912) war er noch beteiligt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1876) u. d. Bayer. Botan. Ges. Regensburg (1895), Ehrenmitgl. Schweizer. Botan. Ges. (1914);
    Geh. Reg.rat (1911).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Gattung Najas, in: Berr. d. Dt. Botan. Ges. 12, 1894, S. 214-24;
    Zur Morphol. d. Sphacelarien nebst Bemerkungen üb. d. Ablenkung d. Vegetationspunktes, in: Festschr. z. Feier d. 100j. Bestehens d. Ges. naturforschender Freunde Berlin, 1873, S. 129-56, 4 Tafeln;
    Die Peronosporeen d. Prov. Brandenburg, in: Abhh. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg 35, 1893, S. 1-86;
    Btr. z. Pilzflora v. Franken …, in: Abhh. d. Naturhist. Ges. Nürnberg 10, 1895, S. 121-40, 11, 1897, S. 53-87, 13, 1899, S. 1-44, 16, 1906, S. 189-293;
    Fungi P. 1.2, in: J. Bornmüller, Iter Persico-Turcicum, 1892/93, in: Verhh. d. Zoolog.-Botan. Ges. Wien 46, 1896, S. 426-34, 49, 1899, S. 87-103;
    Nachtrag z. Bd. 3 Pilze v. K. W. v. Dalla Torre u. L. v. Sarntheim, Flora v. Tirol …, in: Berr. d. Naturwiss.-Med. Ver. Innsbruck 40, 1926, S. 1-315. Umfangreiches Herbar an der Univ. Hamburg.

  • Literatur

    G. Lindau, in: Berr. d. Dt. Botan. Ges. 32, 1914, S. 32-38, (W-Verz. S. 38-63, P);
    Berr. d. Naturwiss.-Med. Ver. Innsbruck 40, 1926, S. I-III;
    F. Oltmanns, Morphol. u. Biol. d. Algen, ²1925;
    J. R. Green, Hist. of Botany 1860-1900, 1909;
    G. C. Ainsworth, Introduction to the hist. of mycology, 1976, S. 283;
    J. Jahn, R. Löther u. K. Senglaub, Gesch. d. Biol., 1982, S. 459;
    Enc. Jud. XI (P).

  • Autor/in

    Martin Müllerott
  • Zitierweise

    Müllerott, Martin, "Magnus, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 676-677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116678895.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA