Lebensdaten
1883 – 1958
Geburtsort
München
Sterbeort
Irschenhausen im Isartal
Beruf/Funktion
Kriminologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116658916 | OGND | VIAF: 25359479
Namensvarianten
  • Heindl, Robert

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Zitierweise

Heindl, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116658916.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1854–1935), Rechtsrat, S d. Regierungsfiskalrats Georg in Landshut u. d. Luise Hölzl;
    M Berta Kleiter (1857–1935); ledig.

  • Biographie

    H. widmete sein Leben und seine Arbeit der Kriminalistik. Er studierte Rechtswissenschaft in München, Lausanne und Erlangen. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn in die Strafkolonien Frankreichs, Englands und Spaniens in Neukaledonien, auf den Andamanen und in Afrika. Die Arbeitsweise der großen europäischen Polizeizentralen erkundete er in Paris bei Bertillon und in London am Scotland Yard. Seine Berufslaufbahn führte ihn von dem Posten des Leiters der Kriminalpolizei Dresdens 1912 über den des Polizeidezernenten im sächsischen Innenministerium gegen Ende des 1. Weltkrieges als Oberregierungsrat in die sächsische Staatskanzlei und dann als Wirklichen Legationsrat in das Auswärtige Amt. 1933 in den Ruhestand versetzt, wurde er nach dem 2. Weltkrieg mit der Einrichtung des „Zentralamtes für Kriminalidentifizierung, Polizeistatistik und Polizeinachrichtenwesen“ für das Land Bayern (jetzt: Bayerisches Landeskriminalamt) beauftragt. 1946 wurde er zum Präsidenten dieses Amtes ernannt. 1949 trat er wieder in den Ruhestand. – H. erregte bereits als Student Aufsehen durch seinen Vorschlag, nach dem Vorbild des im Orient gebräuchlichen „Fingersiegels“ ein daktyloskopisches System zur Identifizierung von Verbrechern einzurichten. Sein Vorschlag, die Daktyloskopie in den Dienst der Verbrechererkennung zu stellen, ist seinerzeit von der Dresdner Polizeiverwaltung alsbald aufgegriffen, im übrigen freilich zunächst zurückgewiesen worden; doch hat er als Anregung zur Einführung des Fingerabdrucksverfahrens fortgewirkt. Sein Bericht über die Strafkolonien hat wesentlich dazu beigetragen, daß die Strafe der Deportation in Deutschland nicht eingeführt und im Ausland allmählich abgeschafft wurde. An der Zentralisierung der Kriminalpolizei in den Ländern und im Bundesstaat sowie an der Errichtung einer internationalen kriminalpolizeilichen Organisation hat er wesentlichen Anteil. Seit 1917 gab er als Nachfolger von Hans Groß das von diesem begründete „Archiv für Kriminologie“ heraus.

  • Werke

    Meine Reise nach d. Strafkolonien, 1912;
    The truth about Canada, 1913;
    Kriminaltechnik, 1924;
    Polizei u. Verbrechen, 1926;
    System u. Praxis d. Daktyloskopie, ³1927;
    Der Berufsverbrecher, ³1927;
    zahlr. Aufsätze in Fachzss., namentlich im Archiv f. Kriminol.

  • Literatur

    (F.) M.(einert), in: Archiv f. Kriminol. 123, 1959, s. 1 ff.

  • Autor/in

    Paul Bockelmann
  • Zitierweise

    Bockelmann, Paul, "Heindl, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 281 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116658916.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA